"Aurelia kommst du nun endlich!?"
Mit zügigen Schritten lief ich zu meinen Herren. Die Schritte auf den Edlen steinstuften hallten an den Wänden wieder, sicherlich ein weiterer grund für ihn mich zu strafen. Sir Klis stand in einem perfekten Anzug im Salon und tippte ungeduldig mit seinen neuen Lederschuhen auf dem Teppich.
,,Geht doch! Diese Verspätung ziehe ich dir vom Gehalt ab!", murrte er, während ich ihm die Tür aufhielt und in eine tiefe Verbeugung ging.
Welches Gehalt denn bitte? Ich diente meinem Herren seit ich meinen 7. Winter erblickte. Nun, 12 Winter und 12 Sommer Später stand ich ihm noch immer treu zur Seite, auch wenn ich nicht einen Taler für diese Arbeit bekam. Weshalb auch? Ich war ein Mensch. Er ein adliger Vampir. Ich sollte mich glücklich schätzen nicht seine Mahlzeit zu sein. In Hillsond war es nicht üblich als junge Dame einem Adligen dienen zu dürfen.
Ich begleitete meinen Herren bis zur Kutsche und hielt ihm diese Tür ebenfalls auf.
,,Nun ab mit dir. Ich kann deinen Anblick nicht mehr ertragen! Ich Werde in Zwei Tagen zurück sein! Bis zu diesen Tage hast du Zeit das Anwesen auf Forderman zu bringen!" Ich ging in einen tiefen Knicks und sah ihn noch zu, wie er elegant in seine Kutsche stieg und davon fuhr. Erleichterung durchströmte mich, nun mit dem Wissen wieder etwas Ruhe zu haben.
Mit großen Schritten lief ich die lange Straße entlang. Hier und da wurde ich mit bösen Blicken gestraft, doch dies ist mit der Zeit nicht mehr so relevant für mich geworden. Für mich galten diese Blicke nichts. Nur die Blicke meiner Familie waren von Bedeutung, auch wenn diese nicht weniger argwöhnisch waren. Dies war allerdings wenig verwunderlich.
Mein Vater war ein Vampir, junge 300 Jahre alt. Meine Mutter ebenso eine junge Vampir-Dame mit gerade einmal 280 Jahren. Dass sie eine sterbliche Menschin gebar war ein Schock für jeden. Doch ich fand mich damit früh ab. Denn dies war mein Leben. Hier in der Hochstadt der Vampire, oder Horde wie sie es selbst nennen, war ich Abschaum. Dies war auch verständlich.
,,Aurelia!" Ein junger Bursche winkte mir bereits von Weitem zu. Ich kannte ihn schon seit meiner Geburt. Sein Name lautet Marion und er war ein wirklich netter Bursche, dafür dass er ein Vampir ist. Zumindest denke ich, dass er ein Vampir ist.
Seine Kurzen Blonden Haare war unter einer Kaputze versteckt und seine Augen waren wie jeden tag unter einer Augenbinde verborgen. Er erzählte das er eine Kranheit hätte wodurch seine Augen sehr Empfindlich wären. Ich Akzeptierte diese Erklärung und half ihn durch genaue Schilderungen ihn die Umgebung zu erklären, auch wen ich das Gefühl hatte das er irgendwie doch sehen konnte. Wiederum erkannte er mich sobald ich um eine ecke kam.
,,Guten Abend Marion."
Nur kurz hielt die Umarmung an, ehe er sich auch schon von mir löste. ,,Ich habe Gerüchte gehört, liebe Auri" Seine Worte waren leise. Es sollte scheinbar niemand wissen. ,,Was ist nun im Umlauf? Haben die Adligen der Gamilie Höron erneut zu freizügige Kleider getragen? " Bevor er irgendetwas sagte, wand er sich um, um sicher zugehen, dass auch wirklich niemand unser Gespräch belauschte. Nun dies war wahrlich verwunderlich. Es handelt sich auf keinen Fall um einfache Gerüchte wie sonst.
,,Hinter dem Horizont, dort wo die Lykale wohnen... Das Heulen soll erklungen sein." Ich sah zu ihm auf. Lykale sind nun wirklich jedem bekannt. Auch, dass sie den Mond anheulen.
Schnell bemerkte er mein Unverständnis. ,,Aurelia, das war ein Kriegsruf! Es heißt, ihr König suche noch immer seine Mate! Und diese sei bei ihm im Lande unauffindbar."
Ein Kloß bildete sich in meinem Hals. Ein Mate ist das Selbe wie eine Braut bei den Vampiren. Jeder wird eines Tages sein Gegenstück finden und sobald sie dieses gefunden haben sollen sie unzertrennlich sein. ,,Bedeutet dies, dass er seine Suche ausweiten wird?" Marion nickte. ,,Aurelia, Ihr seit ein Mensch. Ihr würdet dies nicht überleben! Ihr müsst aus der Stadt verschwinden! Noch Heute! Noch Besser Jetzt sofort!"
Schnell verneinte ich. ,,Ich kann doch nicht flüchten! Ich habe Verpflichtungen. Außerdem hatten wir gesagt, dass dies unser Sommer wird. Wir wollten doch noch so viel unternehmen!" Marion schüttelte verständnislos mit dem Kopf.
,,Vertraue meinen Worten. Bitte meine Liebe Aurelia. Ich habe bereits eine Tasche am Ost-Tor hinterlegt. Dort findest du alles, was du benötigst um einige Tage zu überleben. Du kannst jetzt nicht bleiben! Wen du nicht verschwindest, dan wirst du hier sterben. Dies ist nicht dein schicksall!"
Nun war ich es, die entsetzt den Kopf schüttelte. ,,Marion, ich habe einen Herren. Ich darf nicht gehen." Marion schnaubte jedoch nur entrüstet. ,,Ich möchte nur dein Bestes! Dein Platz ist nicht hier! Dies musst du doch verstehen." Er schnappte meine Hand und führte mich durch die Gassen der Stadt. Immer wieder sah er sich um. Er war vorsichtig. Es sollte wirklich niemand sehen, dass wir hier waren.
Erst am besagtem Ost-Tor hielt er inne. ,,Renn Aurelia, renn und bleib in Sicherheit. Vertraut mir, die Visionen haben es mir gezeigt." Mit Angst blickte ich ihn in seine von Bandagen verbundenen Augen. Marion hatte oft Visionen und nicht alle waren gut. Viele zeigten ihm Tot und Zerstörung. Immer öfter sah er die Wesen, die ein Bündnis mit den Tieren einging. Genau diese Wesen waren jene, wovor er mich eben gewarnt hatte...die Lykale.
,,Renn Aurelia! Bis auf die andere Seite der Welt, wenn es sein muss. Lauft Richtung Kisin. Bleibt unsichtbar für alle Augen. Rennt und bleibt in Sicherheit. Wenn jemand dich findet, sei schneller als er und husche über Dächer und Bäche. Verberge dich vor allen Augen und bleib du, aber nicht das 'du' welches du jetzt bist. Werde das 'du' welches du warst bevor du deinen 7ten Winter sahst. Zeige jedem die Kriegerin und Kämpferin, die in dir steckt! Du bist mehr als ein junges Mädchen welches irgendein dahergelaufen Vampiren dienen muss! Du bist eine Kriegerin und diese Kriegerin musst du entfeseln! Nur du muss dies auch zulassen und dies kannst du nicht hier!"
Mit diesen Worten schob er mich durch das Tor und schloss dieses. Mit einem lautem Krachen trennte uns das eiserne Tor voneinander. Schnell reichte er mir eine kette durch das gitter, an welchen ein ring hing. ,,Lauf kleine Auri! Lauf bis ans Ende der Welt! Denke daran, du bist eine Kriegerin Aurelia! Der Ring wird dir eines Tages als Schlüssel dienen. Und nun ab mit dir!"
Ich sah noch einmal zu ihm, ehe ich mir die besagte Tasche schnappte und das Rennen begann.
Das sollte wohl das Letzte mal sein, dass ich ihn sah. Ab nun beginnt für mich wohl der Wettlauf gegen die Welt. Doch wie sollte mir dies den gelingen? Ich kannte mich in der Welt nicht aus! Ich kannte nur Hillsond, wie stellete sich Marion dies vor? Ich Schloss meine Augen, Atmete tief durch ehe ich weiter sprinntete.
Immer wieder stolperte ich über stöcke und steine. Doch Marios worte hallten in meinen Ohren wieder. Ein Kriegsruf, Eine baldige Arme die hier einfällt? Kaum zu glauben!
Desto mehr ich mich von der Hochburg entfernte destomehr wurde mir bewusst wie mein Heimat Ort auf andere Wirken musste. Die Hochburg wirgte bedrohlich. Die Dunklen mauern sahen aus als würde dahinter der Tod lauern. Vielleicht hatte Marion Recht. Dort wahr nicht mein Ort. Ich gehörte als Mensch nicht in einen Ort wo Vampire die Macht hatten. Erneut schloss ich kurz die Augen und Versuchte meinen Atem zu regulieren. Ich Musste weiter. Marion meinte richtung Kisin? Also musste ich erstmal herrausfinden wo Kisin lag!〄〄〄
DU LIEST GERADE
Beyond the horizon
Romance꧁song of Ash and Death꧂ Was bleibt einen, wen der Krieg alles Zerstört? Nicht nur das was man eins sein Zuhause nannte, sondern auch die Orte die eine Zuflucht waren? Aurelia muss am eigenen Leibe erleben, was der Krieg und der Hass der Völker Bewir...