Kapitel 15

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Das Spiel ist eigentlich ganz einfach. Man hat einen Würfel und so viele Spielfiguren wie Spieler. Das können auch Bierdeckel oder Ohrringe sein, das was man grad da hat eben.
Dann wird gewürfelt und man darf weiter auf das nächste Feld springen, dann wird das gespielt oder gemacht, was auf diesem Feld steht. Wer zuerst das Ziel erreicht hat, hat gewonnen. Easy Peazy Lemon Squeezy.

"Dann fang du auch an Serge!", meint Max. Max und Maya hängen schon fast aufeinander. Ich frage mich wie lange das noch dauert, bis sie endlich mal zusammen sind. Ich habe meinen Platz zwischen Maya und Leon gefunden, denn ich hatte auch mit Maya nicht mehr gesprochen, seitdem ich bei Max war.

Serge würfelt eine 2., dafür erntet er von Leon ein prusten, er macht sich über ihn lustig.
„Bestimme einen, der trinken muss.", liest er. „So Leon, dann fang du mal an."
Leon lässt sich das nicht zweimal sagen und nimmt wieder was von der knallpinken Flüssigkeit aus seinem Glas. „Schmeckt immer besser!", sagt er zu mir als er den Schluck genommen hat. „Ist ja auch mein Lieblingsgetränk.", antworte ich ihm zwinkernd.

Leon nimmt sich den Würfel und würfelt auch. Eine 6! „Ha! So macht man das!", reibt er Serge unter die Nase. Er rückt mit der Spielfigur die höchster Zahl des Würfels vor. "Gehe zurück zum Start...", liest er vor, und seine Laune sinkt bei jedem Wort. Serge fängt lauthals an zu Lachen. "Wie macht man das noch mal genau Leon? Kannst du mir das bitte bitte zeigen, wie das richtig geht?", zieht er den zuvor so selbstsicheren Leon auf.
Auch wir anderen Lachen.
Ich schiebe Leons Spielfigur schadenfreudig wieder zurück zum Start. "Tja, Karma, nicht?" Ich stoße ihn kurz mit meiner Schulter an. Im selben Augenblick nehme ich mir den Würfel und würfel selbst.

Nach gut einer Stunde haben wir es endlich geschafft, das Spiel zu beenden. Wer gewonnen hat? Natürlich Leon, er hat es tatsächlich geschafft, alle 'gehe zurück' Felder zu umgehen. Doch Serge hat das Ziel bei dem Feld "4 Felder zurück" knapp verfehlt.

Mit Leon und seinem gepushten Ego stehe ich jetzt wieder draußen und rauche meine Zigarette, während wir auf die anderen warten. Die gehen alle noch mal auf Toilette und Maya zieht sich noch ihre Schuhe an.
Leon will keine rauchen, ist mir auch ziemlich recht. Ich hab gar nicht mehr so viele dabei, dass er eine verschwenden könnte.
"Wie lange braucht das Taxi noch?", frage ich nach kurzer Stille.
"Müsste gleich da sein.", meint Leon. "Ist dir nicht kalt?"
"Ach was, das geht schon.", entgegne ich ihm. Eigentlich ist mir scheiß kalt. Nachts ist es immer noch gefühlte 8 Grad und ich stehe heir nur in dem Corset und unbedeckten Armen draußen.
"Okay, ich hab ja auch mein Jacket dabei, falls dir doch zu kalt wird.", bietet er an. Mir ist sowas immer ziemlich unangenehm. Immer, wenn ich ein Mädchen mit der Jacke eines Mannes sehe, stahlt das für mich aus, dass diese ein Paar sind. Und das sind Leon und ich keines Falls. Deswegen bedanke ich mich nur kurz.

Endlich kommen die anderen auch von oben und zeitgleich fährt das Gruppentaxi vor.
Ich setze mich neben Maya nach ganz hinten. "Bei euch knistert es aber auch ganz schön.", flüstert sie mir zu.
"Was meinst du? Ich sollte das besser zu dir sagen.", antworte ich.
"Also so wie Leon dich immer anguckt - "
"Was redest du da? Das stimmt doch gar nicht.", unterbreche ich sie. Sie hat auch ganz sicher schon viel zu viel getrunken.
"Anne, würde ich dich je anlügen?"
"Nein, aber jetzt erzähl von Max. Ihr habt euch wohl vertragen, oder nicht? So wie ihr aufeinander hängt.", wechsel ich schnell das Thema, das führt zu nichts.

"Ja er ist nach der Arbeit noch spät bei mir vorbei gekommen, und dann haben wir geredet und ganz vielleicht haben wir uns geküsst und jaa.", grinst sie über beide Ohren und sieht zu Max.
"Was ja?", eigentlich hätte ich mir die Frage sparen können, aber ich möchte alles wissen.
Sie wird rot und antwortet peinlich berührt: "Du weißt schon, wir hatten Sex."
"Ah so schnell kann es also gehen. Los erzähl mal, war er gut?"
"Anne, nicht jetzt.", versucht sie mich zum Schweigen zu bringen. Ihr ist es immer peinlich offen so darüber zu sprechen.
"Also reden wir aber morgen darüber?" Ich lasse es für heute sein, denn wir sind auch endlich beim Club angekommen.

Dieses Mal sind wir in einem Club in der Innenstadt, er ist ein bisschen schicker. Aber die Jungs haben drauf bestanden, den heutigen Club auszusuchen. Max hilft uns aus dem Auto, indem er unsere Hände zum abstützen nimmt. Doch Mayas Hand lässt er nicht los, nicht so wie meine. Er nimmt ihren Arm und hackt ihn bei sich ein, die beiden gehen grinsend schon mal vor zum Eingang.

"Bleibt ihr noch bei mir und raucht eine mit?", frage ich die beiden Jungs. Ich will nicht allein in den Club gehen.
"Der Club möchte nicht, dass draußen geraucht wird, die haben drinnen einen Raucherbereich.", informiert mich Serge.
„Oh.", gebe ich von mir. Wie peinlich das jetzt gewesen wäre, hätte ich jetzt einfach angefangen hier zu rauchen.
„Aber wir können dich gerne dort hin begleitet.", Serge bietet mir, genau so wie Max bei Maya, seinen Arm an. Den nehme ich gerne an. Auch Leon lässt sich von mir einhacken.
„Danke, und so gut aussehende Begleiter hatte ich übrigens noch nie.", mache ich den beiden ein Kompliment. Es war noch nicht Mals gelogen. Die beiden hatten jeweils ein Hemd an und hatten ihre haare frischgestylte. Leon war bestimmt heute noch beim Friseur, denn sein Übergang war perfekt und seine Locken dieses mal nicht wild in alle Richtungen, sonder lagen definiert auf seinen Kopf.

Also ging ich mit den beiden rechts und links an meiner Seite zum Eingang. Wir steuern auch direkt den Raucherbereich, mitsamt Bar an.




Ich wünsche euch einen schönen Sonntag Abend und freut euch auf das nächste Kapitel! 😌❣️

WEATHER • Leon Goretzka ✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt