Kapitel 31

3.9K 84 5
                                    

Kajas POV

„And there's no way
that I'll end up being with you
but friends don't look at friends that way"
Tate McRae-That Way

Ich wackelte skeptisch mit den Mundwinkeln hin und her, während ich mich im Spiegel von Julians großem Kleiderschrank betrachtete. Wir waren vor 3 Tagen in Hamburg angereist und ich musste erfahren, dass der Blonde hier auch noch eine Wohnung besaß. Er hatte mir allerdings noch nicht verraten wo wir heute den Jahreswechsel feiern würden. Ich wusste nur, dass wir in einer Rooftop Bar am Hafen feiern würden und dass Julian darauf bestanden hatte in seiner eigenen Wohnung zu schlafen, da er hoffte so am nächsten Morgen nirgends verkatert gesehen zu werden. Mein Körper steckte in einem roten, pailettenbesetzten Kleid, das mir bis zu den Knien reichte. Dazu hatte ich schwarze Pumps kombiniert. Jannis und Julian waren vor zwei Tagen noch so nett gewesen und mit mir in die Stadt gefahren, damit ich mir ein Outfit für heute Abend kaufen konnte. Ein wenig aufgeregt war ich heute schon, denn ich würde heute einen guten Freund von Julian heute kennenlernen. Zum Einen war ich mir nicht sicher, wie er wohl auf mich reagieren würde und zum Anderen wusste ich auch hier nicht was Julian den Jungs über mich erzählt hatte. Er war da recht schweigsam was seine Gefühle anging und wir ließen die Sache zwischen uns aktuell einfach so laufen. Es war zur Selbtverständlichkeit geworden, dass wir beide das Bett miteinander teilten und seit Weihnachten jeden Morgen zusammen aufwachten. Er tat mir gut und ich hatte durch ihn wieder zu mir selbst gefunden, nachdem Kevin mich mit seinem Betrug zu einem Schatten meiner Selbst gemacht hatte. Nun blickte ich positiv gestimmt dem neuen Jahr entgegen. Ich hatte dank Julian und Jannis ein neues Dach über dem Kopf und in den beiden wahre Freunde gefunden, die ich nicht mehr missen wollte.

Ich zuckte leicht zusammen, als sich die Schlafzimmertür öffnete und löste mich aus meinem Gedankenkarussel, als ich näher an den Spiegel herantrat und noch einmal überprüfte, ob meine feuchten Augen auch nicht irgendwie mein Werk der letzten Stunde ruiniert hatten. Zufrieden stellte ich fest, dass alles noch ordentlich aussah und meine Lippen verzogen sich automatisch zu einem leichten Lächeln, als sich ein starker Arm von hinten um meinen Körper schlang. Sofort schoss mir dieser bekannte Geruch nach Julian in die Nase und ich war versucht mich an seine harte Brust zu lehnen und einfach nur diese beruhigende Wirkung zu genießen. Doch Julian schien andere Pläne zu haben. Seine Hand platzierte sich auf meinem Bauch, der wie wild kribbelte, als er sanft meine Haare beiseite strich und sich zu mir herabbeugte. Julians Atem traf auf meine dünne erhitzte Haut über meine Halsschlagader und ein wohliger Schauer lief mir über den Rücken, als ich seine Bartstoppeln an meiner Wange spürte. „Weißt du eigentlich wie heiß du aussiehst?", raunte er heiser, bevor er seine weichen Lippen kurz unter meinem Ohr auf meine Haut drückte. Ich schluckte und strich mir verlegen eine Haarsträhne hinters Ohr, als Julian meinen Blick in unserem Spiegelbild suchte. Ich konnte nicht verhindern, dass meine Augen ihn neugierig musterten. Er trug ein schwarzes Shirt das er mit einem dunklen Cardigan kombinierte und seine langen trainierten Beine steckten in einer schwarzen Jeans mit Löchern. Seine blauen Augen blickten mir mit einer Intensität entgegen, die mir völlig neu war, und ich biss mir unsicher auf die Unterlippe, was ihn hinter mir zischen ließ. „Ich glaube ich muss heute wirklich auf dich aufpassen", sagte er, ehe er mich zu sich herum drehte und eine Hand auf meiner Hüfte ablegte.

Julians freie Hand strich langsam über meinen Arm nach oben und verursachte eine Gänsehaut auf meinem Körper, bis sie schließlich in meinem Nacken zum Erliegen kam. Er beugte sich nach vorne, ohne unseren Blickkontakt zu unterbrechen und wir beide stöhnten leicht auf, als er endlich seine Lippen auf meine legte. Er presste mich fest an seinen Körper und meine Hände krallten sich wie von selbst in sein schwarzes Shirt, während unsere Zungen sich einen unerbitterlichen Kampf lieferten. Die Schmetterlinge in meinem Bauch flogen wild umher und ich genoss dieses neue Gefühl, das Julians Berührungen in mir auslösten. Julian zupfte gerade frech mit seinen Zähnen an meiner Unterlippe und mein Körper reagierte mit einem Seufzen, als es laut an der Tür klopfte. Julian löste sich stöhnend von mir und ich wischte ihm grinsend mit meinem Daumen den Lippenstift von der Unterlippe, was ihn ebenfalls schmunzeln ließ. „Ja?", antwortete er dem wartenden Jannis, der mich wissend angrinste, nachdem er das Zimmer betreten hatte. „Können wir los, Turteltauben? Oder braucht ihr noch ein bisschen Privatsphäre?", gab er von sich und wackelte frech mit den Augenbrauen, was ihm einen bitterbösen Blick seines Bruders bescherte, der den Jüngeren packte und spielerisch in den Schwitzkasten nahm. „Man Jule meine Haare", hörte ich Jannis noch brummen, als Julian ihm mit seinen Fingerknöcheln über den Kopf rubbelte. Grinsend schnappte ich mir meine Clutch und folgte den beiden dann zur Wohnungstür, wo zu meiner Verwunderung eine gepackte Tasche stand.

All I Need (Julian Brandt)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt