Der Abschiedsbrief

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Hey ,
ich weiß nicht ob dieser Brief je bei dir ankommen wird .
Allerdings wollte ich dir unter allen Umständen mitteilen das wir uns wahrscheinlich nie mehr wieder sehen werden . Ich wollte nicht das du dir Sorgen machst wo ich wohl gerade bin . Wer weiß vielleicht bin ich dir ja immernoch fremd und es interessiert dich nicht und deshalb gehst du mir aus dem Weg, so wie beim letzten Mal beim Waffenmarkt . Es tut mir leid wenn ich dich überrumpelt haben sollte, das war nicht meine Absicht. Das ist mein erster und letzter Brief an dich . Ich hatte vor dich zu fragen ob du bereit wärst etwas illegales mit mir zu tun.
Freunde zu sein.

Von Jay

An sexy

Ich klammerte mich an das Blatt als würde mein Leben davon abhängen .
Und las seine schön geschwungene Handschrift immer und immer wieder durch. Ich prägte mir jedes Wort ein . Wie hatte er mein Haus gefunden ? War er hier gewesen ?
Und warum verabschiedete er sich? Und was bedeutete diese Kette?⁹

Fragen . Zu viele Fragen.

Ich sah mir die Kette an die in meiner hand war .
Der Edelsteinanhänger funkelte blau .
Blau.
Ich verband diese Farbe mit Jay.
Wahrscheinlich würde ich für denn Rest meines Lebens an Jay denken wenn ich diese Farbe sehen würde .

Ich lief in das Badezimmer und betrachtete mich im Spiegel. Ich sah gesund aus . Meine Wangen waren rot .

Ich hob die Kette an und legte sie mir um denn Hals . Sie stand mir gut .
Ich lächelte und schloss den verschluss der Kette. 
Ich würde gut darauf aufpassen.

Es war ungewohnt das ich etwas blaues trug . Egal ob Schmuck oder Kleidung hier in Aries war alles rot .
Ich hatte die Farbe satt .

Plötzlich öffnete Nya die Badezimmertür und kamm herein.
"Oh , tut mir leid ich wollte nicht-"

Ihr Blick blieb an meinem Dekolleté hängen wo die Kette nun hang.

"Heilige scheiße!"
Sie kamm näher und bewunderte das Schmuckstück vom nahen .

"Woher hast du das denn?" Fragte sie fassungslos ohne denn Blick von der Kette  abzuwenden .

"Jay." Sagte ich kurz.

Sie hob nun doch schockiert denn Blick zu mir.
"Du hast ihn getroffen!?"

Ich schüttelte den Kopf .
"Die Kette war in dem Brief drinne."
Sagte ich leise .

Nya sah verwirrt zu mir auf .
"Was war noch in dem Brief?"

Ich öffnete denn Mund um ihr zu antworten.
"Etwa ein Liebesbrief!?" Schrie Sie.

Ich lachte kurz.
Als sie meinen enttäuschtes Gesicht bemerkte legte sie mir tröstend die Hände auf die Schultern .
"Also kein Liebesbrief?"
Sagte sie nun auch enttäuscht.

"Ein Abschiedsbrief." Erklärte ich.
Mehr wollte ich nicht verraten. Ich wollte das dieser Brief nur zwischen mir und Jay war .
Nya verstand sofort und stellte keine weiteren Fragen.
"Verstehe. "
Sagte sie kurz.

"Ich habe gehört du ziehst weg ."
Wechselte sie abrupt das Thema .
Ich sah verwundert zu ihr.
"Woher weißt du das ?"
Fragte ich erstaunt.

"Ich habe dich und Trevor eben belauscht. "
Sagte sie stolz , doch dann verschwand ihre fröhliche Miene von einer Sekunde auf die andere.

"Ist das wirklich wahr?" Fragte sie nun.
Sie sah mich mit großen Augen an , doch ich bekamm kein Wort heraus und nickte nur langsam .

