Sein Puls raste und sein Dämon schrie und wehrte sich. Seine Krallen zuckten, wollten sich in seinem Gegner vergraben. Er spürte es, er spürte es deutlich. Die Magie rauschte durch seine Adern – die Macht, die in ihm schlummerte, begann zu flüstern. Sollte er sie nutzen?
Die Umgebung lud sich statisch auf und der Himmel verdunkelte sich, dunkle Wolken verschluckten jeden noch so kleinen Sonnenstrahl, der vor wenigen Minuten den Boden berührt hatte. Er hatte genug, hatte seine Grenze erreicht.
Langsam schritt er auf sein Opfer zu, das vor ihm kniete. Ich habe genug. Seine schwarzen Haare begannen zu leuchten und in seinen schwarzen Augen erschien eine eisblaue Iris, die sich auf die Netzhaut der Anwesenden brannte.
Sein innerer Dämon machte sich bereit. Er hatte sich die Macht in ihm zu eigen gemacht, denn sie war nun schon so lange ein Teil von ihm. Er konnte sich nicht erinnern, ohne sie gelebt zu haben. Es machte ihn einzigartig, doch gleichzeitig auch anders. Niemand konnte ihn verstehen, doch der der es könnte, sah ihn nicht. Er sah ihn einfach nicht. Was sollte er noch tun, damit er ihn hörte?
Sein Herz weinte, wenn er an ihn dachte – doch in diesem Moment war das nicht von Belang. Schritt für Schritt trat er auf ihn zu. Dann aktivierte er seine Fähigkeit und ließ seinen Gegner seinen größten Alptraum sehen, denn er hatte es selbst gesehen. Er kannte seine größte Angst und diese ließ er ihn durchleben.
War er grausam? Ja. Was hatte ihn dazu getrieben? Das Entsetzen in dessen Augen ließ kurzzeitig Zweifel in ihm aufkommen. So schnell wie es begonnen hat, hörte er auf. Das war er nicht.
„Du Monster. Es wäre besser, wenn du krepierst – du und deine kranke Familie. Dein Herz tut mir jetzt schon leid. Was für ein Unsinn, ein Monster wie du hat kein Herz", schrie der junge Mann vor ihm.
Diese Worte brachten in ihm eine Saite zum Schwingen, die ihm die Kontrolle über seinem Dämon nahm. Es war zu spät, nun würde er ihn nicht mehr zurückhalten können. Seine Dummheit würde ihn das Leben kosten.
Der Druck um sie herum begann zu steigen und er schloss die Augen, machte sich bereit. In diesem Moment hörte er seine Stimme. Er sagte etwas, was ihn schlimmer verletzte, als jede Waffe es vermocht hatte. Doch schlimmer als das, war dessen Gedanke. Ein einzelner Gedanke, der ihn vernichtete.
Eine einzelne Träne rann über seine Wange und er sagte die Worte, die er sehr wahrscheinlich ein Leben lang bereuen würde.
DU LIEST GERADE
Sai - ein schicksalhafter Gedanke (BAND 7) ✅️
FantasyEin schallende Ohrfeige schleuderte Sais Kopf zur Seite. „Achte darauf, mit wem du sprichst. Das geht dich nichts an", erklang eine wütende Stimme. In diesem Moment wusste Sai nicht, was er fühlte. Fassungslosigkeit, Entsetzen, Wut, Schmerz. Er hat...