Kapitel 23

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Aleks und Belial saßen auf der Couch, Lynn und Blain ihnen direkt gegenüber und Lyric war links von ihnen. Belials Eltern waren heute morgen gekommen, nachdem sie gestern von ihrer Reise zurückgekehrt waren. Das hieß, Sai war zurück. Aleks konnte endlich wieder aufatmen, denn sein Baby war endlich wieder da.

Nix hatte Lyric geschickt, um ihnen mitzuteilen, dass sie bald Besuch bekommen würden. Die Ungewissheit hatte an ihm genagt und Belial hatte dabei nicht helfen können. In den letzten fünf Monaten war sein Gefährte ihre stärkste Stütze gewesen. Ich weiß, ich muss loslassen. Irgendwann wird er vollständig gehen und sein eigenes Leben beginnen.

In diesem Augenblick spürte er auch schon die langersehnte Resonanz. Innerhalb Sekunden war er auf den Beinen und rannte aus dem Raum zum Eingangsbereich.

Als Sai aus dem Portal trat, wurde er von zwei warmen Armen umschlungen. Seine Mutter drückte ihn fest an sich und ein leises Schluchzen entkam diesem. Sai spürte Aleks' tiefe Gefühle und erwiderte die Umarmung fest, schickte diesem die seine.

„Tu das nie wieder. Hörst du?", sagte Aleks mit zitternder Stimme.

„Keine Sorge, Na, ich werde nie wieder verschwinden." Dann trat Aleks zurück und er sah den liebevollen Blick in seinem Gesicht. Götter ich danke Euch, dass ich eine solche Mutter habe.

Astaroth schaute die Szene an und spürte ein warmes Ziehen in der Brust. Diese Bindung zwischen Mutter und Kind ist eine besondere Bindung. In diesem Moment blitzte ein Bild von Sai mit einem Säugling im Arm in seinem Kopf auf. Überrascht drehte sich Sais Kopf zu ihm und Erstaunen stand in diesem.

Man schaut nicht ungefragt in fremde Köpfe, Lotó.

Sais Mundwinkel zuckten. Dann sende mir nicht sehnsüchtig deine Gedanken, alter Mann.

Widerwillig löste sich Aleks schließlich von Sai und trat etwas zurück. „Wir sollten zu deinem Vater", sagte Aleks und rieb sich die Augen. Doch so weit kam Sai nicht, denn ein Windstoß fuhr ihm durch die Haare und ein großer Schatten erschien. Mit einem Mal wurde er von einem massigen Körper umgerissen und landete auf dem Boden. Weißes Fell drückte sich in sein Gesicht und kurz darauf spürte er eine große nasse Zunge in seinem Gesicht.

Sai keuchte, dann begann er sich lachend zu wehren. „Hölle... Ash... stopp", sagte dieser lachend und drückte seine Hände gegen seinen weißen Tiger, doch es half nichts.

Lass mich nie wieder allein, Sai, hörte er Ash emotionsgeladene Gedanken.

Lachend umarmte Sai sie und schickte ihr positive Gedanken, sodass sie sich langsam beruhigte. Als er nach dem Streit mit Astaroth zur Schule zurückgekehrt war, hatte er sie zurückgelassen, denn sie war noch bei ihrem Rudel gewesen. Die letzten Jahre war er also alleine gewesen und er hatte sie stark vermisst, denn er hatte niemanden zum Reden gehabt.

Langsam beruhigte sich Ash und ging von ihm herunter. Dann begann sie sich aufzulösen und nahm ihren Platz als Tattoo auf Sais linken Unterarm ein. Sai rappelte sich auf, wobei ihm sein Gefährte aufhalf. „Dann wollen wir mal", sagte er und sie gingen gemeinsam in den Raum.

Belial war aufgestanden und zog ihn in die Arme, sobald er den Raum betrat. Er sagte nichts, die Umarmung sagte alles. So war sein Vater nunmal. Auch Lyric begrüßte ihn, war erleichtert, dass er wieder da war. Jeder im Raum sah, dass Sai ein anderer war. Es war nicht nur dessen Aussehen, es waren seine Haltung und seine Aura. Vor ihnen stand ein erwachsener Mann und Dämon.

Sai setzte sich neben Lyric und Astaroth setzte sich neben den freien Platz von Sai, sodass er zwischen seinen beiden Wächtern saß. Dann wurde sein Gesichtsausdruck ernst. „Mum, Dad, Lyric. Ich denke, es wird Zeit, dass ihr nun erfahrt, was in den letzten fünf Monaten geschehen ist", begann Sai und die drei nickten.

Sai - ein schicksalhafter Gedanke (BAND 7) ✅️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt