Kapitel 8

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„Gut, ich möchte sehen, wie es um eure Flugfähigkeit steht. Wir fliegen ein paar Runden am Himmel – zeigt mir, was ihr könnt", sagte Uram und sie stießen sich vom Boden ab. Mit wenigen Flügelschlägen waren Asta und Sai in der Luft. Der Senkrechtstart war das Härteste, was er bis jetzt hatte lernen müssen.

Sai konnte sich nicht mehr erinnern, wie oft er abgestürzt war, doch es war zu oft gewesen. Nero hatte ihn glücklicherweise immer aufgefangen. Er rechnete es ihm heute noch hoch an, welche Geduld dieser gehabt hatte. Seine Aussage war gewesen, dass seine Mutter um einiges schlimmer gewesen war.

Leider war Aleks in dem Moment hinter ihm gestanden... Das war nicht so angenehm gewesen, doch er wusste bis heute nicht, was danach passiert war. Nero hatte eisern geschwiegen.

Wenn Sai in der Luft war, fühlte er sich frei. Der Wind rauschte durch seine kurzen Haare und er fühlte sich leicht. Er und Asta flogen zunächst ein paar Kreise, dann machten sie etwas gewagtere Manöver. Der Weißadler ließ sich fallen und zog nur wenige Meter über dem Boden nach oben, während Sai eine Schraube vollführte, die Flügel anzog, dass er fiel, um anschließend in eine scharfe Rechtskurve über den Boden zu gehen. Ein Pfiff signalisierte, dass sie zu Uram kommen sollten. Sie blieben vor ihm in der Luft stehen und hielten sich dort mit gleichmäßigen Flügelschlägen.

Dabei schienen zwei noch Probleme zu haben, weshalb sie landeten.

Uram hatte die Schüler genau beobachtet. Immerhin konnte jeder starten, wenn auch etwas holprig zum Teil. Zwei Schüler waren schon weit fortgeschritten, doch von diesen erwartete er auch nichts anderes, immerhin waren sie die Kinder zweier S-Rang-Dämonen – auch wenn ihm verboten war, darüber zu sprechen. Außer ihm wusste nur die Leitung Bescheid.

Er würde persönlich ihre magische und kämpferische Ausbildung übernehmen, immerhin stand er bei Lucan tief in der Schuld. Du hast eine wirklich erstaunliche Tochter. Ihr Adler ist dem deinen sehr ähnlich und Belials Sohn ist ebenfalls vielversprechend, wenn auch eher zurückhaltend. Das würde spannend werden.

Er besprach mit diesen fünf das weitere Vorgehen. „Auch wenn ihr Flügel habt, ist eine hohe Beweglichkeit und Ausdauer am Boden unverzichtbar, weshalb wir diese ebenfalls trainieren werden. Ihr werdet nun für die nächsten zwei Stunden durch den Wald laufen", sagte er.

Die drei anderen schauten ihn mit offenem Mund an, weil sie glaubten, er mache einen Scherz. Sai und Asta nickten nur. Es gab eine vorgegebene Rute, die sie entlanglaufen sollten, also machten sie sich auf den Weg.

Schon bald lagen die anderen weit hinter ihnen. Shaia ist unruhig, soll ich sie herauslassen?, erreichte Sai Astas Gedanke.

Sai nickte nur und rief auch Ashura. Beide erschienen und liefen neben ihnen.

„Ihr dürft sie nur freilassen, solange niemand in der Nähe ist", erklang eine Stimme von oben. Uram flog über ihnen und hatte es beobachtet.

„In Ordnung", rief Asta und sie liefen weiter, ihre zwei Tiger neben ihnen. Sie genossen die Freiheit und die Wildheit um sie. Kurz bevor der Wald endete, kehrten sie zu Sai und Asta zurück, doch sie waren nun tiefenentspannt.

„So wie es aussieht, sollten wir mit ihnen täglich hinaus", sagte Sai.

Asta nickte.

Nach den zwei Stunden kehrten sie zurück, waren ganz schön außer Atem, doch es war unglaublich befreiend gewesen. Sie hatten viel gesehen und sich gut ausgepowert. Ihre Kameraden kamen völlig fertig an.

„Wie.. so... schnell...", keuchte einer und schaute sie einfach nur an.

„Hol erst mal Luft. Was möchtest du sagen?", fragte Asta, doch Sai wusste es bereits.

Sai - ein schicksalhafter Gedanke (BAND 7) ✅️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt