Kajas POV
„Ach du heiliger BimBam. Julian hat nicht übertrieben, Süße. Du siehst total heiß aus“, sagte Sophia, während sie begeistert in die Hände klatschte, nachdem sie mich genauestens beäugt hatte. Netterweise hatte sie sich dazu bereit erklärt mir beim Fertigmachen zu helfen, da sie da einfach talentierter war als ich. Also stand ich nun in ihrer Küche und drehte mich brav vor meiner besten Freundin hin und her, während sie mich interessiert bewunderte. Julian und ich hatten ausgemacht, dass er mich hier in Leverkusen abholen würde, weil die Strecke kürzer war, als wenn er bis nach Köln fuhr. Ich war noch immer nicht über die Tatsache hinweg, dass Julian mir tatsächlich dieses Outfit gekauft hatte und ich hatte mich bestimmt noch einhundert Mal bei ihm bedankt. Meine Freundin lotste mich entschlossen zu dem Stuhl, den sie bereits für mich bereitgestellt hatte. „Jetzt verpassen wir dir noch eine schöne Frisur und ein tolles Makeup und dann werden deiner Begleitung sicher die Augen aus dem Kopf fallen.“ Bei diesen Worten rieb sie freudig ihre Handflächen aneinander, während ich mich seufzend hinsetzte. „Sophia, du weißt doch ganz genau, dass da nichts zwischen uns läuft“, versuchte ich sie auf den Boden der Tatsachen zurück zu holen, doch sie ließ sich nicht von meinen Worten beirren. „Ja genau, rede dir das nur weiter ein“, gab sie unbeeindruckt von sich, ehe sie nach dem Lockenstab griff und ihn an der Steckdose anschloss.
„Nein, ernsthaft. Julian und ich sind nicht mehr als Freunde“, probierte ich sie erneut zu überzeugen, aber sie besah mich nur mit einem zweifelnden Blick. Eine ihrer perfekten Augenbrauen war skeptisch in die Höhe gezogen und sie verschränkte die Arme vor der Brust. „Du willst mir also sagen, dass du so gar nichts von ihm willst?!“, hakte Sophia nach und ließ mich dabei nicht aus den Augen, was mich nervös über meine Unterlippe lecken ließ. Natürlich war mir klar, dass Julian und ich von außen betrachtet nicht wie einfache Freunde wirkten, doch ich wusste ja selbst nicht was da in den letzten Wochen mit uns passierte. Wir waren viel näher zusammengerückt, als ich es jemals erwartet hatte und ich konnte nicht bestreiten, dass ich mich in seiner Nähe so wohl fühlte wie schon lange nicht mehr. Allerdings war es mir nicht geheuer wie viel Sophia da rein zu interpretieren schien. Wie er zu der ganzen Sache stand wusste ich allerdings nicht und ich würde ihn auch ganz sicher nicht danach fragen. Schließlich hatte ich erst vor wenigen Wochen live miterlebt wie er seine Eroberungen abservierte.
„Also so wie du schaust, habe ich mit meiner Vermutung ja gar nicht so unrecht“, sagte Sophia möglichst unbeeindruckt, als sie meine langen Haare abteilte und mir mit dem Lockenstab schöne, natürliche Locken zauberte. „Ich mag ihn. Nicht mehr und nicht weniger“, versuchte ich mich rauszureden und gerade, als ich dachte sie würde mir glauben, platzte es aus Sophia heraus. „Ihr teilt euch das Bett und kuschelt euch in Amsterdam unter eine Decke bei der Bootsfahrt und du willst mir sagen, dass da sonst nichts passiert ist?“, hakte sie nach und ich konnte nur allzu deutlich hören, dass sie dabei breit grinste. „Wenn ich es dir doch sage. Zwischen Julian und mir läuft nichts“, antwortete ich ehrlich und Sophia seufzte theatralisch auf. Sie murmelte etwas vor sich hin das sich nach einem „Noch nicht“ anhörte, ehe sie sich meinem Makeup widmete. Doch ich ließ diese Worte für den Moment unkommentiert.
Sophia hatte gerade eine halbe Dose Haarspray auf meinem gelockten Haar verteilt, als es an der Tür klingelte. Zufrieden grinsend ließ sie ihren Blick über ihr Werk wandern, bevor sie sich auf den Weg in den Flur machte, um Julian die Tür zu öffnen. Ich nutzte den kleinen Moment der Ruhe, um meine Clutch noch einmal auf Vollständigkeit zu überprüfen und sah auf, als ich ein paar strahlend weiße Sneaker auf dem Boden vor mir sehen konnte. Langsam ließ ich meinen Blick nach oben wandern und ich musste schlucken, als meine Augen an seinen langen Beinen nach oben fuhren, die in einer dunkelblauen Anzughose steckten. Diese kombinierte er mit einem gleichfarbigen Hemd und einer passenden Krawatte. Sein Jacket hatte er offen gelassen, so dass ich unter dem engen Hemd deutlich den Ansatz seiner Brustmuskeln und seinen flachen Bauch erkennen konnte, was dafür sorgte, dass mein Mund sich auf einmal ganz trocken anfühlte. Die blonden Haaren standen ihm ausnahmsweise einmal nicht wild vom Kopf ab, sondern waren ungewohnt ordentlich gestylt, was mich schmunzeln ließ.
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All I Need (Julian Brandt)
Fanfiction„I never dreamed that I'd meet somebody like you" Kajas Welt wird von einem auf den anderen Tag völlig aus dem Konzept gebracht, als sie von ihrem langjährigen Freund Kevin Volland hintergangen wird. Sie versucht ihr Leben wieder in geregelte Bahnen...