Gedanken

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„Sehr witzig Jay." Ich verdrehte die Augen . Jays Gesicht gab jedoch keine Anzeichen darauf das er einen Witz gemacht hatte.
„Oh mein Gott." Zischte ich und realisierte das er es tatsächlich ernst meinte .
„Du machst keine Witze oder?"
Ich sah ihn mit bleichem Gesicht an . Ein tükisches grinsen umspielte seine Lippen .
„Kein Witz." Bestätigte er .
Ich trat einen Schritt von ihm weg . „Du lügst doch!" sagte ich mehr weil ich nicht wollte dass das die Wahrheit war. Das würde nämlich heißen , dass er schon die ganze Zeit meine Gedanken gelesen hatte und meine Gedanken waren nun mal peinlich . Am liebsten wäre ich im Erdboden versunken .

„Ich lüge nicht ." verteidigte sich Jay ruhig. Und dann lächelte er mich wieder an mit diesem dreckigen Grinsen .
„Ich kann es dir sogar beweisen." Spätestens jetzt , würde er mich maßlos blamieren .

„Bitte nicht-„ „Du findest meine Eckzähne süß weil sie mich ab und zu wie ein Vampir aussehen lassen." Er lachte mich kurz aus . Ich wurde rot und versteckte mein Gesicht mit meinen Händen . Meine Güte war das peinlich . „Du findest das ich und Sienna gut zusammen passen würden weil wir beide schrecklich arrogant sind ."
er schmunzelte .
„Aber gleichzeitig willst du sie erwürgen , weil es dich stört wenn sie bei mir ist. Hab ich recht ?" ich traute mich nicht ihn anzugucken .
„Das ist alles nicht wahr ." ich versuchte hoffnungslos meinen letzten stolz der mir geblieben war zu retten .
„Oh doch das ist es." Lachte Jay und schob meine Hände von meinem Gesicht weg. „Du weißt gar nicht wie schwer es ist mein Lachen zu unterdrücken wenn ich deine Gedanken beim Essen lese."
Jay kicherte . „Ich muss mich jedes Mal zurück halten damit ich mein Essen nicht ausspucke vor lachen." Meine Wangen waren rot angelaufen. „Was denke ich denn so beim Essen?" Kaum hatte ich die Frage ausgesprochen bereute ich es sofort .
Er überlegte kurz und lachte bei der Vorstellung.
"Das reicht. " unterbrach ich ihn bevor er noch etwas sagen konnte .
"Wie lange kannst du das schon? Das Gedanken lesen meine ich ?"
Ich versuchte schnell das Thema zu wechseln.
Nun war Jay wieder ernst und zögerte eine Weile.

"Als ich dich zum ersten Mal gesehen habe in Capricorn."

Ich erinnerte mich zurück.
Unser erstes Treffen war Monate her .
Doch es fühlte sich an wie als wäre es gestern gewesen .

"Ich habe plötzlich deine Gedanken gelesen und wusste was du mich fragen wolltest. Du wolltest meinen Namen wissen ."

Jetzt fiel es mir auch ein .
Ich hatte mich tatsächlich gefragt was sein Name war, und er hatte ihn mir verraten ohne das ich meine Frage ausgesprochen hatte.

"Und kannst du das immer und bei jedem?"

"Ich kann es inzwischen bei jedem tun , aber ich kann nur dann Gedanken lesen wenn ich dem Jenigen in die Augen gucke. Und noch beherrsche ich es nicht perfekt da es meine zweite Kraft ist "

Er zögerte .
"Anfangs konnte ich übrigens nur deine Gedanken lesen."
Erklärte er mir vorsichtig.

Mir wurde bewusst das wir beide unsere Kräfte entfaltet haben wegen dem anderen .

"Ich gucke dir nie wieder in die Augen, darauf kannst du dich verlassen!"
Sagte ich obwohl ich ihm doch so gerne in die Augen sah .

Er grinste schief.
Mist er hatte es wieder getan .
Ich seuftze laut .
Dann war es für lange Zeit still keiner von uns sagte etwas .
Wir sahen uns einfach an.
Dabei realisierte ich wie sehr er mir gefiel . Er trug wieder seinen blauen Ohrring der wie ein blauer Tropfen geformt war und im Sonnenlicht schimmerte.

"Der Deal gilt ."
Sagte er plötzlich nach einer Weile aus dem nichts und es kam mir so vor als hätte er mir eine Ohrfeige verpasst.
Ich blickte auf meine Hände die auf meinen Schoß lagen ,damit er meine Gedanken nicht lesen konnte.
Damit er nicht sah wie verletzlich ich nun war .
Ich bilde mir die ganze Zeit ein das ich Jay ändern könnte und wir doch wieder normal Freunde werden konnten .
Doch das war alles falsch.
Wir konnten nie mehr Freunde sein .
Jedesmal wenn wir uns in manchen Momenten wieder nahe kammen bildete ich mir ein es würde für immer halten .
Ich dachte er würde nun endlich mit dieser kalten Masche aufhören, die Wahrheit war aber , das Jay das nicht tat .
Vielleicht war es wirklich besser wenn wir uns voneinander fern hielten.
Wir wollten beide etwas anderes.
Er wollte alleiner sein.
Ich wollte mit ihm sein .
Das ist ein enormer Unterschied.
"Der Deal gilt ."
Wiederhollte ich seine Worte leise für mich .
Die Sonnenstrahlen der aufgehenden Sonne erhellten denn Raum .
Der Tag hatte angefangen.
Damit würde der Deal ebenfalls anfangen.
Ich erhob mich von dem Sessel und lief zur Tür .
Ich musste hier raus .
Sofort.
Als ich die Tür aufschloss hoffte ich so sehr das Jay mich aufhalten würde .
Mich in denn Arm nehmen würde und mir erklären könnte was ich getan hatte um das alles zu verdienen.
Doch das alles waren nur alberne Vorstellungen die nicht passierten .
Jay rührte sich nicht vom Fleck.
Ich spürte seinen Blick auf meinem Rücken als ich sein Zimmer wortlos verließ.



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