All I Need (Julian Brandt)

Kapitel 45

Kajas POV

"Und weißt du, meine Freunde, die kennen mich am besten
Wir hab'n so viel erlebt zusammen, das kann man nicht ersetzen
Das kann man nur verstehen, wenn man auch dabei war
Uns kann niemand scheiden, denn es gab auch keine Heirat"
SDP feat. Prinz Pi - Echte Freunde

Mit einem glücklichen Lächeln auf den Lippen nippte ich an meinem Wein, während ich die Flammen in der kleinen Feuerstelle vor uns beobachtete, die im leichten Wind hin und her flackerten. Mein Rücken war nah an Julians Brust gepresst, der einen Arm um meinen Bauch geschlungen hatte. Unsere Körper steckten unter einer Fleecedecke und während ich für einen Augenblick meinen Gedanken freien Lauf ließ, unterhielten sich die Männer über irgendein Videospiel das sie einmal zusammen gespielt hatten. Sophia ,die neben mir ähnlich angekuschelt an Kai saß, seufzte und als sich unsere Blicke begegneten, mussten wir beide schmunzeln. Die Jungs waren einfach unfehlbar und würden wohl auch nie richtig erwachsen werden. Doch dafür liebten wir sie ja irgendwie.

Wir hatten uns nach dem gemeinsamen Essen dazu entschieden es uns aufgrund des trockenen Wetters noch ein bisschen auf der Terasse gemütlich zu machen. Der Platz hier war relativ windgeschützt und so konnten wir uns problemlos hier nieder lassen. Meine Finger fuhren wie automatisch zu dem Armband an Julians Handgelenk und ich drehte es zwischen Daumen und Zeigefinger hin und her, während ich den Gesprächen um mich herum versuchte zu folgen. Nala lag rechts von uns und schlief seelenruhig, während Balou noch immer munter auf seinem Stofftier herum kaute. Es war eine tolle Atmosphäre und am liebsten wäre ich für immer hier so sitzen geblieben. Als ich jedoch eine leichte Vibration an meinem Hintern spürte, wurde ich aus meinen Gedanken gerissen und zuckte erschrocken zusammen, was mir ein raues Lachen meines Freundes bescherte, der sich nach vorn beugte, um nach seinem Handy zu angeln. Offenbar hatte sich mein Freund einen Wecker gestellt, denn der Ton, den sein iPhone von sich gab, kam mir mehr als bekannt vor. „Oh shit", gab er fluchend von sich nachdem er einen Blick aufs Display geworfen hatte und mir ruckartig seinen Arm entzog. Er erhob sich und mir fehlte sofort diese wohlige Wärme, die er ausstrahlte, weshalb ich fragend zu Julian aufsah, der hektisch seine Bierflasche leerte.

Als Antwort auf meine stumme Frage betätigte er den Homebutton an seinem iPhone und nun kam auch Bewegung in meinen Körper, als ich erkannte, dass es bereits 23:57 Uhr war. Da wir anstoßen wollten, begab ich mich in die Küche, um die Sektgläser vorzubereiten, während Julian mir andeutete das Geschenk für Jascha aus dem Auto zu holen. Da mir Sophia zu Hilfe eilte, schaffte ich es tatsächlich rechtzeitig mit den gefüllten Gläsern auf die Terasse und verteilte diese an Jascha, Jannis und Kai, die sich mittlerweile auch erhoben hatten. „3...2....1... Happy Birthday!", riefen wir im Chor aus und Jascha, dem das für einen kleinen Augenblick unangenehm zu sein schien, ließ sich von Jannis in eine brüderliche Umarmung ziehen. Ich hielt mich ein wenig im Hintergrund und ließ den anderen den Vortritt, bevor ich als Letzte das Geburtstagskind in die Arme schloss. „Alles Liebe zum Geburtstag, Jascha", sagte ich lächelnd, nachdem wir uns voneinander gelöst hatten, und er bedankte sich grinsend bei mir. „Danke, dass ihr hier heute mit mir feiert", sagte der Jüngste der Gruppe mit einem glücklichen Gesichtsausdruck und nahm die beiden Geschenke entgegen, die Julian ihm übergab.

„Boah wie geil ist das denn?!"Julian hatte ihm die Profi-Version der neuen Fußballschuhe von Nike besorgt, die er auch selber trug. Jascha war ein ähnlich talentierter Fußballer wie er und würde in der kommenden Saison in die U23-Mannschaft des SV Werder Bremen aufsteigen. Dafür brauchte er natürlich auch die passenden Schuhe wie mein Freund festgestellt hatte. Dafür hatte er sie auch extra personalisieren lassen. Wie bei seinen eigenen Fußballschuhen war auf der Außenseite jeweils eine Deutschlandflagge und das Wort "Chaka" aufgedruckt, was irgendwie ein Insider zwischen den Brüdern zu sein schien. „Damit du dann auch so gut spielst wie ich", gab der Ältere mit breiter Brust von sich und erntete dafür einen lauten Lacher von seinem besten Kumpel, den er daraufhin nur böse ansah. Zusätzlich dazu ließ Julian es sich natürlich nicht nehmen seinem jüngsten Bruder den Führerschein zu bezahlen, wofür er eine herzliche Umarmung erntete. Jannis und Kai hatten für Jascha eine neue Playstation und passende Spiele dafür besorgt, was natürlich auch auf positive Resonanz stieß.