,,Illia, habt Ihr einen Moment?" Mein Beta drehte sich mit einen sachten Lächeln zu mir herum. ,,Natürlich mein Freund, womit kann ich dir zu diensten sein?" Unsicher kratzte ich mich im Nacken. ,,Ich war bei meiner Gefährtin. Ihr Name ist übrigens Aurelia, wunderschön oder?" Illia grinste dümmlich und reichte mir einen Krug mit wahrscheinlich Met. ,,Ich denke mal, dass dies nicht der Grund ist, weshalb du mich aufsuchst?" Ich nahm einen kräftigen Schluck des Getränks. Es handelte sich tatsächlich um Met. ,,Dafür, dass sie einen unserer Brüder umbrachte und einen weiteren außer Gefächt setzte ist sie ziemlich... verängstigt. Ich weiß nicht wie ich mit ihr umgehen sollte! Ich hatte immer erwartet, dass sie eine stoltze Frau ist. Aber sie sagte kaum ein Wort!" Mein Beta schwängte seinen Krug und betrachtete intensiv den Inhalt. ,,Ich habe dies selbst bemerkt. Ihr Köper ist geschunden, ihre Narben kann man von zehn Fuß Entfernung sehen! Ich würde dir raten es eher langsam anzugehen." Langsam? Ich war kein Mann für Vorsicht und Sanftheit. Was ich nicht bekamm, nahm ich mir. Wer mir nicht gehorchte, zwang ich zur Unterwürfigkeit. Ich war ein König, ein Alpha. Noch nie musste ich mit jemandem vorsichtig umgehen! ,,Ich stimme unserem Beta da zu mein König!" Aus dem Nichts tauchte Zero neben uns auf. Wie auch wir hatte er einen Krug in seinen Händen, den er freudig in die Höhe hob. ,,Unsere Königin wird selbstverständlich etwas verunsichert sein! Ich erinnere mich zugut an meine ersten Zusammentreffen mit Euch! Ich brachte kein Wort über meine Lippen!" Mit hochgezogener Augenbraue betrachtete ich ihn. Zero war ein guter Junge. Für seine 308 Jahre war er ein ausgezeichneter Soldat. Mit gerade einmal zehn Jahren trat er der Jugendarme seines Dorfes bei und mit zwölf wurde er zum ˋJugend Generalˋ ernannt. Als er 15 wurde lud ich ihn ein in Midnight zu lernen. Natürlich schloss er auch dies mit Bravur ab. Mit etwa 90 pausierte er seine Laufbahn um seiner todkranken Mutter beizustehen. Danach war er nur noch motivierter um uns sein Können zu beweisen. Am Ende diente er mir nun seit 73 Jahren als Elitesoldat. Wenn ich ehrlich bin, wollte ich dies erst nicht, da er ein Wächter war, doch er war ja nicht zu stoppen. ,,Wir wissen das Sanfthandschuhe nichts für Euch sind, doch wäre dies eine Möglichkeit ihr Vertrauen zu gewinnen", fährt er fort. ,,Wenn Ihr dies wirklich für das Beste haltet, dann werde ich dies versuchen." ,,JAWOHL!" Zero hob freudig seinen Krug in die Höhe, wobei sein Wolfszeichen sichtbar wurde. Wenn man mich fragt, finde ich bis heute das sein Mal am Hals eher wie eine Drache aussieht als wie ein Wolf. Aber jedes Mal war so einzigartig wie sein Träger. ,,Bevor ihr euch weiter besauft und am Ende nicht einmal die Scheide eurer Schwerter trefft, solltet ihr euch lieber am Abbau des Lagers betteiligen!" Sofort sahen beide mich wie Welpen an. ,,Komm schon Cyrian, nur heute." So sehr ich Illia auch mag, für heute muss Schluss sein. Ich möchte so schnell es geht zurück zum Palast. Dorthin wo es sicher ist und sie sich in aller Ruhe erhollen kann. ,,Nichts da meine Freunde! Wir müssen unseren König weg vom Schlachtfeld bringen!" Als hätten beide sich abgeschprochen hoben sie ihre Gefäßer an und tranken mit einem Mal den gesammten Behälter leer. ,,Für die Schatten unseres Landes!" ,,Für die Schatten unseres Landes", wiederholte ich unseren Leitspruch und sah den Beiden hinterher, wie sie sich zu den anderen Soldaten gesellten und beim Abbau der nächsten Zelter halfen. Ich selbst trank ebenfalls den Krug leer und machte mich erneut auf den Weg zu meinem Zelt. Sofort fiel mir meine Rüstung auf. Wie oft hatte ich diese nun angezogen im guten Gewissen erneut tausende Leben zu nehmen? Wie viele Seelen gingen durch meine Klinge nun ins Jenseits. Ich bin mir wohl bewusst, dass es Völker gibt, die sich Rache schworen und diese auch vollziehen werden! Ich werde meine Soldaten im Palast anweisen müssen alle feindlichen Bewegungen genau im Auge bahlten zu müssen. Mit einem stummen Seufzer wand ich mich zu meinem Bett in welchem nun meine zukünftige Königin lag. Sachte setzte ich mich neben meine schlafende Frau. Die Wunden an ihren Armen und Händen ließen mich frösteln. Sie hatte schon Jahre des Kampfes hinter sich, doch waren all diese Narben vom Krieg oder waren welche älter als diese sechs Winter? Als sie sich langsam Regte, strich ich ihr sachte durchs Haar. ,,Aufwachen meine Schöne." Noch immer im Halbschlaf rieb sie sich die Augen. ,,Wir brechen noch heute auf." ,,W-wohin?" Warum klang diese Frau verschlafen nur so himmlisch? ,,Ins Hinterland." Ich stand auf und reichte ihr einen dicken Mantel. ,,M-moment, was?" Ich betrachtete ihre magere Gestalt. ,,Wir reisen ab. Hier sind viele, die uns schaden wollen. Ich werde dich zu meinem Reich bringen. Dort wird dir keiner etwas tun können." Noch immer sah sie mich fragend an. Doch schnell realisierte sie leider wieder wer ich war. Sie senkte ihren Kopf und legte sich den Umhang um. ,,Wie Ihr wünscht." Ihre Worte waren leise, doch verstand ich jedes Wort, sowie auch die Abneigung in ihrer Stimme. Ich führte sie hinaus aus dem Zelt und wie erwartet stand Illia bereits mit unseren Pferden bereit. ,,Meine Hoheiten." Er senkte seinen Kopf leicht und reichte mir die Zügel meines Pferdes. Sofort hob ich Aurelia hinauf auf den Rücken meines Rosses. Nur Sekunden darauf schwang ich mich selbst hinauf. Illia hatte es mir gleich getan und richtete seine Zügel noch. ,,Wer wird uns begleiten?" Sofort ließ er seine verdrehten Zügel fallen und sah stur zu mir. ,,Zwei Kampfmagier sowie die hundert Elitesoldaten." Ich seufzte. ,,Auch Zero?" Mein Beta grinste heimtückisch. ,,Natürich!" Ich brummte genervt. Natürlich mochte ich den schwarzhaarigen Burschen. Wie konnte man ihn auch nicht mögen mit seinem kindlichem Erscheinungbild? Aber er konnte nie die Klappe halten. Ein ausgezeichneter Soldat im Kampf und der kleine Bruder im Frieden. ,,Gebt allen Bescheid! Wir rücken ab!" ,,Jawohl Alpha!" Illia salutierte kurz und trieb kurz darauf sein Pferd an. ,,Keine Angst, jetzt geht es dorthin, wo es sicher ist!"
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Die letzten fünf Stunden verflogen wie im Winde. Aurelia hatte kein Ton von sich gegeben, mussterte dafür aufmerksam die Umgebung. Zero trabte gemütlich links von mir her. Sein Blick wirkte ebenso aufmerksam. Doch man sah ihm sofort an, dass er entspannter als noch vor wenigen Stunden war. Illia befand sich rechts von mir. Wie immer führte er seine Stute nur mit der linken Hand, während seine Rechte an dem Griff seinen Schwertes ruhte. Ein Soldat durch und durch. Ich dagegen hatte meinen linken Arm um den Körper meiner Gefährtin gelegt. Zu Beginn schien ihr dies nicht zu gefallen, nun jedoch genoss sie scheinbar die Wärme. Seit sich vor unseren Mündern sachte Rauchschwaden gebildet hatten, kuschelte sie sich unbewusst an mich. ,,Zero?" Der Knappe sah nur kurz zu mir. ,,Jawohl Alpha?" Ich sah erneut zu meiner Mate. ,,Reitet voraus und sucht das nächste Gasthaus auf. Sie sollen alles bereit machen für uns." Zero nickte nur und trieb sein Perd an. Es dauerte nur Sekunden bis ich ihn aus den Augen verlor. Ich bemerkte wie Aurelia zu mir aufsah. ,,Ihr hättet was sagen sollen. Wir hätten bereits viel früher ein Gasthaus aufsuchen können." Natürlich antwortete sie nicht. Nein, sie sah wieder nach vorne. Nach weiteren 30 Minuten erblickte ich erneut Zeros weißes Pferd. Er war schlau genug sein Tempo zu minimieren als er näher kam. Einige Pferde hätte ihn sonst als Bedrohung wahrgenommen. ,,Eure Hoheiten! Die Taverne zum Seegelboot hat noch einige Zimmer frei und bereitet alles für eure Ankunft vor!" ,,Wie weit ist es noch?" Zero sah kurz hinter sich. ,,Etwa 1000 Fuß." Ich nickte ihm zu. Dann könnten wir bereits in etwa 30 Minuten dort sein. ,,Männer! Auf zur Taverne Seegelboot!" Sofort schlugen alle besagte Richtung an. Uns war dieses Gasthaus durchaus bekannt. Es liegt etwa an unserer Grenze. Tatsächlich erreichten wir nach kurzer Zeit auch die besagte Taverne. Schnell half ich Aurelia herab. Diese schwieg wie eh und je. Ob diese Frau je ein Wort mit mir wechseln wird auch wenn sie es nicht muss? Ich führte sie zur Taverne. Sofort wurden wir in Empfang genommen und nach oben geführt. Ich brachte sie in ihr Zimmer. Als sie den Kamin endeckte, kniete sie sich sachte davor. ,,Eine angenehme Nachtruhe wünsche ich dir." Noch während ich die Tür schloss, hörte ich ihre aachte Stimme. ,,Habt Dank" Lächelnd wand ich mich ab. Illia hatte bereits Stellung bezogen. ,,Keine Sorge Cyrian, ich passe auf sie auf."
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ᵐᵘᵗ ᶤˢᵗ ʷᶤᵈᵉʳˢᵗᵃᶰᵈ ᵍᵉᵍᵉᶰ ᵃᶰᵍˢᵗ, ᵇᵉʷäˡᵗᶤᵍᵘᶰᵍ ᵛᵒᶰ ᵃᶰᵍˢᵗ, ᶰᶤᶜʰᵗ ᵃᵇʷᵉˢᵉᶰʰᵉᶤᵗ ᵛᵒᶰ ᵃᶰᵍˢᵗ.
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Beyond the horizon
Любовные романы꧁song of Ash and Death꧂ Was bleibt einen, wen der Krieg alles Zerstört? Nicht nur das was man eins sein Zuhause nannte, sondern auch die Orte die eine Zuflucht waren? Aurelia muss am eigenen Leibe erleben, was der Krieg und der Hass der Völker Bewir...