"Du wirst also wirklich die nächste Oberste?"
Wieder nickte ich .

"Willst du das überhaupt?"
Fragte sie mich . Diese Frage brachte mich aus dem Konzept .
Wollte ich das eigentlich?
Das System was ich immer so verabscheut hatte , würde ich bald unterstützen müssen .

"Ich weiß es nicht." Sagte ich nur .
"Aber ich weiß das ich das tun muss."
Sagte ich fest entschlossen.
"Vielleicht ist das unsere Möglichkeit ans Meer zu kommen." Sagte ich nun grinsend .

Kurz funkelten Nyas Augen.
"Hier geht es nicht um mich Exy. Es geht um deine Zukunft!"
Nya hatte mich noch nie angeschrien bis heute.

"Das ist mir bewusst." Sagte ich ernst.
Nya sah mich stumm an . Was wohl in ihren Kopf abging.

"Wenn du das wirklich machen möchtest . Dann geh ."
Sagte sie nun nach einer Weile.

Dann lächelte sie wieder etwas.
"Aber das mit dem Meer lehne ich nicht ab ." Sagte sie nun grinsend.

(...)

Drei Wochen vergingen wie im Flug . Ich und Nya verbrachten jede freie Minute zusammen doch trotz allem waren wir traurig als sich unsere gemeinsame Zeit dem Ende zu neigte.
Am Tag vor meiner Abreise stand mein Koffer fertig gepackt im Flur .
Ich hatte auch das goldene Schwert eingepackt . Viele andere Sachen hatte ich ja sowieso nicht .

Ich fragte mich wann Juhell mich abholen würde .
Am besten sollte ich garnicht erst versuchen zu schlafen sonst würde er mich wieder aus dem nichts mit seinen Männern an meinem Bett umsingeln und mich bewusstlos schlagen .

Und Tatsächlich hatte ich recht....
Kaum war es 0 Uhr riss er die Tür auf . Nya , die mit mir wach geblieben war und ich starrten ihn an und dachten wahrscheinlich das selbe.

'Was ein durchgeknallter Typ...'

"Hallo Exilia Rosey Alenzian!"
Sagte er . Juhell hatte etwas von einem Weihnachtsmann. Nur das er keinen Bart und dicken Bauch hatte.

Er trug heute ein weißes Tshirt und eine schwarze Hose. 
Seine langen weißen Haare lagen locker zusammen gebunden in seinem Nacken.

"Hallo." Antwortete ich trocken und unbeeindruckt.
Ich stand auf und griff ohne ihn zu beachten nach meinen Koffer .

"Sagen Sie mir jetzt freundlicherweise  wo wir hingehen. "

Er schüttelte denn Kopf .
"Noch nicht . Du musst dich Gedulden."

Er begrüßte auch Nya und Küsste sogar ihre Hand . Nya war beeindruckt von ihm und die beiden fingen sofort an zu plaudern .

Darauf hatte ich jetzt nun wirklich keine Lust!

Ich sah einen seiner Bodyguards an , die er wie üblich abgeschleppt hatte und sah ihn ungeduldig an .

Der Bodyguard räusperte sich kurz .
"Sir Juhell es ist Zeit aufzubrechen." Ermahnte der Bodyguard Juhell.

Juhell verabschiedete sich sofort von nya und ging raus . Er verstand wohl das ich mich von Nya und Trevor alleine verabschieden wollte .

Ich nahm beide seuftztend in den Arm.
Das war das erste Mal das wir getrennt werden würden .
"Wir werden auf dich warten." Sagte
Trevor .
"Pass auf dich auf und mach dir keine sorgen um uns." Lachte nun auch nya .
Irgendwann lösten wir uns und verabschiedeten uns voneinander. Ich lief mit eiligen Schritten hinaus damit sie nicht mein tränenden roten Augen sahen.

Abschiede waren schwer .

Ich griff nach meiner Kette an meinem Hals.

Zu schwer.








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