„Der Engel sah, wie die Welt gewesen war – sah all ihre Fehler und schlimmen Entscheidungen. So lag er da, wusste nicht, wieso er in dieser Welt leben sollte. Doch dann kam sein Herz und er erkannte den Grund, für den es sich zu leben lohnte. Er entschied sich dafür, in dieser Welt mit seinem Liebsten und ihrem kleinen Sohn zu leben. Er entschied sich dafür, dieser Welt eine Chance zu geben.
Als er erwachte, besiegte er den Feind und wurde zu einem Gott, der schwor die Hölle und den Himmel zu beschützen. Er rettete die anderen und sie lebten glücklich bis ans Ende ihrer Tage", beendete Aleks die Geschichte. Er schlug das Buch zu und schaute zu dem kleinen Jungen, der auf seinem Schoß eingeschlafen war. Liebevoll küsste er Sais Scheitel und trug ihn zu seinem Bett.Sieben Jahre waren seit dem Krieg vergangen. Sai war nun achteinhalb Jahre alt, das entsprach etwa dem Alter eines vierjährigen menschlichen Kindes. Seine Dämonenseite dominierte seine Deva-Seite, weshalb er im Gegensatz zu Zack einen eher dämonischen Verlauf der Entwicklung durchschritt. Ab und zu kam es zu Wachstumsschüben, die auf dessen Deva-Seite zurückzuführen waren, doch diese waren nur kurz.
Aleks seufzte und verließ das Zimmer, um zu seinem Gefährten zu gehen, der im Arbeitszimmer beschäftigt war. Belial hatte seine Arbeit wieder vollständig aufgenommen und war deshalb oftmals sehr beschäftigt. Doch das machte Aleks nichts, denn Belial nahm sich immer Zeit für ihn oder ihren Sohn.
Aleks selbst war ebenfalls mit seiner Aufgabe als Gott beschäftigt, da er vor allem Niyati auf die Finger klopfen musste, damit dieser nicht so oft seine Arbeit an andere abtrat. Er freute sich für Tori und Niyati, dass sie zusammengefunden hatten, doch das hieß auch, dass manchmal ihre Arbeit darunter litt.
Morgen würde er mit Sai zu seinen Schwiegereltern gehen, wie er es mindestens zweimal im Monat tat. Die beiden vergötterten Sai und er schien die beiden auch zu lieben. Er verstand sich hervorragend mit Lynn und Blain, die sich liebevoll um Sai kümmerten.
Leise klopfte er an die Tür und trat ein, als er eine zustimmende Stimme von innen hörte.
Belial sah vom Schreibtisch auf und lächelte. Er sah, wie Aleks eintrat und auf ihn zukam. Seine warme Arme schlossen sich um den Dämon und Belial spürte, wie Aleks sein Gesicht an ihn rieb.
„Stör ich dich, Yalo?", fragte sein Engel.
„Nein, ich bin dankbar für die Ablenkung. Entschuldige, dass ich in letzter Zeit so beschäftigt bin. Es gibt Ärger in Astaroths Gebiet und wir gehen dem auf den Grund. Lyric hat mir gerade von seinen Entdeckungen berichtet", sagte Belial.
Lyric war nach dem Chaos vollständig zurück in die Hölle gezogen und hatte zu Nix' Freude – oder auch nicht – seine gesamte Belegschaft aus der Menschenwelt mitgebracht. Leider hatte die Orakelhöhle nicht so viel Platz, also hatten sie ein eigenes Anwesen errichtet, in dem sie nun gemeinsam lebten. Aleks war vor einem Monat zu Besuch gewesen und musste zugeben, dass er wirklich beeindruckt war.
Nix war nach wie vor das mächtigste Orakel der Hölle und Niyati schickte ihm immer noch Visionen, damit er das Schicksal lenkte. Er vermutete, dass der Gott etwas gegen ihn hatte, denn er schickte sie oftmals dann, wenn er und Lyric zwischen den Laken verschwanden. Leider konnte sich Aleks das gut vorstellen, darüber würde er mit dem Gott des Schicksals noch reden müssen.
Lyric hatte wieder begonnen für Belial zu arbeiten und war den Gerüchten, die Belial zu Ohren gekommen waren, nachgegangen.
„Wann kommen Zack und Lucan mit Asta?", fragte Belial und zog Aleks für einen liebevollen Kuss an seine Lippen.
„Übermorgen. Morgen gehen wir zu deinen Eltern. Keine Sorge, ich gehe mit Sai alleine, du kannst dich ausruhen, Yalo", sagte Aleks mit einem Lächeln.
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Sai - ein schicksalhafter Gedanke (BAND 7) ✅️
FantasíaEin schallende Ohrfeige schleuderte Sais Kopf zur Seite. „Achte darauf, mit wem du sprichst. Das geht dich nichts an", erklang eine wütende Stimme. In diesem Moment wusste Sai nicht, was er fühlte. Fassungslosigkeit, Entsetzen, Wut, Schmerz. Er hat...