Kapitel 28

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„Du weißt schon, dass du jetzt meine Ananas mitessen musst." Leon hat schon den Rand geformt und ich verteile schon die Tomatensoße. „Du machst die schön auf deine Seite hier!", er zeigte auf die unsichtbare Grenze, die durch die Hälfte der Pizza laufen sollte. „Mhh diese Seite?", ich stelle mich dicht neben Leon und zeige ihm meine Grenze, die natürlich meine Hälfte größer werden lässt. „Nene! Hier!", er lacht nimmt meine Hand und fährt seine Grenze nochmals nach. „Ach sooo meinst du das!", stelle ich mich dumm. Leon versteht meine Ironie und grinst mich mit seinen Grübchen an. Ich kann nicht anders. Ich muss das jetzt einfach tun. Der Löffel mit der Tomatensoße führe ich prompt in Richtung seiner Grübchen und hinterlasse somit einen roten Fleck. „Du hast da was.", sage ich unschuldig und zeige noch Mals auf den roten Fleck. „ich weiß, danke.", Leon nimmt mit seinen Fingern die Soße von seinem Gesicht. „Du aber auch!" Und schon hab ich die Soße auf meiner Wange. „Okay, hab ich verdient.", lache ich. Meine Wangen tun schon weh von dem ganzen Grinsen. Doch seins ist einfach ansteckend.

Leon P.O.V
Sie sieht schon verdammt süß aus, vorallem mit der Soße im Gesicht. Eine Strähne fällt immer wieder hinter ihrem Ohr hervor, diese steckt sie immer wieder zurück. Am liebsten würde ich sie auf der Stelle küssen, doch das kann ich nicht einfach so machen. Ich möchte, dass unser erster richtiger Kuss etwas besonderes wird. One to remember. Wir hatten uns zwar geküsst und noch mehr, aber das war mehr dem Alkohol zu zuschreiben. Nicht, dass ich mich beschweren möchte oder sagen möchte, dass ich das nicht auch gewollt habe. Es war der Wahnsinn. Da ich ja aber schon wusste, wie es war sie zu küssen, war mein Verlangen nach ihr noch größer geworden. Ich würde ihr am liebsten die Soße wieder wegstreichen, nur damit ich sie anfassen kann. Gemeinsam belegen wir weiter die Pizza und ich muss ihr einfach nah sein.

Als wir fertig sind, gehen wir zum Steinofen. Max und Maya haben ihre Pizza schon im Ofen, bedeutet sie können auch schon vor uns etwas essen. „Ihr habt aber lange gebraucht:", meint Maya. „wir hatten noch eine Diskussion wie viel Ananas auf die Pizza drauf kommt.", zwinkert mir Anne zu. Ich sage einfach nichts dazu und gebe Max unsere Pizza an. Als wir alleine gewesen waren haben wir uns über die beiden und ihre Freundschaft unterhalten. Max hat gemeint, dass Maya denkt, dass Anne mich doch mehr mag als sie zugeben möchte. Es hat mich wirklich gefreut zu hören, dass es nicht so einseitig ist und mir noch weitern zusätzlichen Mut gegeben. Anne setzt sich auf eine Tischplatte und lässt ihre Füße hin und her schwingen, ich setze mich zu ihr und tue es ihr gleich. Ich lehne mich ein wenig zurück und stütze mich auf meinen Händen ab. Die eine Hand platziere ich hinter ihrem Rücken. Endlich lehnt sie sich gegen meine Schulter, während sie sich mit Maya über den neusten Tratsch von der Uni austauscht. Max ist immer wieder nach den Pizzen am schauen, damit sie nicht anbrennen. Das wäre jetzt echt gemein, weil ich habe schon Hunger. Ich habe heute nämlich noch nichts gegessen, vor Aufregung. „Max, oh wehe du lässt unsere Pizza anbrennen! Ich hab Hunger!", zieh ich den Jüngeren auf. Max kannte ich von Serge, der hatte ihn mal mit auf eine interne Party von unserer Mannschaft geschleppt. Wir haben uns direkt gut verstanden und sind alle zusammen in Kontakt geblieben. Dass er der Grund ist, warum ich meine Traumfrau kennenlernen durfte, war mir immer noch suspekt. „Genau! Sonst essen wir eure auf!", droht Anne ihm jetzt auch an. Ich spüre die Vibration von ihrem Lachen an meiner Brust. Es ist so ein schönes Gefühl, dass ich sie ohne weiteres noch näher an mich ziehen würde.

