Alle Augen richteten sich auf die Tür, als Astaroth und sein Gefährte durch diese traten. Dieser war etwas kleiner als der Höllenfürst und schlanker gebaut, doch jeder erkannte an dessen Zügen, wer seine Eltern waren. Er trat mit selbstbewusstem Blick ein und Erinnerungen kamen auf. Er hatte große Ähnlichkeit zu Aleks und doch nicht. Sein Blick war kühler, mehr wie der von Belial, doch seine Haltung war die seiner Mutter.
Behemoth trat als Gastgeber vor sie und begrüßte sie mit freundlicher Stimme „Seid Willkommen, Astaroth und sein Gefährte."
„Ich danke für die Einladung, Behemoth", antwortete Astaroth mit Respekt.
Sai verneigte sich dem Stand entsprechend und sagte: „Ich bin höchst erfreut Euch kennen zu lernen, Fürst Behemoth. Ich bin Astaroths Gefährte, Esai." Er wartete bis Behemoth ihm bedeutete, sich aufzurichten.
Dieser schmunzelte. „Ganz wie die Mutter. Ebenfalls hervorragende Manieren, doch ich habe nichts anderes erwartet."
Das überraschte Sai etwas. Ihm war klar gewesen, dass er sich an Aleks zu messen hatte, doch das es schon bei der Begrüßung begann, warf ihn etwas aus der Bahn. Es ist alles in Ordnung, Lotó. Du machst das gut. Astaroths Stimme beruhigte ihn, doch das war erst der erste Höllenfürst gewesen. Im Gegensatz zu seiner Mutter hatte er nur noch vier vor sich, denn Sereph kannte er bereits und Astaroth, naja, war sein Gefährte.
Er erinnerte sich an die Geschichte von Aleks' Debüt hier. Dieser hatte das Gefühl als „Das Kaninchen in einem Nest aus Schlangen" bezeichnet und nun konnte Sai es absolut nachvollziehen, denn er fühlte exakt das Gleiche.
Astaroth legte seine Hand an sein Kreuz und sie liefen weiter. Der erste Gegner war Belphegor, der ihn mit glühenden Augen anschaute. Bahh. Er ist genau das, was Mum gesagt hatte. Ihm lief ein Schauer über den Rücken. Bitte lass ihn keine Passion für mich entwickeln. Er verbeugte sich vor dem Höllenfürsten und begrüßte ihn. „Fürst Belphegor, es ist mir eine Ehre, Euch zu begegnen", sagte er mit kühler Stimme und hielt dem Blick des Fürsten stand. Er gab keine Sekunde nach und es vergingen die Sekunden, in denen keiner den Blick senkte. Keine Schwäche, niemandem gegenüber.
Ein Lächeln erschien auf Belphegors Gesicht und die violetten Augen leuchteten. „Er ist... zauberhaft."
Die Gedanken, die er von dem Fürsten empfing, lösten beinahe einen Würgereiz in ihm auf, weshalb er diese sofort um seines gesunden Verstandes Willen abblockte. Leider konnte er es nicht verhindern und ein Gedanken drang in seinen Kopf. Ob er so süße Schmerzensschreie von sich gibt, wie mein kleiner Engel? Er hatte keinen Zweifel, dass er mit kleinem Engel seine Mutter meinte und er wollte auch nicht herausfinden, ob er recht hatte. „Ich danke Euch, für dieses Kompliment", antwortete er vor seinem Gefährten, der den Dämon nur mit einem finsteren Blick anstarrte.
Höflich verabschiedeten sie sich und eine der zwei größten Hürden war geschafft. Es gab nur noch einen, der ihm nicht geheuer war, und dieser steuerte direkt auf sie zu. Sehr gut, die Schlimmen gleich zu Beginn, damit man motiviert bleibt.
Der gefallene Engel kam lächelnd zu ihnen und legte eine Hand an seine Wange. Er wollte den Kopf wegziehen, doch er hielt es aus. Stattdessen ergriff Astaroth dessen Arm und zog ihn fort.
Ein Grinsen erschien auf dem Gesicht des Aschblonden. „Warum so unfreundlich? Ich begrüße doch nur meinen Großneffen."
Sai schluckte die bittere Pille und schaute zu seinem Großonkel. Auch wenn sich seine Mutter klar von Lucifer distanzierte, so änderte es nichts an der Tatsache, dass er als Michaels Zwillingsbruder Aleks' Onkel war und damit Sais Großonkel war.
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Sai - ein schicksalhafter Gedanke (BAND 7) ✅️
FantasyEin schallende Ohrfeige schleuderte Sais Kopf zur Seite. „Achte darauf, mit wem du sprichst. Das geht dich nichts an", erklang eine wütende Stimme. In diesem Moment wusste Sai nicht, was er fühlte. Fassungslosigkeit, Entsetzen, Wut, Schmerz. Er hat...