"Ich war schon viel zu lange auf keiner Party mehr!", rief Lucas begeistert, während er sich einen Weg zu Kilian, Argon und Eve bahnte. "Stimmt es, dass du dafür warst, dass wir die Nyx auch einladen?", fragte ich, während ich ihm folgte.
"Naja, ich finde wir sollten diese ewige Fehde beilegen"
Ich grinste. "Na klar. Das war der einzige Grund, warum du das unbedingt wolltest?"
"Möglicherweise nicht ausschließlich", antwortete Lucas und blieb dann stehen.
"Wenn man vom Teufel spricht", stellte er grinsend fest, während er Damien anblickte, der ihm den Weg versperrte.
Dieser musterte ihn bloß mit einem missmutigen Blick.
Ich fragte mich, warum er überhaupt zu der Party gekommen war, da er anscheinend so gut wie alle anderen nicht leiden konnte. Abgesehen von den paar Nyx, die zu ihm aufsahen, weil sie Angst vor ihm hatten.
"Lass mich durch", sagte Lucas ernst, woraufhin Damien nur die Arme verschränkte.
"Oder was?", fragte er mit einem boshaften Grinsen.
"Willst du, dass ich wieder in deine Gedanken eindringe?", entgegnete Lucas triumphierend.
Der Blick mit dem Damien ihn daraufhin musterte, bereitete selbst mir Unbehagen.
"Okaaay", sagte ich und zog Lucas schnell am Arm zur Seite.
"Ich glaube Eve wartet schon auf uns"
Tatsächlich schien meine Mitbewohnerin auf uns gewartet zu haben, denn sie zog mich sofort beiseite.
"Oh Mann, Al, du kannst mich doch nicht so lange im Stich lassen!", flüsterte sie in leicht vorwurfsvollem Ton. "Ich hab mich gerade wie eine Vollidiotin benommen und ich glaube Kilian denkt jetzt, ich wäre vollkommen bescheuert"
Ich lachte leise. Eve war in ihrer verpeilten Aufgedrehtheit wirklich süß.
"Hey! Lach mich gefälligst nicht aus!", beschwerte sie sich und beobachtete Kilian aus sicherer Entfernung.
"Okay, tut mir leid", erwiderte ich immer noch lachend. "Aber er denkt ganz sicher nicht, du wärst bescheuert! Wenn ich sehe, wie er dich gerade ansieht, denkt er sicher alles andere, als das"
Eve blickte wieder zu Kilian und lächelte ihn diesmal zaghaft an.
"Meinst du wirklich?", flüsterte sie, während Kilian ihr Lächeln erwiderte, sodass eine Antwort meinerseits überflüssig gewesen wäre.
"Komm jetzt", murmelte ich grinsend und hakte sie unter. "Du kannst ihn auch wieder von Nahem anschmachten!"
Während die Party langsam in Gang kam und Eve so viel Alkohol in sich hineinkippte, dass ich mir Sorgen machte, sie würde jeden Moment von der Dachterrasse stürzen, erwischte ich mich immer wieder dabei, wie ich Shadow verstohlene Blicke zuwarf.
Er trug eine schwarze, zerrissene Jeans, dazu ein hellgraues T-Shirt und eine verdammt coole Lederjacke. Ein paar Strähnen seiner dunklen Haare fielen ihm lässig ins Gesicht und er grinste schief, während er sich mit einer brünetten Nyx unterhielt.
Als Shadow zu mit herübersah und mit einem doppeldeutigen Grinsen die Augenbrauen hob, beschloss ich, dass Eves Herangehensweise wohl die beste war und schnappte mir einen der roten Plastikbecher, aus dem ein stark alkoholischer Geruch drang.
Ich grinste. In manchen Dingen waren die Unterweltler und die Oberweltler wohl gar nicht so verschieden..."Wow, der Typ wird seinem Ruf ja wirklich gerecht", murmelte Argon abschätzig und blickte dabei zu Shadow herüber.
Ich folgte seinem Blick und sah, wie Shadow ziemlich eng mit dem Mädchen von eben tanzte.
Ohne dass ich etwas dagegen tun konnte oder genau wusste, warum, breitete sich ein mulmiges Gefühl in meiner Magengegend aus.
"Hoffentlich weiß die Arme, auf was für einen Player sie sich einlässt", fügte Argon hinzu. Ich schluckte.
Natürlich machte es Sinn, dass Shadow ein Player war - er war ja auch arrogant, selbstgefällig und narzisstisch.
Aber ich konnte auch nicht leugnen, dass ich noch etwas anderes in ihm sah.
Schnell wandte mich von ihm und der Brünetten ab, weil ich nun wirklich nicht sehen wollte, wie die beiden gleich rumknutschten.
"Hey, Al, tanz mit mir!", lallte da eine Stimme neben mir. Ich drehte mich lachend zu Eve um. "Wow, du bist echt dicht!"
Sie zuckte nur grinsend die Schultern und zog mich zur Mitte der Dachterrasse, wo bereits einige der anderen tanzten.
Die Musik, die gerade lief war ziemlich anders, als das, was ich von Partys aus der Oberwelt kannte - und doch machte es unglaublich viel Spaß, zu diesen Songs zu tanzen.