Der Duft von der Pizza wird immer intensiver.

„May, unsere Pizza ist schon fertig." „uhh supi! Ich will sie unbedingt probieren!", quietscht Maya vor Freude. „Geht ihr nur, ich kriege unsere Pizza auch noch heile aus dem Ofen raus.", sage ich zu ihnen. So können sie auch noch mal Zeit für sich haben und Anne und ich auch. Max schnappt sich noch ein Pizzamesser und die beiden verschwinden gemeinsam ins Restaurant.
„Max und Maya sind schon echt süß zusammen. Ich bin froh, dass Maya ihn hat.", meint Anne und ich kann ihr Lächeln sehen. Ich fasse all meinen Mut zusammen und nehme mit meiner freien Hand ihre und spiele mit ihren Fingern. „Ja ich finde auch, dass sie ein tolles Paar ergeben. Ich glaube außerdem zu wissen, dass Max schon etwas länger von ihr schwärmt." „Oh ist das süß!", ihr Lächeln wird immer größer. Hoffentlich werde ich auch bald ein Grund sein, warum sie lächelt. Denn sie ist schon meiner. In dieser kurzen Zeit, hat diese Mädchen mein ganzes Herz auf den Kopf gestellt. Und dass sie jetzt hier neben mir sitzt, in meinem Arm und wir sozusagen Händchen halten, lässt mein Herz nur so gegen meinen Brustkorb springen. „Deine Hände sind echt groß." „Sind sie das?" „Ja! Guck! Meine sind nur halb so groß!", sie lehnt ihre kalte Handfläche ganz leicht gegen meine warme. Sie hatte recht, ihre Fingerspitzen reichten gerade mal so bis zur Hälfte meiner Finger. „Wie süß.", grinse ich und verschränke nun unsere Finger richtig miteinander. Ich fühle mich so wohl bei ihr. Ein bisschen bleiben wir nur so sitzen bis sie mich aus meiner Starre holt: „ich glaube, du müsstest mal nach der Pizza gucken." „Stimmt, die ist ja auch noch da." Ich habe die Pizza wirklich fast vergessen gehabt! So elegant wie möglich versuche ich unser Essen aus dem Ofen zu holen, ohne dass sie mir runterfällt. Das klappt soweit auch gut, nur dass es echt verdammt heiß ist! „Anne kannst du bitte schnell den Teller holen? Ich verbrenne mir gleich meine Finger!" Sie stellt mir sofort den angefragten riesigen Teller auf den Tisch und ich kann die Pizza ohne Umstände darauf platzieren. Ein Glück, das wäre echt peinlich gewesen.

„Das riecht soo gut!", Anne beugt sich vor um an der dampfenden Pizza zu schnuppern. „Haben wir gut gemacht!" Sie hebt ihre Hand und ich gebe ihr ein HighFive. „Lass uns doch wieder zu den anderen gehen."; schlage ich vor.
„Da seid ihr ja endlich! Wir haben schon gedacht eure Pizza wäre verbrannt!", spricht Maya mit einem vollen Mund. Sie haben ihre Pizza schon fast ganz aufgegessen.
„Nein, Leon hat gut aufgepasst.", zwinkert Anne mir zu. „Ohja! Ich bin der geborene Pizzabäcker!", gebe ich angeberisch zu. Anne lacht nur, was mich auch zum Lächeln bringt. „Max, gibst du mir mal das Pizzamesser?" „Klar hier." Max hielt mir das Messer hin und ich schneide die Pizza für Anne und mich. „Mhh die ist richtig lecker!", schwärmt Anne als sie den ersten Bissen genommen hat.
Beim Essen unterhalten wir uns noch gemeinsam über dies und jenes und die Zeit verfliegt leider wie im Flug.

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