Kapitel 33

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Kajas POV

„I met you in the dark, you lit me up
You made me feel as though I was enough"
James Arthur- Say you won't let go

Ein leichtes Kitzeln an meiner Taille weckte mich am nächsten Morgen und ich konnte mir ein Lächeln nicht verkneifen, als ich fester an einen warmen Körper gedrückt wurde. Julian und ich lagen noch immer so in dem großen Bett wie wir eingeschlafen waren. Sein Arm lag über meiner Hüfte und er malte mit seinen Fingerspitzen kleine Kreise auf meiner Haut, was mir eine leichte Gänsehaut bescherte. Mein Kopf ruhte auf seiner trainierten Brust, die sich regelmäßig hob und senkte, während ich einen Arm um seinen Bauch geschlungen hatte. Meine Lider flatterten und ich öffnete langsam meine Augen und sah direkt auf den Berg aus unseren Klamotten, der neben dem Bett lag. Sofort musste ich wieder an die vergangene Nacht denken und mich überkam ein Glücksgefühl. Ich bereute nicht eine Sekunde, in der wir uns so nah gewesen waren. Julian hatte es geschafft, dass ich mich so geborgen gefühlt hatte wie schon lange nicht mehr. Er hatte sich ganz heimlich in mein Herz geschlichen und mich aus meinem persönlichen Tief herausgeholt. Etwas in mir ausgelöst, das ich nicht hatte kommen sehen. Und doch war ich unendlich dankbar, dass ich ihn an meiner Seite hatte.

Diese Glücksgefühle wurden allerdings ein wenig von der Tatsache beschattet, dass Julian nunmal ein kleiner Playboy war, der nicht immer so loyal mit Frauen umzugehen schien. Das war eine Tatsache, die mich noch immer etwas abschreckte und bei der ich Angst hatte, dass er mich vielleicht doch früher oder später verletzen könnte. Auch wenn ich natürlich im Hinterkopf hatte, dass er sich mir gegenüber grundsätzlich anders verhielt als seinen üblichen Bekanntschaften. Zumindest wenn ich Jannis und Sophia Glauben schenken konnte. Mir trat Julian stets als loyaler und ehrlicher Mann entgegen, der immer darum bemüht war, dass ich mich gut fühlte. Er war so ganz anders als Kevin. Das hatte es mir vermutlich auch so einfach gemacht ihn in mein Herz hinein zu lassen.

Aus dem Augenwinkel nahm ich eine Bewegung wahr, doch ich konzentrierte mich auf meinen Finger, den ich gedankenverloren über Julians Brust fahren ließ. Seine warme weiche Haut fühlte sich wunderbar unter meinen Fingerspitzen an und ich wollte diesen Moment hier vollkommen auskosten. Julian schien jedoch andere Pläne zu haben, denn es dauerte nicht lange, bis ich seine Hand spürte, die sich langsam in meinen Nacken schob. Sein Daumen kam auf meiner Wange zum Liegen und ich löste meine Augen von dem trainierten Körper unter mir, um zu ihm aufzusehen. Seine Lippen wurden von einem wohligen Lächeln umspielt und seine blauen Augen funkelten mir liebevoll entgegen. „Guten Morgen, Sonnenschein", raunte er mit rauer Stimme und jagte mir damit einen angenehmen Schauer über den Rücken. „Hast du gut geschlafen?", fragte er und fuhr mit seinem Daumen meinen Wangenknochen entlang ohne mich aus den Augen zu lassen. Ich genoss seine Berührung, während ich nickte. „Neben dir schlafe ich immer gut", antwortete ich ehrlich und in diesem Moment realisierte ich, dass ich nach tatsächlich erst wieder ordentlich durchschlafen konnte, seitdem ich mir mit Julian regelmäßig das Bett teilte.

„Woran denkst du?", fragte der Blonde und ich legte mein Kinn auf seiner Brust ab, um ihn besser ansehen zu können. „Mir ist gerade aufgefallen, dass ich tatsächlich erst wieder richtig schlafen kann, seit du bei mir bist", gab ich ehrlich von mir, bevor ich weiter darüber nachdenken konnte. Es war ein kleines Geständnis, doch Julian konnte ruhig wissen, was alleine seine Anwesenheit mir ermöglicht hatte. Anstatt mir zu antworten schlang er seine Arme um mich und drehte sich mit mir, so dass wir uns seitlich gegenüber lagen. Julians Gesicht war meinem ganz nah und ich konnte seinen warmen Atem auf meiner Haut spüren, während er mir tief in die Augen sah. „Du bedeutest mir so viel, Kaja", murmelte er ohne unseren Blickkontakt zu unterbrechen und ich spürte, wie sich mein Bauch mit einem wilden Kribbeln meldete. Ich hatte nicht damit gerechnet, dass Julian mir einmal so wichtig sein würde. Dass er solche Gefühle in mir auslösen würde. Doch es war einfach passiert und jetzt wollte ich am liebsten nur noch in seinen Armen liegen. Sprachlos ließ ich meine Hand über seinen starken Arm bis zu dem Tattoo an seinem Rippenbogen wandern, wo ich zärtlich den kleinen Sombrero nachzeichnete, der auf seiner weichen Haut abgebildet war. Lächelnd beobachtete ich, wie sich unter meinen Fingern eine Gänsehaut ausbreitete. „Lass es uns miteinander versuchen." Julians Worte trafen mich unvorbereitet und mein Herz machte einen kleinen Satz, als ich zu ihm aufsah. Doch in seinen Augen konnte ich nichts als Entschlossenheit erkennen, während er meinen Blick erwiderte. Er zog seine Hand unter seinem Kopf hervor und griff nach meiner, die über uns auf dem Kissen ruhte. Seine langen Finger schoben sich zwischen meine und er verschränkte unsere Hände miteinander, bevor er seinen Daumen sanft über meinen Handrücken streichen ließ.

All I Need (Julian Brandt)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt