Kapitel 5

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Der Wind wehte durch ihre Haare, als Aleks mit Sai, der auf Shin saß, zu dem Rudel der Byakko-Dämonen flogen. Die Wälder und Wiesen zogen an ihnen vorbei, dann gingen sie in einen langsamen Gleitflug über und landeten wenige Minuten später. Es war gar nicht so einfach bei der dichten Bewaldung zu landen, doch es gab eine freie Stelle auf einem herausragenden Felsen, die Aleks immer benutzte.

Sobald er festen Boden unter den Füßen hatte, zog Aleks seine Flügel ein und Shin tat es ihm gleich, da sie im Wald eher hinderlich waren. Gemeinsam liefen sie zum Rückzugsort des Stamms und wurden direkt von drei Wächtern begrüßte. Dāvana, es ist uns eine Ehre, dass Ihr uns besucht.

Aleks lächelte nur und begrüßte diese. Sie führten sie zu der großen Höhle, in der der Anführer ruhte. Dieser stand auf, als er Aleks sah und begrüßte ihn ebenfalls freundlich. Ihr seid endlich gekommen, Dāvana.

„Ja, Talyn. Ich denke, Sai ist bereit."

Sai rutschte von Shins Rücken nach unten und lief zu dem Anführer des Byakko-Dämonen-Rudels. Er legte seine Hand an dessen Kopf und verband sich mit dem Dämon. Der Dämon sah Bilder und Gedanken des kleinen Dämons, die von dessen vergangener Woche erzählten. Das brachte ihn zum Lächeln, denn Sai war ein unschuldiger Schatz, der beschützt werden musste.

Dāvana, sagte Talyn zu Sai, der ihn neugierig anschaute, es ist Zeit, dass ihr einen Wächter für euch auswählt.

Sai schaute ihn fragend an. „Wächter?", fragte er mit seiner kindlichen Stimme.

„Einen Freund, wie Shin es für mich ist. Er wird immer an deiner Seite sein und dich beschützen", erklärte seine Mutter, der neben ihm auf die Knie gegangen war.

Einen Freund wie Shin? Sai war begeistert. Er verband sich erneut mit dem Dämon. Und wen, Tigermeister?

Der Dämon schürzte über den Namen die Lippen, doch einem Kleinkind würde er alles vergeben. Sucht Euch einen von uns aus, es ist Eure Wahl.

Sai schaute sich fragend um. Woher sollte er wissen, wer ein guter Freund war? Vor ihm standen zahlreichen große und gut ausgebildete Byakko-Dämonen und schauten ihn erwartungsvoll an. Doch Sais Blick fiel auf eine kleine Byakko-Dämonin, die gerade spielerisch an einem Baum hochkletterte. Sais Augen wurden groß. Er rannte lachend zu der Dämonin, die von dem Baum sprang, als sie den Kleinen sah. Sofort kuschelte sich Sai in ihr Fell und sie schnurrte, denn sie mochte den Geruch des Kleinen. Spielerisch leckte sie über Sais Wange und stieß ihn um, um ihren Kopf an seinem Bauch zu reiben. Sai kicherte und lachte, dann legte er die Hand an ihre Wange und verband sich mit ihr. Die Dämonin erhielt wunderschöne Bilder und Gefühle und spürte sofort die Verbindung, die sie zu dem kleinen Deva hatte.

Wie heißt du?, fragte Sai sie.

Sie schaute ihn mit ihren orangenen Augen an. Ashura, Dāvana.

Willst du mein Freund sein?

Die Byakko-Dämonin verzog die Schnauze zu einem Lächeln. Ich würde nichts lieber tun. Daraufhin rieb sie erneut ihre Schnauze an Sais Gesicht, der kicherte.

Talyn und Aleks schauten die Szene an. Sie ist noch jung und unerfahren, aber wenn Euer Sohn sie erwählt, werden wir sie trainieren, damit sie stark genug ist, ihn zu beschützen.

„Ich denke, das ist das Beste", sagte Aleks. Dann sahen sie, wie Ashura über Sais Mund leckte und den unbrechbaren Bund mit ihm schloss.

Der Tiger begann zu leuchten und helle Symbole wanderten über ihr Fell, diese kreisten um sie und wanderten wieder zurück, um zu Sais rechten Unterarm zu fließen. Die Symbole bildeten einen hellen Kreis, der sich auf dessen Haut brannte.

Sai - ein schicksalhafter Gedanke (BAND 7) ✅️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt