Kapitel 10

1.5K 144 34
                                    

Als sie endlich Pause hatten, packten sie ihre Taschen und verließen gemeinsam den Raum. Sie hatten zwei Stunden, bevor das Training anfing. Gemeinsam gingen sie zur Essensausgabe, holten sich etwas zum Mitnehmen und liefen in ihre Zimmer – genauer gesagt Sais.

Es war ein kleiner Raum etwa vier auf acht Meter, in dem ein Bett an der linken Wand stand und an der Wand vor ihnen ein kleiner Schreibtisch und ein Bücherregal. An der rechten Wand war ein Kleiderschrank und Platz für Krimskrams. Über dem Schreibtisch war ein großes Fenster, durch das das Licht hereindrang. Die Waschräume befanden sich am Ende des Gebäudes. Es waren einzelne Kabinen, also kein privater Waschraum.

Sai bezog erst einmal sein Bett, sodass sie darauf sitzen konnten, dann atmete er aus. Das Tattoo auf seinem Bauch löste sich von seinem Körper und Ashura erschien als kleiner Tiger auf seinem Schoß. Shaia tat das Gleiche bei Asta.

„War ein anstrengender Tag, viele neue Einflüsse, was es schlimmer macht", sagte Asta und legte sich neben Sai hin. Auch wenn einige dachten, es gäbe eine romantische Beziehung zwischen ihnen, so war es nicht der Fall. Sie hatte eine enge Bindung, doch Asta wusste, dass Sai sein Herz an jemanden verloren hatte.

„Wollen wir bei dir auspacken, dann zu mir? Ich denke nach dem Training wird es zu stressig. Die Gegend können wir auch morgen früh erkunden", schlug sie vor und ihr Cousin nickte. Er hatte nicht viel. Seine Kleidung war fein säuberlich gepackt gewesen, also schnell verstaut und der Rest schnell in die Regale verräumt.

Bei Asta sah es anders aus, sie war ein Chaos wie ihre Mutter. Zack war nunmal ein Chaot und das hatte sie geerbt, aber nach einer Stunde war alles an seinem Platz. Nun hatten sie noch zwanzig Minuten, bevor sie auf dem Trainingsplatz erscheinen mussten. Sie hatten bereits ihre Trainingskleidung angezogen und lagen wieder in Sais Zimmer auf dem Bett, streichelten ihre Byakko-Dämonen.

Sai trug ein ärmelloses enganliegendes, schwarzes Oberteil, welches aus einem widerstandsfähigen Material bestand und eine passende lange Hose mit geschlossenen Schuhen. Zudem trug er seine Handschuhe, die er von Lyric geschenkt bekommen hatte.

Asta hatte ein ähnliches Outfit, nur ihre Kleidung und Schuhe waren flexibler, sodass sie ihre Katzenbewegungen besser nutzen konnte. Ashura und Shaia verbargen sich auf ihren Bäuchen, damit sie niemand sah.

„Gut, lass uns gehen", sagte Sai und Asta folgte ihm. Die Waffen, die sie selbst besaßen, ließen sie vorerst in ihren Zimmern.

Auf dem Trainingsplatz angekommen hatten sich schon einige versammelt. Es waren alle aus den ersten vier Stunden, sie waren etwa zwanzig Dämonen. Betreut wurden sie von zwei Lehrpersonen – einem Sylphdämon mit dem Element Erde und einem gefallenen Engel. Der Sylphdämon Riker hatte einen eher schlanken Körperbau und war so groß wie Sai, hatte kurze grüne Haare und gelbe Augen. Der gefallene Engel Amiel hatte aschbraune Haare und graubraune, trübe Augen, war aber einen Kopf größer als Sai.

„Gut, zunächst einmal begrüßen wir euch zu der ersten Trainingseinheit dieses Jahres. Ich heiße Riker und bin für die nichtgeflügelten Dämonen zuständig, Amiel für die Geflügelten. Stellt euch bitte dementsprechend auf, damit wir wissen, wie das Verhältnis ist. Das separate Training findet jedoch nur einmal die Woche statt, der Rest findet gemeinsam auf dem Boden statt. Wir wollen eure Grundlagen ausbauen und schauen, in welche Richtung ihr tendiert, damit ihr am Ende die entsprechenden Vertiefungen wählen könnt", erklärte der Sylph.

Sie stellten sich auf und die geflügelten waren dieses Mal deutlich in der Unterzahl, nur fünf aus zwanzig. Der Schleimbeutel hatte glücklicherweise keine Flügel.

„Gut, stellt euch vor. Name, Alter und Rasse", sagte Amiel.

Sie begannen links und jeder stellte sich vor, vor allem einer musste seinen Namen und Herkunft deutlich betonen. Nun waren sie an der Reihe.

Sai - ein schicksalhafter Gedanke (BAND 7) ✅️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt