Kapitel 38

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Kajas POV

"Say you were made to be mine
Nothing could keep us apart
You'd be the one I was meant to find"
James Arthur feat. Anne-Marie - Rewrite the stars

"Man Jannis, lass den Scheiß jetzt", gab ich lachend von mir, während ich den weißen Tennissocken aus dem Wäschekorb zog, um ihn ordentlich aufzuhängen. Ich war den ganzen Nachmittag schon dabei die Wohnnung auf Vordermann zu bringen und anstatt mir zu helfen, hielt mich Jannis eher noch von der Hausarbeit ab. Mein Mitbewohner hatte heute offenbar einen Clown gefrühstückt, denn er fand es ganz besonders lustig mir die Wäscheklammern in meinen langen Haaren zu befestigen. Ich hatte mir heute ausnahmsweise einmal wieder Locken gemacht und trug meine Haare somit offen was für den Jüngeren ganz offensichtlich eine Einladung war mich als lebendigen Christbaum zu missbrauchen. Mühsam fummelte ich die bunten Klammern aus den blonden Strähnen und stemmte gespielt wütend meine Schulter gegen seine- wobei das eher im Versuch endete, da er einfach zu groß war. Ich traf lediglich seinen Oberarm, was ihn nur belustigend auflachen ließ. „Ach Kaja, du weißt doch, dass du sowieso keine Chance gegen mich hast", gab er lässig von sich, ehe er sich zu mir herunter beugte und mir in die Seiten piekte, was mich aufkeuchen ließ. Er hatte definitiv zu viel von Julians Zügen in sich, denn er hatte sich ziemlich schnell von seinem älteren Bruder abgeguckt, wie der mich immer mit seinen langen Fingern malträtierte. Doch ich wollte mich nicht allzu sehr beschweren. Schließlich hatte er es so in den letzten Tagen geschafft mich von meinen Gedanken um meinen Besuch bei Kevin abzulenken. Julian hatte ich noch immer nicht darüber in Kenntnis gesetzt. Zu groß war die Angst davor, dass das Ganze seine Leistung beeinflussen könnte. Oder dass er vielleicht noch in Erwägung zog früher abzureisen als geplant. Mir war klar, dass das absolut idiotisch war und ich es ihm besser früher als später erzählen sollte, doch ich brachte es bei unseren Telefonaten einfach nicht über meine Lippen. Das musste ich unbedingt nachholen sobald er zuhause war.

„Na warte", gab ich drohend von mir und wollte gerade nach der Mütze auf seinem Kopf greifen, als er sich lachend aufrichtete und mir frech in die Wange kniff, was mich dazu brachte sein nasses Shirt nach ihm zu werfen. Natürlich verfehlte ich ihn um Längen und schrie pikiert auf, als mich der klitschnasse und kalte Stoff im Gesicht traf, nachdem Jannis sich unbemerkt danach gebückt hatte. „Jetzt reichts", drohte ich ihm mit erhobenem Zeigefinger und der Jüngere verschränke lachend die Arme vor der Brust. In seinen Augen erkannte ich deutlich den Schalk, der mir entgegen blitzte und er presste seine Lippen aufeinander, um nicht laut loszulachen, als ich auf ihn zu stapfte. Es müsste für Außenstehende wirklich ein lustiges Bild abgeben. Jannis überragte mich um fast 30 Zentimeter und ich musste aussehen wie ein Kampfzwerg, der kampfeslustig auf ihn zu rannte. „Wird das jetzt ein Zwergenaufstand?", fragte er belustigt und riss wenige Sekunden später die Augen auf, als ich kurzen Prozess machte und seine linke Brustwarze zwischen meinem Daumen und Zeigefinger einklemmte. Jannis schnappte erschrocken nach Luft und hob verteidigend die Arme, was mich jedoch nur breiter grinsen ließ. „Okay okay. Ich ergebe mich, Kaja", stammelte er und doch ließ ich es mir nicht nehmen mit meinen Fingern noch einmal zuzudrücken, was ihn zischen ließ. Ich war gerade dabei meine Hand zurück zu ziehen, als mit einem Mal die Wohnungstür ins Schloss fiel und es dauerte nicht lange, bis mein Gegenüber mit einem breiten Grinsen an mir vorbei sah. „Will ich wissen was ihr beide da macht?", ertönte eine belustigte Stimme und mein Herz schlug sofort schneller in meiner Brust. Allein der Ton seiner Stimme jagte mir einen wohligen Schauer über den Rücken und jedes Haar auf meinem Körper stellte sich automatisch auf.

„Hey Bro, du bist ja richtig braun geworden. Hast du etwa eine neue Sonnencreme von Marco bekommen?", gab Jannis lachend von sich, ehe er sich von mir zurückzog und sich in Richtung der Wohnungstür bewegte. Es dauerte nur wenige Sekunden, ehe ich das Einschlagen ihrer Hände hörte und als ich mich umdrehte, sah ich den Brüdern dabei zu, wie sie sich lächelnd in die Arme fielen. „Du bist immer noch nicht witziger geworden, Jannis", gab Julian unbeeindruckt zur Antwort und sah über die Schulter von Jannis in meine Richtung. Seine Lippen verzogen sich zu einem breiten Grinsen und auch ich musste lächeln, als Julian sich von seinem Bruder löste und sich auf mich zu bewegte. Sofort schloss er mich in seine starken Arme und mein Körper wurde von einem wohligen Schauer erfasst, als mir sein bekannter Geruch in die Nase stieg. Ich vergrub meine Nase in dem Stoff seines Hoodies und genoss die Gänsehaut, die mir seine Bartstoppeln an meiner Wange bescherten. „Ich habe dich vermisst, Kleines", raunte Julian und verstärkte seinen Griff um mich, um seine Worte zu unterstreichen. „Ich habe dich auch vermisst", murmelte ich leise und genoss das Kribbeln in meiner Magengegend welches nur der Blonde Mittelfeldspieler in mir auslösen konnte.

All I Need (Julian Brandt)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt