Das Geheimnis

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Ich hatte zum ersten Mal seit einer langen Zeit mich wieder in den Garten gewagt. Ich musste mich ab kühlen . Es war allerdings ziemlich kalt hier draußen. So kalt das man meinen Atem sah . Ich starrte auf meine Hände die angefangen hatten zu rauchen . Allerdings erschien dieses Mal keine Flamme. Ich sah müde zum dunklen Himmel welcher von dem Mond und den unzähligen Sternen erhellt wurde. Ich hatte vor kälte am ganzen Körper Gänsehaut . Vielleicht war es nicht nur wegen der Kälte . Vielleicht war es auch wegen Jay. Er versuchte mit allen Mittel dafür zu sorgen das ich ihn hasste . Aber warum nur? Hatte er etwa Angst das wir hingerichtet werden wenn wir Freunde wären. Nein... das kann es gar nicht sein. Sonst hätte er mich damals in Capricorn nicht angesprochen und hätte mir nicht diesen Brief geschrieben wo drauf stand das er mit mir befreundet sein wollte . Aber was war es dann? Wer oder was brachte Jay dazu diese Dinge zutun? Oder machte er das tatsächlich weil mich hasste und mich die ganze zeit aufziehen wollte von Anfang an ?

„Ich habe doch gesagt das du nicht mehr alleine hierher sollst." Brummte Juhell der sich angeschlichen hatte. Ich seufzte genervt auf.

„Ich habe dir doch deutlich gesagt du sollst dich von Jayden fern halten , warum hörst du nie auf mich ?"

Er hatte wohl alles mit beobachtet wie ich mit ihm getanzt hatte .

„Ich hatte Lust mit ihm zu tanzen." Antwortete ich kurz , auch wenn es kein bisschen der Wahrheit entsprach, denn ich hatte nämlich keine Lust ihm die ganze Situation zu erklären . Juhell sah mich wütend an. So wütend wie ich ihn noch nie erlebt hatte.

„Wie oft willst du dich selber noch verletzten Exilia? "

Fragte er laut .

„Halt dich von ihm fern und es wird dir besser gehen . Ihr seid beide seid zu verschiedene und zu gefährliche Leute . Ihr könnt euch selber und Außenstehende dadurch verletzten."

Ich verzog verwirrt mit einer Vorahnung das Gesicht.

„Ich möchte gerne wissen was zum Teufel vor dreißig Jahren zwischen denn Widdern und denn Skorpionen vorgefallen ist, oder dieser Palast fliegt innerhalb von fünf Minuten in die Luft ."

Meine Hände pochten erneut wie vorhin und zwischen meinen Rippen drückte es heiß.

„Ich habe es so was von satt immer die Unwissende, Dumme zu sein. Es ist so als hätte jeder Geheimnisse vor mir. Was zur Hölle versteckt ihr vor mir?!" Schrie ich ihm ins Gesicht ."

Juhell hob seine Augenbrauen . „Es gibt Dinge die du nicht wissen musst. Weil sie dich nichts angehen und weil du viel zu unreif bist um sie zu erfahren und nachzuvollziehen ."

„Und wie mich diese Dinge was angehen . Ich bin deine Nachfolgerin ich muss solche Dinge wissen! Wie soll ich jemanden verabscheuen und mich von ihm fernhalten wenn ich nicht einmal weiß wieso?"

„Akzeptier es für dein Folk. Sei nicht Egoistisch."

„Der einzige Egoist hier, bist du ! Ich schwöre dir sobald ich heraus gefunden habe was ihr da verheimlicht , wird es euch noch Leid tun."

„Geh sofort auf dein Zimmer , für dich ist der Ball für heute gestrichen meine liebe." Schrie er mit seiner rauen Stimme.

Ich sah ihn empört an . Wer war dieser Mann der es sich erlaubte mich rum zu kommandieren? „Liebend gerne!" Fauchte ich ihn an und lief in rauch umhüllt in den Palast hinein um auf mein Zimmer zu gehen. Ich hatte viel Vertrauen in Juhell gehabt , doch mit einem Schlag war es weg.

(...)

Ich saß auf dem Hocker in meinem Zimmer und starrte Löcher in die Luft. Mein Ballkleid hatte ich ausgezogen und auf den Boden liegen gelassen. Stattdessen trug ich nun eine kurze Hose und einen etwas längeren Hoodie . von oben dröhnte immer noch die Musik vom Ball bis hier her. Alle tanzten gerade , außer ich . Ich saß alleine in meinem Zimmer und sehnte mich nach meinem alten Leben . Als ich aus meinem Fenster blickte kam Jays Eule angeflogen. Sie hockte sich an mein Fenster und betrachtete mich mitleidig. Ich stand auf und öffnete ihr mein Fenster .

Sofort breitete sie ihre Flügel aus und flog auf meinem Arm. Als ich jedoch an ihren Fuß sah, war dort kein Zettel, wie ich gehofft hatte . Ich seuftze . „Du hast wohl nur nach einem Unterschlupf gesucht weil Jay nicht da ist um dir sein Fenster aufzumachen oder?"

Zur Antwort legte Die Schleiereule ihren Kopf schief.

„Na schön, du kannst über Nacht hier bleiben ." Bot ich der Eule an , obwohl mir bewusst war das sie mich nicht verstand . Daraufhin flog sie auf eine Bettkannte und schloss ihre Augen. Waren Eulen nicht Nachtaktiv? Sogar Jays Eule war komisch.

Mit einem Seufzer hob ich meine Bettdecke um mich neben der Bettkannte zu legen wo Jays Eule hockte . Doch plötzlich ging meine Tür auf und Khais besorgte Miene erschien im Türspalt.

„Was machst du denn hier?" Fragte er verwirrt, als er sah das ich mich gerade schlafen legen wollte.

„Ich wurde hierher verdonnert von Juhell." Sagte ich bestürzt und bemerkte das Khai ein Tablett mit Essen in der Hand hatte.

„Warum das?"

„Ich hab mich mit ihm gestritten." Sagte ich knapp und klopfte neben mir auf mein Bett , woraufhin er zu mir kam und sich neben mich setzte. Er legte das Tablett mit Essen zwischen und nahm sich wieder einen Apfel.

„Verstehe. Tut mir leid dass ich dich auf der Tanzfläche einfach so abgegeben habe." Sagte er und sah mir wieder in die Augen.

Ich schüttelte den Kopf. „Ist doch nicht schlimm. Immerhin wollte Snow doch auch mal mit dir tanzen." Ich versuchte zu lächeln.

Er seufzte . "Ich hab gesehen wie du mit Jayden getanzt hast."

Ich hatte mir gerade eine Weintraube in den Mund geschoben und sah ihn verdutzt an.

„Was hat er zu dir gesagt? Hat er dich verletzt?"

Ich schüttelte den Kopf . „Nein."

Ich seufzte wieder. „Er sagt mir gar nichts. Das ist auch das Problem ."

Ich war so verzweifelt . Meine Gefühle waren so dermaßen durcheinander , das ich keinen klaren Gedanken fassen konnte. Mir fiel wieder der Moment ein , als Jay mich eben vor Hecktor gerettet hatte und ich verspürte wieder diese enorme Zuneigung zu ihm. Doch dann gingen mir wieder unsere ständigen Streitereien durch denn Kopf , seine Arroganz , seine Lügen, seine Geheimnisse, die Art wie er mich verabscheute und schon war wieder diese Wut da. Die mich beinahe aufzufressen schien.

Khai musterte mich im Stillen und fragte sich sicherlich was mir durch denn Kopf ging .

„Warum kann er nicht etwas mehr wie du sein." Murmelte ich versehentlich, als plötzlich wieder meine Tür aufgerissen wurde

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