Kapitel 45

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Leon P.o.V

Ich wurde in der Nacht wach, ich hatte im Gefühl das etwas nicht stimmen konnte. Und ich hatte Recht. Die rechte Seite meines Bettes, wo Anne liegen sollte, war leer und kalt. War sie etwa gegangen? Ich gehe durch das Schlafzimmer zur Terrassentür, dort wo ich sie vermute, und siehe da, dort sitzt sie mit einer Zigarette in der Hand. Ich seufze, ich dachte sie würde damit aufhören. Wut kocht in mir auf, warum tut sie es immer noch? Ist ihr nicht klar wie gefährlich dieser Scheiß ist? Wie dieser Dreck ihrer Gesundheit schadet? Wie viele Menschen daran sterben können?! Doch sie sieht verzweifelt aus, als wäre sie hin und her gerissen. Was hat sie nur?

Anne P.o.V

Ich kann nicht schlafen. Leons Schlafzimmer ist in Dunkelheit gehüllt und ich höre ihn neben mir ruhig Atmen. Sonst höre ich nichts. Es ist eigentlich eine angenehme Stille, keine gruselige. Aber ich kann mich einfach nicht dazu ringen die Augen zu schließen und einzuschlafen. Ich stehe aus dem warmen, kuscheligen Bett auf und bahne mir den Weg zur Terrasse. Dort zünde ich mir eine Zigarette an und hänge meinen Gedanken nach. Es fliegen mir einfach zu viele Gedanken im meinem Kopf herum, der Tabak wird mir helfen alles zu verstehen und zu ordnen. Auf der einen Seite bin ich total glücklich. Die Zeit mit Leon macht mich so glücklich, dass ich gar nicht mehr aufhören kann zu grinsen, so dass ich schon in meinen Wangen Muskelkater haben könnte. Und ich genieße die gemeinsame Zeit mit unseren Freunden. Ich kann es immer noch nicht glauben, dass ich mit Leon zusammen bin, und wie es überhaupt dazu kam. Und da fängt es schon an mit den schlechten Gefühlen. Ich wollte das nie. Es war für mich einmalig. Doch Leon hat das alles umgekehrt. Ich kann es mir nicht vorstellen eine Spielerfrau zu sein und nur wegen dem Mann meine Ziele erreichen zu können. Ich möchte etwas erreichen in meiner Karriere, und zwar aus meiner eigenen Kraft. Ich möchte nicht nur die Freundin von dem Leon Goretzka sein, ich kann und bin doch so viel mehr. Die kalte Nachtluft kriecht schon unter mein T-Shirt und hinterlässt eine Gänsehaut auf meinem ganzen Körper. Doch ich möchte noch nicht rein zu ihm.
„Was machst du denn so spät noch hier draußen?" Leon steht noch etwas schlaftrunken in der Tür. „Entschuldigung, ich muss dich geweckt haben. Alles gut, geh weiter schlafen." Toll, jetzt bin ich es noch schuld, dass Leon morgen früh zum Training hundemüde ist. „Kommst du mit rein?", nuschelt er jetzt. - „Gleich, ja?", ich streiche mir die kleine Träne, von meiner Wange. Wie hat die denn hier her gefunden? Alarmiert kommt Leon auf mich zu gelaufen: „Anne? Weinst du?", und nimmt mein Gesicht in seine Hände. „Ich weiß doch auch nicht.", ich fange an zu lachen. Dass ich jetzt weinen musste, ist das unnötigste was ich machen konnte. „Erzähl, was ist los?" Weitere Tränen fallen mir über meine Wangen und ich schluchze. „Hey, Schatz. Ist in Ordnung. Ich liebe dich, ja? Nicht weinen, bitte." Leon schlingt seine Arme um mich und drückt mich ganz feste an mich. Doch seine Worte bringen mich immer mehr zum Weinen. Sie machen es fast noch schlimmer. „Es wird alles gut.", flüstert er mir. Immer wieder zu. Lange stehen wir so auf seiner unfertigen Terrasse und ich werde so langsam von dem ganzen Weinen müde und meine Augen immer schwerer. „Egal was es ist, wir kriegen das hin, ja?", er blickt mir ganz feste in die Augen. Seine Augen sind voller Überzeugung und ich verliere mich wieder in ihnen. So wie bei unserem ersten Treffen. „Ich liebe dich, Anne." - „Ich liebe dich ja auch." und das meine ich auch ehrlich. Verdammt ja ich liebe ihn. So weit sollte es ja überhaupt nicht kommen. Doch irgendwie hat er es geschafft. Ich bin ihm voll und ganz - ausgeliefert. - verfallen. „Lass uns rein gehen. Es wird kalt.", spricht er und zeigt auf seinen Oberarm, wo ihm seine Armhaare nur so zu Berge stehen. Lachend schniefe ich noch einmal in seine Brust bevor ich mich von ihm löse. „Ich wollte nicht, dass du wach wirst. Jetzt bist du morgen bestimmt richtig müde." „Ach Quatsch. Das klappt schon. Aber auch nur wenn ich morgen wach werde und du immer noch neben mir liegst und friedlich schläfst." „Okay.", lächel ich ihn verweint an. Ich muss gerade ziemlich fertig aussehen.


Ein kleines aber emotionales Kapitel für euch❤️
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