Kapitel 32

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Anne P.O.V.

Ich habe das jetzt mal ganz schnell ignoriert, als er mich gebeten hat, mit dem Rauchen aufzuhören. Er hat mir eigentlich gar nichts vorzuschreiben. Ein bisschen bin ich schon stinkig. Doch ich will den heutigen Tag nicht mit einem Streit beenden, und außerdem hab ich gesagt, dass ich es versuchen werde. Ich fange schon wieder an zu zittern und sage dann doch zu Leon, dass ich gerne reingehen würde. Leon folgt mir nach drinnen. „Möchtest du noch was trinken?", frage ich ihn. „Ein Wasser bitte." Ich schenke ihm ein Glas ein und setze mich zu ihm auf das kleine Sofa. Aus Reflex mache ich den Fernseher an, oder eher aus Angst vor einer peinlichen Stille. Ich tappe ein wenig durch Netflix, bleibe aber dann wie eigentlich immer bei How I Met Your Mother hängen. „Die guten alten Zeiten!", sagt Leon nur und rückt näher ran. Immer wieder lachen wir kurz auf, wenn eine lustige Szene kommt. Ich merke schon wie meine Augen immer müder werden. Ich kann doch jetzt nicht hier einschlafen. „Bist du müde?", grinst Leon mich von der Seite an. „Mhh, schon ein bisschen.", sage ich. „Wenn du willst, kann ich auch jetzt fahren." „Ach Quatsch. Wir schauen die Folge noch zu Ende.", gähne ich. Doch vom Ende der Folge wusste ich nichts mehr.

Ich werde schon wieder durch mein schweres Atmen wach. Winnie liegt bestimmt wieder auf meinem Bauch. Das ist das Problem, wenn du Rückenschläfer bist und eine Katze hast. Meine Augen lassen sich ehrlich gesagt nur schwer öffnen. Ich hatte gestern wohl vergessen die Rollos runter zu lassen, denn der Raum ist sehr hell. Ich kneife meine Augen doch noch mal zu. Meine Hand fährt aus Gewohnheit zu Winnie, um diesen zu streicheln. Doch das ist nicht Winnies Fell. Ich reiße meine Augen schlagartig auf und sehe braune Locken und meine Hand in ihnen.

„Oh fuck.", flüster ich. Ich versuche meine Finger wieder aus seinen durchwuschelten Haare zu befreien. „Mhh mach weiter.", nuschelt Leon. Und erneut schlägt mein Herz schneller. Was soll ich nur machen? Ich liege in meinem Bett und Leon liegt mit seinem Kopf auf meinem Oberkörper, und lässt sich von mir den Kopf kraulen. Eine Zeit lang liegen wir nur so da, bis mein Bauch anfängt zu knurren. „Hat da jemand etwa hunger?", höre ich ihn wieder nuscheln. „ich hatte gestern ja nur ne halbe Pizza." Dann lacht er mit einer tiefen Stimme und hebt seinen Kopf und legt sich zu mir aufs Kopfkissen. „Guten Morgen.", brummt er leise in mein Ohr. Sein Gesicht ist wieder einmal nur wenige Zentimeter von meinem entfernt. Seine Nase berührt fast meine Schläfe. „Morgen, sind wir eingeschlafen?" „Du bist eingeschlafen, nämlich auf der Couch!" Ich setze mich auf und schlage die Decke von meinem Körper. Ich hatte immer noch meinen Pulli von gestern an, aber eine Jogginghose. Die hatte ich gestern noch nicht angehabt. „Ich konnte dich doch nicht in einer Jeanshose schlafen lassen." informiert er mich. Erst dann bemerke ich, dass Leon seine Jeans auch nicht mehr trägt. „Aber wir haben nicht wieder ..." Doch Leon versichert mir: „Nein, wie gesagt, du bist direkt eingeschlafen." Ein wenig geschockt, aber auch müde fahre ich mir durch meine Haare. „Ich mach uns mal Kaffee.", sage ich, während ich aufstehe. Er hat dann jetzt auch genug Zeit um sich wieder anzuziehen.

Die Kaffeemaschine macht ihre Geräusche und ich stelle einer Tasse drunter. Immer wieder muss ich gähnen. Ich weiß gar nicht bis um wie viel Uhr wir noch HIMYM geschaut haben. Leon hat sich auch schon angezogen an den Tisch gesetzt und wartet auf seinen Kaffee. „Mit Milch und Zucker?", frage ich ihn. „Nur Milch bitte." „könntest du mir grad meinen Kaffee machen? Mit allem. Ich würde mich dann fertig machen.", bitte ich ihn. „Klar." So verschwinde ich also im Bad und putze erstmal meine Zähne und und kämme mir meine zerknitterten Haare durch. Ich ziehe mir einen Hoodie über und eine Leggings und gehe wieder zurück zu Leon, der mir meine dampfenden Tasse grinsend hinhält. „Danke, ich habe dir übrigens eine frische Zahnbürste aufs Waschbecken gelegt." „Danke, da ist sehr aufmerksam von dir." Eine komische Stille macht sich in der ganzen Küche breit. Leon geht schließlich ins bad und ich nutze meine Chance und schleiche mich auf den Balkon.

Ich weiß, ich hatte ihm gesagt, dass ich es sein lasse, wenn wir zusammen sind. Aber er kann mir nichts verbieten. Also rauche ich so schnell es geht meine Zigarette und lasse sie so gut es ging verschwinden. „Anne? Wo bist du?", höre ich ihn von drinnen rufen. „Auf dem Balkon.", rufe ich ihm zu. Die Balkontür öffnet sich und er schaut mich skeptisch an: „Hast du wieder geraucht?" „Leon, du hast kein Recht mir das Rauchen zu verbieten." „Du hast gestern aber gesagt, du würdest es mir zu Liebe versuchen." „Ja, ich habe gesagt, ich versuche es. Hat ja wohl nicht so gut geklappt." Seine Kiefermuskeln spannen sich an und ich sehe im Augenwinkel, wie sich seine Hand zur Faust ballt. „Ich wusste doch, dass du danach süchtig bist.", sagt er mir trocken ins Gesicht. Er zuckt noch nicht Mals mit seinen Augen. Ich kann mich nicht mehr zurückhalten. „Ohja und wie ich das bin! Ich könnte jetzt direkt noch eine rauchen! Leon, was interessiert dich das überhaupt?!" Ich dreht sich um und will gehen, doch zögert er. „Weil ich mir verdammte Sorgen um dich und deine Gesundheit mache." Dann geht er rein. Irgendwas hat er total gegen das Rauchen. Trotzdem kann er nicht so zu mir sein. Ich folge ihm wieder in die Wohnung. Ich sehe, wie er sich seine Jacke über seine Arme streift. Seine Augen sind auf den Boden gerichtet. „Hey, Leon. Es tut mir leid, dass ich jetzt so war. Bitte geh noch nicht." Ich wollte nicht, dass er geht. Er schaut mir nur in die Augen. „Bitte versteh mich, dass ich mir nicht alles von dir vorschreiben lasse. Du hast mich direkt zu etwas gedrängt, das ich noch nicht Mals selbst kontrollieren kann. Doch ich will, dass du noch bleibst."
Leon steh immer noch wie angewurzelt vor der Haustür. „Ich weiß, dass das nicht richtig war. Doch ich habe auch meine Gründe, warum ich es nicht ausstehen kann.", zwingt er durch seine Zähne hervor. Ich nicke nur. Der Grund scheint ihm sehr nahe zu gehen. Ich denke,ihn jetzt danach zu fragen ist noch zu früh. Ich muss es erstmal so hinnehmen.
„Was ist denn jetzt mit meinem Auto?", versuche ich schnell das Thema zu wechseln. Und hey, es ist ja schon Freitag, und wenn er schon mal hier ist, können wir ja auch endlich mein Auto abholen. Zum Glück lacht er und zieht weiter seine Schuhe an. „Ja, komm los. Holen wir endlich dein Auto ab!", grinst er.

WEATHER • Leon Goretzka ✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt