*73* / sick day

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Als ich das nächste Mal aufwache bin ich schon wieder schweißgebadet aber dieses Mal nicht durch einen Traum. Müde öffne ich meine Augen und schaue durch das Wohnzimmer. Draußen scheint die Sonne und Marie sitzt im Sessel mit ihrem Laptop auf dem Schoß. Sie studiert berufsbegleitend seit letztem Semester Pflegepädagogik und schreibt momentan an einer Hausarbeit. Als sie bemerkt, dass ich wach bin schaut sie hoch und betrachtet mich eingehend. <Guten Morgen Dornröschen. Sorry aber dein Mann war der Meinung, dass du mit der Temperatur nicht alleine bleiben solltest.> meint sie entschuldigend und grinst mich dann an. Meine Familie ist manchmal seeehr anstrengend.
<Moin... Welche Temperatur war es denn?> frage ich gähnend und sie meint <In der Nacht als Florian gemessen hatte 40,8°. Als ich heute Morgen ankam immernoch 39,9.. Vor knapp einer Stunde dann wieder 40,3. Wir messen gleich nochmal und dann gehst du einmal duschen oder zumindest waschen während ich deine Bettwäsche und den Topper neu beziehe. Der Hocker steht schon in der Dusche.> Ich nicke gehorsam und schäle mich aus der Decke. Wasser auf meinem Körper klingt nach einer wirklich zu guten Idee. Marie stellt ihr Macbook auf den Couchtisch und schappt sich das Fieberthermometer. Schnell misst sie meine aktuelle Körpertemperatur und meint dann <39,2.. Kann ich aktuell mit leben.. Dein Papa bringt gleich noch was aus der Apotheke mit damit sich das Fieber senkt oder wir es zumindest senken können wenn es nochmal so hoch geht.> Ich nicke nur und stehe dann mal wieder gähnend auf.
Ziemlich geschlaucht gehe ich nach oben ins Badezimmer und ziehe meine verschwitzten Sachen aus um sie danach achtlos in die Ecke des Badezimmers zu schießen. Dann gehe ich in die Dusche und drehe das Wasser voll auf. Nachdem ich die richtige Temperatur gefunden habe stelle ich mich unter die Regendusche und lasse das warme Wasser über meinen Körper laufen. Es fühlt sich gut an und ich schließe die Augen um ein paar Augenblicke einfach so stehen zu bleiben. Keine Ahnung was meinen Körper grade so unglaublich ausknockt aber es ist nicht schön. Ich bin viel zu fertig um zu stehen und bin froh, dass meine Familie mitgedacht hat. Dankbar setze ich mich auf den Hocker und wasche mich dann halt im Sitzen. Als Flo sein Bein gebrochen hatte war er zu unfähig auf einem Bein zu stehen (auf längere Zeit sind das aber die meisten Menschen) und so haben wir den aus dem Sanitätshaus geholt. Wenn nicht einer von uns grade drauf sitzen muss dient er aber wunderbar als Handtuchablage.
Fertig geduscht und noch müder als eh schon wickle ich mich eine ganze Zeit später in ein frisches Handtuch und freue mich schon wieder auf meine heiß geliebte Couch. Es hat vorhin unten geklingelt und ich vermute mal, dass Papa dann jetzt da sein wird. Da ich kaum stehen kann lasse ich mich auf den Toilettendeckel fallen und atme erstmal tief durch. Naja tief durchatmen ist bei der schnellen Atmung auch eher als relativ zu betrachten. Wieso ist krank sein so unglaublich anstrengend?
Nach garantiert weiteren 15 - 20 Minuten habe ich die frische Kleidung an welche Marie mir bereits rausgelegt hat und atme erneut tief durch. Ich möchte ganz dringend wieder auf meine Couch und einfach nur schlafen. Weiss leider nicht wie viel Uhr es ist da Julian bei seinem letzten Besuch unsere Badezimmeruhr in Trümmer zerlegt hat. Wie er das geschafft hat könnte nur er erklären doch leider war er im Halbschlaf und weiss nicht mehr viel. Als es wieder geht öffne ich hier noch eben das Fenster und verlasse das Badezimmer wieder in Richtung Erdgeschoss.
Doch Marie sitzt immernoch alleine im Wohnzimmer als ich dort wieder ankomme. <Es kam eben ein Paket für dich an. Habe es im Flur stehen lassen.> teilt sie mir mit und ich nicke es schulterzuckend ab. Das wird dann wohl entweder meine Kleidung oder alternativ der neue Sandkasten für den Garten sein den wir vor Wochen schon bestellt hatten. Leider gab es massive Verzögerungen während der Lieferung. Jetzt ist er aber endlich da und Florian kann ihn demnächst mit Julian und Marco aufbauen.
Ich mache es mir wieder auf der Couch bequem und ziehe die frisch bezogene Decke über meinen Körper. Als es wieder klingelt steht Marie sofort auf und geht zur Tür. Dieses Mal kommt sie mit Papa wieder und dieser schaut seht besorgt aus. <Ella mein Kind.. Wie geht es dir?> fragt er und ich meine klagend <Ich möchte doch einfach nur schlafen... Aber ihr lasst mich alle nicht.> Genervt lasse ich meinen Kopf endgültig wieder ins Kissen fallen und Marie berichtet ihm dann über das was so geschehen ist. Ich höre ihr aber nicht wirklich zu denn ich bin schließlich nicht zum ersten Mal in meinem Leben krank. Ist vermutlich einfach nur ein grippaler Infekt oder so was. Kommt fast von alleine und geht von alleine.
Da mein Arztvater es genau nehmen möchte kontrolliert er zusätzlich Sättigung, Puls und Blutdruck. <Das schaut doch eigentlich ganz gut aus. Ist vermutlich wirklich nur ein Infekt der auskuriert werden muss.> sagt er dann und streicht mir eine Haarsträhne von meiner Stirn. <Sag ich doch die ganze Zeit. Mein Körper ist einfach dauerhaft gestresst und sowas ist das Resultat. Kommt von alleine geht wieder von alleine.> kommentiere ich gähnend und Papa meint auch nur noch <Schlaf dich gesund Mausi.> <Könntest du dann bitte auch den Babbel halten?> frage ich irgendwie verzweifelt und er lacht einfach nur weil er weiss, dass es nicht böse gemeint ist. Sorry aber wie soll man schlafen wenn ständig einer redet? Funktioniert einfach nicht.

Moin.... ihr lest ich habe was geändert... werde auch weitere Kapitel ändern und neu oder gar nicht hochladen

Ex hoc momento pendet aeternitas - Amor tollit timoremWo Geschichten leben. Entdecke jetzt