Es hatte etwas Befreiendes an sich und für einen Moment vergaß ich alles um mich herum.
Allerdings wurde ich nach kurzer Zeit von einer Stimme hinter mir zurück in die Realität geholt.
"Entschuldige, Eve. Leihst du sie mir mal aus?", fragte Shadow charmant.
Und bevor ich vehement den Kopf schüttelnd konnte, nickte Eve bereits.
"Klar. Bis gleich, Al!", rief sie gegen die Musik und tanzte zurück zu den anderen.
"Was willst du?", fragte ich etwas genervter als beabsichtigt und drehte mich zu Shadow um.
Dieser ließ sich jedoch nicht davon beirren.
"Na, mit dir tanzen natürlich", erwiderte er bloß lässig und trat mit einer geschmeidigen Bewegung einen Schritt näher an mich heran.
Statt einer Antwort verdrehte ich die Augen.
"Ich mag dein Shirt", sagte Shadow, während er an mir herunterblickte.
Ich schnaubte. "Muss sich ja nicht jeder so aufbrezeln wie die ganzen Tussis"
Shadow lachte. "Ich meinte das ernst."
Ich musterte ihn mit zusammengezogenen Augenbrauen und als ich mir halbwegs sicher war, dass er mich nicht bloß verarschte, lächelte ich. "Oh. Danke... schätze ich?"
"Mit Komplimenten kannst du echt überhaupt nicht umgehen, oder?", merkte Shadow schmunzelnd an, während er mich beiläufig etwas näher zu sich heranzog.
Als seine Fingerspitzen mich berührten, hinterließen sie ein prickelndes Gefühl auf meiner Haut.
"Liegt wahrscheinlich eher an dir", brummte ich. "Es ist wirklich schwer, dich irgendwie einzuschätzen!"
Shadow grinste selbstgefällig und verringerte den Abstand zwischen uns um ein weiteres Stück. "Du versuchst mich also zu verstehen? Tja, da muss ich dir leider sagen, daran sind schon einige gescheitert, meine Liebe"
Ich runzelte die Stirn. "Aber wieso willst du nicht verstanden werden? Wieso musste immer auf Mr.-Ich-bin-ja-so-mysteriös machen?!"
Shadow lachte leise, doch ich redete unbeirrt weiter. "Am ersten Tag hätte ich dich fast sogar gemocht! Und dann der blöde Spruch, von wegen, ich könnte mich nicht selbst verteidigen! Ich meine, wie kann es sein, dass du manchmal so bist"
Ich deutete zwischen ihm und mir hin und her und gestikulierte dabei etwas zu wild, sodass ich einen anderen Jungen versehentlich anstieß. "Und dann von einer Sekunde auf die andere bist du wieder total abweisend! Ich versteh einfach nicht, warum du..."
Als ich merkte, dass Shadow mich belustigt anstarrte, hielt ich abrupt inne. Verdammt! Der Alkohol war mir wohl doch ganz schön zu Kopf gestiegen.
"Wie viel hast du getrunken, Aline?", fragte Shadow lachend.
Ich antwortete nicht, was auch zum Teil daran lag, dass ich es nicht mehr so genau wusste.
"Nicht, dass es mich stören würde", schob er schnell hinterher. "So aufgeschlossen gefällst du mir auch ganz gut"
Wieder ein Augenrollen meinerseits.
"Oh Mann, das ist mein Lieblingssong!", rief Shadow plötzlich, als die ersten Bass-Akkorde eines neuen Songs, begleitet von einem Schlagzeugrhythmus, ertönten.
Erst als der Sänger die ersten Zeilen zu singen begann und Shadow dabei irgendwelche bescheuerten Tanzbewegungen machte und die Lippen zum Text bewegte, erkannte ich, dass es Another One Bites the Dust von Queen war.
"Du bist echt peinlich!", merkte ich grinsend an, während ich ihn bei seiner eigenartigen Show beobachtete.
"Und du bist eine Spaßbremse", entgegnete Shadow gelassen, während er sich passend zur Musik schwungvoll um sich selbst drehte.
Beleidigt schnappte ich nach Luft. "Wen nennst du hier eine Spaßbremse?!"
Ehe er etwas darauf antworten konnte, reckte ich meine Faust in die Luft und bewegte meine Lippen zu dem Refrain des Songs.
"Hey, I'm gonna get you too", sang ich mit und zeigte dabei auf Shadow.
Dieser grinste und ließ sich passend zum "Oh yeah" vor mir auf die Knie fallen.
Prustend vor Lachen streckte ich ihm meine Hand entgegen, um ihm beim Aufstehen zu helfen. Doch statt genau das zu tun, nahm Shadow bloß meine Hand und zog mich lachend zu sich herunter auf den Boden.
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Academy of Salem
FantasyAls Aline an der mysteriösen Akademie angenommen wird, verändert das ihr Leben vollkommen. Sie entdeckt eine neue Welt voller Magie und düsterer Geheimnisse. Und dann ist da noch dieser Junge, den sie eigentlich nicht mögen sollte, der ihr aber einf...