➺05〄 Was ist sein Begehren?

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Noch immer hielt ich den Blick gesenkt

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Noch immer hielt ich den Blick gesenkt. Seine Macht sorgte dafür, dass sich dieses Zelt unangenehm klein anfühlt. ,,Sieh mich an" Seine Stimme war sanft und doch lag ein Druck in dieser Stimme, welche mich zittern ließ. Zögerlich hebe ich meinen Blick. Aber in die Augen konnte ich ihm trotz allem nicht blicken. ,,Ich hörte du hast zwei meiner Männer überwältigt. Einen sogar getötet." Einen? Welcher der Beiden hatte denn bitte überlebt? ,,Einer konnte von Glück sprechen, dass wir ihn rechtzeitig fanden und den Pfeil entfernen konnten. Nun würde mich der Name der Frau interessieren, welche es schaffte fast zwei meiner Männer zu töten. Am Rande erwähnt: Ich habe seit sechs Jahren nicht einen Mann verloren." Seit sechs Jahren, seit er den Krieg führt hatte er nicht einen Verlust erlitten? Was im Namen der Götter sind dies für Wesen? In den letzten Jahren gab es Millionen Tote. Ich ging davon aus, dass diese von beiden Fronten war. Doch die Millionen waren nur von seinem Gegner. Erst als die Matratze neben mir sich senkte, blickte ich wieder zu ihm. ,,Ich möchte deinen Namen erfahren" Wie erstart blickte ich in seine stürmischen, blauen Augen. ,,Aurelia", sagte ich mit einer festen Stimme, die mich selbst überraschte. ,,Ein wahrlich schöner Name. Aurelia. Ich bin wirklich erstaunt über Eure Leistungen. Wisst Ihr, nicht jeder schafft es sich sechs Jahre von mir zu entziehen. Und doch habt ihr es geschafft. Nicht zu vergessen, dass ihr in der Lage wart zu kämpfen, trotz Euren deutlichen Verletzungen. Was diese angeht, möchte ich auch erfahren, woher Ihr diese habt." Während er sprach, musterte er meine Gesichtszüge. Als wolle er sich jedes noch so kleine Detail einprägen. ,,Was meint Ihr mit den sechs Jahren entziehen?" Ich wollte die Frage um meine Wunden entgehen. Es wäre töricht ihm meine Schwächen zu offenbaren. Ihm preiszugeben wie andere es schafften mich zu unterdrücken. ,,Seit nicht leichtsinnig oder zurückhalten meine Liebe. Ihr müsst doch bemerkt haben, dass der Krieg dort war, wo auch ihr wart. Ist dies euch tatsächlich entgangen?" Ich musste mir eingestehen, dass er die Wahrheit sprach. Es war irrelevant wie weit ich vom Krieg floh. Er schien mich ohne Gnade zu verfolgen. ,,Mir war bewußt, dass der Krieg mich förmlich verfolgte. Doch wäre ich nicht in der Annahme gewesen, dass der Krieg, den sie führen meine Hoheit, mich speziell verfolgte. Wäre ich darüber im bilde gewesen hätte man dies sicher anders Regeln können." Ich befürchte, dass dies der längste Satz war den ich je gesprochen hatte. Ich war selbst beeindruckt darüber, dass dies auch noch gegenüber des gefürchteten Königs der Lykale geschah. ,,Der Krieg war nicht geplant meine Teuerste. Ich spürte eure Anwesenheit in Hillsond. Doch als ich eintraf wart ihr nicht mehr dort ansässig. Ihr müsst verstehen, dass ich ziemlich erzürnt war aufgrund dieser Tatsache. Ich ließ euch also verfolgen. Nur Euer Geruch erlaubte es mir Euch zu finden. Spuren hinterlassen ist wiederum nicht Eure Sache. Jemand anderes hätte Euch wahrlich nicht aufspüren können." Er sprach ruhig, fast als wäre er stolz auf diese Tatsache, dass ich unauffindbar war. ,,Und ihr habt nur um so mehr Spuren hinterlassen" Eine deutliche Bitterkeit lag in meiner Stimme. ,,Gewiss. Ich wollte Euch finden und dafür war mir wahrlich nichts zu teuer." Unerwartet strich er mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht. ,,Sagt mir; was geht in Eurem wunderschönem Kopf vor?" Völlig verwundert sah ich zu ihm.
Das brutalste Wesen der Welt sitzt neben mir und fragt was in meinen 'wunderschönem' Kopf vorsich ginge? Sprachlos betrachtete ich ihn. ,,Ich äh-" ,,Ja?" Ich musste einen klaren Kopf bekommen... Ich musste hier weg! Mit einem Ruck stand ich auf. Nur zu dumm, dass ich meine Verletzungen vergessen hatte! So wie ich stand, ging ich mit Schmerzen in die Knie. ,,Aurelia!" Sofort war der König neben mir und legte seine Hände auf meine Schultern. ,,Seid doch nicht so leichtsinnig! Ihr seid schwer verwundet! Bei der heiligen Luna Ihr seid gerade so dem Tod von der Klinge gewichen." Noch ehe ich etwas erwidern konnte, wurde ich wieder auf's Bett gesetzt. ,,Wie-wie meint Ihr dies?" Erneut strich er mir durch mein Haar, was mich ziemlich verunsicherte. ,,Einer meiner Männer hatte unberechtigt seine Klinge durch euren Körper geschlagen. Ihr könnt von Glück reden, dass wir sofort zur Stelle waren. Keiner sonst hätte Euch vor drei Nächten retten können." ,,Drei Nächte?" Er nickte und begann mit einer meiner geflochtenen Haarsträhnen zu spielen.

,,Gewiss! Ihr wart drei Tage und drei Nächte ohne Bewusstsein. Mein Beta Illia hatte mir eben berichtet, dass ihr endlich erwacht seid." Er hatte mir das Leben gerettet, doch zu welchem Preis? Was war sein Anliegen, dass der König mich leben ließ? ,,Weshalb?"
,,Weshalb was?"
,,Weshalb habt Ihr mich gerettet Eure Hoheit?" ,,Damit Ihr mit mir kommt, kleine Aurelia! Ich möchte, dass Ihr mich begleitet. Ihr sollt mich begleiten in mein Reich." Ich sah auf meine Finger. Kleine Narben und Kratzer zierte meine Knöchel. Sachte strich ich über einen dieser Kratzer. ,,Aus welchem Grund sollte ich Sie begleiten?" Ich mochte es für gewöhnlich nicht Befehle zu erhalten. Aber bei ihm, ich kann es einfach nicht beschreiben. Ich hoffte unterbewusst, dass er mich mitnimmt. Irgendetwas an ihm zieht mich zu ihm. Allerdings möchte ich gleichzeitig weg von ihm, weit weg. ,,Das Warum erkläre ich Euch später. Jetzt steht erst einmal Eure Genesung an erster Stelle. Sobald Ihr so weit seid, dass wir die Rückreise antreten können, werden wir genau dies tun." Ich nickte nur. Es war schwierig sich auf seine Worte und die Situation zu konzentrieren, während ich versuchte die Schmerzen auszublenden. ,,Legt Euch nieder. Ich werde Euch etwas zum Speisen bringen." Ohne ein weiteres Wort von mir abzuwarten, verschwand er aus dem Zelt. Als hätte man mir eine enorme Last von den Schultern genommen, fühlte ich mich um einiges erleichtert. Auch das Zelt an sich kam mir wieder um einige Einheiten großer vor. Das erste Mal seit er zu mir kam, atmete ich wieder durch. Ich muss hier weg. Doch als erstes muss ich die Ketten loswerden und mich tatsächlich etwas regenerieren. Die Schmerzen die meinen Bauchbereich durchzogen waren jenseits von Himmel und Hölle. Sachte legte ich meinen Kopf auf das großzügig bemessene Kissen. Das Ziehen in meinen Unterleib wurde allerdings nicht besser. Sachte drehte ich mich auf die Seite und zog meine Beine an. So war es halbwegs erträglich, auch wenn mich noch immer Schmerzen plagten. Mit müden Augen blickte ich auf meine Unterarme, welche ich vor mich gelegt hatte. Ich musste schrecklich aussehen. Von zierlichen Narben bis zu dicken Wulsten war alles auf meiner Haut zu erblicken. An manchen Stellen wurde ein kleines Stück Stoff befestigt. Ich könnte wetten, dass an diesen Stellen ältere Narben aufgegangen waren. Zu oft musste ich mich um alte Wunden kümmern. Nur selten verheilten sie richtig. Immer öfter rissen sie auf. Die Wunden die ich nie behandeln ließ. Es gab Tage da wartete ich auf den Tod. Vergiftungen waren das Harmloseste was ich davongetragen hatte bisher. Ich seufzte und schloss meine Augen. Ich brauchte dringend Ruhe.

✵ᵈᶤᵉ ʰᵉʳʳˢᶜʰᵃᶠᵗ üᵇᵉʳ ᵈᵉᶰ ᵃᵘᵍᵉᶰᵇˡᶤᶜᵏ ᶤˢᵗ ᵈᶤᵉ ʰᵉʳʳˢᶜʰᵃᶠᵗüᵇᵉʳ ᵈᵃˢ ˡᵉᵇᵉᶰ

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