Ex hoc momento pendet aeternitas - Amor tollit timorem

*98* / Weihnachtsfest

Um 17.56 Uhr beende ich dann auch mein kleines Festtags Make Up und sprühe wild mit Setting Spray um mein Gesicht. Das kleine Schläfchen tat auch mir gut und ich fühle mich grade echt besser. Die Zwillinge schlafen immerhin grade auch mal wieder oder sind zumindest friedlich. So kann es gerne bleiben. Als ich unser Schlafzimmer verlasse höre ich schon Weihnachtsmusik aus dem Erdgeschoss dringen und gehe ebenfalls die Treppe runter. Flo hat auch im Flur schon alle Lichterketten eingeschaltet und es sieht herrlich festlich hier aus. <Na alles wieder gut?> fragt Flo sofort als er mich im Flur entdeckt und ich nicke zufrieden. Ich folge ihm direkt ins Esszimmer und staune nicht schlecht, denn der Tisch ist schon komplett so gedeckt wie ich es auch machen würde. <Hast du super gemacht!> lobe ich ihn und er kommt zu mir um mich an sich heran zu ziehen.
Da Levin und Nele friedlich im Wohnzimmer spielen lege ich meine Arme auf sein Decken und lehne meinen Kopf an seine Brust. Sofort legt er sein Kinn auf meinem Hinterkopf ab und ich spüre seinen gleichmäßigen warmen Atem in meinen Haaren. Da er quasi mein Lieblingsparfüm an sich trägt riecht er noch besser als eh schon und auch dieser Moment könnte für ewig halten. Allerdings haben mein Bruder samt Familie etwas dagegen, denn wirklich kurze Zeit später klingelt es an der Tür. <Ich gehe schon!> bietet Flo sofort an und ich erwidere <Danke Schatz.>
Während er zur Tür geht halte ich unsere Kinder zurück, denn so riesig ist der Flur mit der ganzen Deko nicht. Mein Bruder hat am Schnellsten Schuhe und Jacke ausgezogen und kommt ins Wohnzimmer. <Na Ella. Wie gehts dir?> fragt er sofort und erst dann bekomme ich meine Umarmung. <Ganz gut!> antworte ich und füge dann ein leises <Denke ich.> hinzu. Weihnachten ist halt immer die Zeit wo ich Jonas, Micha und Alex besonders vermisse denn Weihnachten war immer schon ein Familienfest. So schnell wird sich das vermutlich auch nicht legen.
Während die Männer das Essen auf den Tisch bringen kuschel ich mit meinen beiden Nichten und meine Kinder hängen dagegen bei ihrer Tante zum Kuscheln auf dem Arm. <Bleiben deine Termine nächste Woche zur Lymphdrainage eigentlich?> fragt Mimi dann wie aus de Nichts und ich antworte <Ja natürlich. Meine Beine können deine liebevolle Streicheleinheit sowasvon gut vertragen und gebrauchen. Hab jetzt ja auch so eine Überweisung von meiner Frauenärztin nachdem ich genug gejammert habe. Müssen dann halt nur weitere Einheiten einplanen.> Am Ende muss ich schmunzeln und auch Mimi grinst still vor sich hin. Ich hatte bei Nele ja schon Probleme mit Wassereinlagerungen in den Beinen während der Schwangerschaft aber bei den Zwillingen ist es deutlich mehr. Da Maja da aber der selben Meinung ist wie ich habe ich dieses Rezept bekommen und muss es nicht privat zahlen. Obwohl es das halt auch wert ist.
<Kommt ihr zum Essen?> ruft mein Bruder und ich drücke die Mädels vorher nochmal fest an mich. Dann rutschen sie erst von der Couch runter bevor ich auch aufstehen und rüber ins Esszimmer gehen kann. Auch draußen leuchtet unsere Dekoration und erst jetzt bin ich richtig bei unserem Weihnachten im neuen Haus angekommen. Ich war in den letzten Wochen immernoch so mit dem herrichten und dekorieren des Hauses beschäftigt, dass das Gefühl von Weihnachten und die Vorfreude einfach nicht eintreten wollte. Bevor ich mich hinsetze ziehe ich mein Kleid nochmal richtig und Flo schiebt mir den Stuhl ran. Dann setzt er sich neben mich und ich schaue über unser heutiges Essen. <Danke dir.> bedanke ich mich sofort und sie antwortet lachend <Warte doch ab bis du gegessen hast. Vielleicht schmeckt es ja furchtbar... Dein Bruder hat es in der Tat gewürzt da ich durch diesen blöden Schnupfen der einfach nicht komplett weggehen möchte nicht genug schmecke.> Leon schaut sie gespielt beleidigt und empört an und ausnahmsweise muss ich meinen Bruder mal verteidigen <Er konnte allerdings immer schon kochen.> 
Nach dem Abendessen räumen unsere Männer wieder auf und wir gehen mit den Kindern wieder rüber ins Wohnzimmer. Auch wenn das Essen wirklich super lecker war konnte ich aufgrund von turnenden Zwillingen unter meinem Herzen leider nicht sehr viel zu mir nehmen und wie immer bemerken meine Kinder sowas sofort. Levin kommt direkt neben mich als ich wieder sitze und nimmt wie selbstverständlich meine Hand. Wieder einmal frage ich mich wann mein kleiner Junge so groß geworden ist. <Ich hab dich lieb Levi.> teile ich meinem Sohn dann mit und er legt seinen Kopf gegen meinen Arm. Zuckersüß.
Als Flo dann auch bei uns auf der Couch sitzt klettert Nele auf seinen Schoß und gähnt. Grinsend beobachte ich sie dabei wie sie es sich bequem macht und vermutlich gleich wieder einschlafen wird. Letzte Nacht war anscheinend zu kurz und sie braucht wohl ihren Schlaf. Josy und Maddy spielen lachend mit Arya und Levin beobachtet sie dabei. <Du kannst ruhig spielen gehen mein Schatz.> sage ich grinsend und als hätte er nur drauf gewartet rutscht er von der Couch und geht spielen. Nur Nele bleibt bei Flo sitzen und hat ihre Augen schon geschlossen. Ich weiss nicht ob es an den ganzen Lichterketten und dem Kamin liegt aber irgendwie sieht mein Kind aus als würde sie glühen. Hoffentlich wird mein kleines Mädchen jetzt nicht krank, denn Mama und Markus wollen eigentlich wie jedes Jahr übermorgen mit den Enkeln in den Urlaub fahren.
Vorsichtig fühle ich ihre Stirn und seufze. Flo bemerkt sofort meine Sorgen und tut es mir nach. <Ich hole eben das Fieberthermometer.> meine ich und stehe auf bevor Flo es kann. Er soll sie lieber festhalten und schlafen lassen. So schnell ich halt kann laufe ich in das Besucher WC hier im Erdgeschoss und schließe dort den Medikamentenschrank auf. Das Thermometer liegt immerhin oben drauf und ich halte es schnell in der Hand. Bewaffnet damit gehts zurück ins Wohnzimmer und mein Mann streckt mir seine Hand schon entgegen. Er hat wohl auch das Gefühl, dass sie krank wird und während er Fieber messen kann gehe ich direkt hoch um ihr Bett vorzubereiten.