die schwarze Leere

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Schusswaffen waren in Avalon extrem selten und unfassbar teuer .
Deshalb wunderte ich mich wie so ein teures Stück in meine Tasche gelangt war . Die Waffe war nur mit einer einzigen Kugel geladen .
Wenn Sie in meiner Tasche war , hieß das wohl das ich sie benutzen konnte.
Allerdings war das mit nur einer Kugel schwierig. Wozu sollte ich sie Benutzen?
Was wenn ich verfehlen würde?

Ich packte die Pistole in meine Jackentasche und sah auf meine Armbanduhr .
Es war 21 Uhr.
Ich sah zu Lucky
"Sollen wir schlafen gehen? Was sagst du ?"
Er kratze sich unbekümmert am Ohr .

Ich rollte denn Schlafsack auf und zündete eine Kerze an .
Es war inzwischen schon Stock dunkel draußen.
Dann kauerte ich mich in meinem Schlafsack hinein .
Lucky legte sich zu mir am Fußende und ich schloss ebenfalls die Augen .
Auch wenn der Schlafsack sehr ungemütlich war , war ich so erschöpft von dem ganzen laufen , das ich sofort einschlief , als wäre ich in dem weichsten und gemütlichsten Bett der Welt.

(...)

Etwas knabberte an mein Ohr .
Licht blendete mich und ich presste meine Augenlider zusammen .
Ich war immernoch so schrecklich Müde .
Doch ich wusste , ich konnte nicht denn ganzen Tag schlafen . Ich musste aufstehen und die Straße bewachen . Die Verbrecher könnten nämlich jeder Zeit vorbei fahren .
Widerwillig stand ich auf und zog meine dicke Winterjacke an.
Lucky saß auf dem Schlafsack und beobachtete mich .

"Lass uns etwas essen und dann einpaar Verbrecher jagen."
Ich lächelte ihn an und zog eine Brotbox aus der Tasche und öffnete sie gierig .
Darin befanden sich 4 Sandwiches .
Ich gab die Hälfte Lucky .
Nach dem Essen setzte ich mich an denn Straßenrand.
Ich versuchte mich hinter einem Gebüsch zu verstecken.
Was wenn der Wagen gleich kommen würde ?
Wie sollte ich ihn anhalten?
Und wie sollte ich die drei Kriminellen festnehmen ?
Das werde ich wohl nur dann wissen wenn es so weit war.

Ich Hauchte in meine Hande .
Es war so kalt das ich kaum meine Fingerspitzen fühlen konnte .
Ich sah in denn Himmel .
Es war nur eine Frage der Zeit bis es schneien würde .

Ich hasste denn Winter und seine Kälte.
Sie gaben mir das Gefühl das ich alleine war . Und unterstrichen meine Trauer.

Es vergingen viele Stunden.
Kein Auto fuhr an der Straße vorbei .
Nichteinmal ein Tier sah ich .
Doch die Kälte würde immer eisiger.
Meine Nackenhaare hatten sich aufgestellt.
Die Nacht war angebrochen und der Himmel wurde dunkelblau , fast Schwarz .
Das einzige was mir zu sehen half war der Mond der mit seinem schwachen Licht die Äste der Bäume beleuchtete.

Ich hockte immernoch zusammen gekauert im Busch.
Lucky lag auf meinem schoß und schlief tief und fest .
Ich streichelt zwischen seinen Lauschern woraufhin er zufrieden gähnte und damit seine spitzen Eckzähne Preis gab .
Apropos spitze Eckzähne.
In dem moment der ein Einsamkeit vermisste ich Jay .
Besonders wenn die Nacht anbrach , verspürte ich noch mehr sehnsucht nach ihm als üblich.
Manchmal fühlte es sich so an als stecke ein Splitter in meiner Brust.
Was war nur dieser ständige Schmerz.
Dieses schreckliche Gefühl der Einsamkeit , Ablehnung,  Zuneigung, Verbundenheit.
Ich wollte meine Gefühle endlich verstehen.
Ich wollte endlich diesen Knoten in mir lösen der sich in mir verhädert hatte .
Dann könnte ich endlich diese Feuerkräfte kontrollieren können .
Doch wie sollte ich das anstellen,  ich alleine?
Warum hatte ich ausgerechnet diese Gefühle gegenüber Jay .
Und nicht für Hecktor oder Ashtray, oder sogar Trevor.
Warum musste es ausgerechnet ein arroganter, charmanter, idiotischer Scorpion sein .
Selbst Khai wäre mir mir recht gewesen.

Meine Augenlieder waren inzwischen sehr schwer .
Ich wollte etwas schönes träumen .
Mich von meinem Umfeld ablenken und in eine imaginäre Welt abtauchen indem es nur mich und die schwarze Leere gab .
Wie schön es gewesen wäre , wäre ich nie geboren worden .
Dann wäre  ich für alle Ewigkeit in dieser schwarzen Leere weiter getrieben.
Ich fragte mich ob ich wohl annehmen würde wenn man mir anbieten würde ich könnte wieder zurück in diese schwärze . Einfach nicht mehr existieren .
Würde ich mich darauf einlassen?

Ich überlegte .
Die Nacht hatte ziemlich meine Sinne betäubt.
Ich würde ohne zu zögern ablehnen.
Wäre ich nicht geboren worden , hätte ich viele tolle Leute nie kennengelernt .
Ich war dankbar für alle die ich liebte .
Egal wie hart mein jetziges leben sein mochte .
Es war meine Bestimmung zu leben .

Ich wurde aus meinen wirren Gedanken aufgeweckt in dem mich krelle Scheinwerfer anleuchteten .

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