Kapitel 27

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Sie bummelten weiter durch die Mall, um die Zeit totzuschlagen.

Jetzt oder nie!

»Darf ich dich mal was fragen, Derek? Du sprichst ja immer sehr locker über Marcus, aber wenn er dabei ist, bist du ziemlich verkrampft. Hat das einen bestimmten Grund?«

»Nein, wie kommst du darauf?«

Stille.

»Fällt das wirklich so auf?«

Kleinlaute Rückfrage und Bestätigung.

Caleb nickte.

»Ich möchte darüber nicht reden. Es ist mir peinlich«, gab Derek zögerlich zu.

Caleb würde ihn nicht drängen. Wenn er wollte, würde er schon darüber reden. Sie setzten ihren Rundgang fort. Vor dem Schaufenster eines Elektronikmarktes blieb Caleb stehen.

»Vielleicht sollte ich mir ein Laptop holen. Dieses Internet fand ich toll. Sorin hat da so schnell alles Mögliche über mich und Aaron gefunden, das würde ich gerne lernen. Aber besser erst nächsten Monat, sonst wird das zu teuer.«

»Das Geld kannst du dir sogar komplett sparen. Wenn du willst, sag ich der Verwaltung Bescheid, dass du ein Firmenlaptop und ein Handy bekommst. Die sind schon fix und fertig eingerichtet und gegen Zugänge Unbefugter gesichert.«

»Wirklich?«

»Klar. Hat Sorin wahrscheinlich nur vergessen.«

»Kannst du mir dann ein bisschen was zeigen? Ich hatte damit nie was zu tun bisher.«

»Klar, aber wenn du den Typ, der das bei dir einrichtet, fragst, gibt er dir einen Crashkurs.«

Beim nächsten Schaufenster blieb Caleb automatisch stehen und warf einen sehnsüchtigen Blick auf die ausgestellte Playstation.

»Erde an Caleb! Die gefällt dir wohl?«

»Oh ja. Die Parkers hatten eine. Da habe ich das erste Mal damit gespielt. Ich hatte so viel Spaß mit Nick. Ich hab zwar verloren, aber es waren tolle Abende. Und als ich Aaron gesehen habe, hat er auch mit Nick Fußball gezockt. Das war schön.«

»Verstehe. Warum kaufst du dir nicht einfach eine?«

»Bist du verrückt? Ich habe doch schon so viel Geld heute ausgegeben!«

Derek verdrehte die Augen und murmelte etwas von »hoffnungsloser Fall«.

»Du wartest hier!«

Bevor Caleb reagieren konnte, war Derek in dem Laden verschwunden und kam kurz darauf mit einer großen Tüte wieder heraus.

»Hier. Ein kleines Begrüßungsgeschenk für meinen neuen Nachbarn. Das Fußballspiel ist auch dabei. Ich mach dich nachher fertig!«

»Aber ... ich ... danke!«, stotterte Caleb.

»So, und jetzt lass uns deine Klamotten abholen.«

Die Nacht zog sich hin. Nach ihrer Rückkehr stand erst wieder Training an, bevor sie sich mit ihren Neuerwerbungen beschäftigen konnten. Während Derek die neue Playstation mit dem Fernseher verkabelte, probierte Caleb sein Businessoutfit an. Fast ein wenig schockiert betrachtete er das Endergebnis im Spiegel.

Ich bin ein Offizieller!

Er war verblüfft, wie sehr er wie ein Offizieller aussah und wie sehr er sich wie Caleb fühlte.

»Na also, ich sagte doch, das steht dir«, unterbrach Derek seine Gedankengänge.

»Ich komme mir wie verkleidet vor.«

Wolfswandler II: BlutwandlerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt