Ex hoc momento pendet aeternitas - Amor tollit timorem

*2* / friendship

Dank Salbutamol sowie einer sanften Dosis Tavor beruhigen sich meine Bronchien schnell wieder. Ich brauche mindestens 36 Stunden Schlaf am Stück um irgendwie wieder auf mein Leben klar zu kommen. Irgendwie haben wir es geschafft ins Esszimmer zu kommen wo ich jetzt auf einem der Stühle sitze und von Phil beobachtet werde. Alex ist wieder in der Küche und holt die Sachen fürs Frühstück. Keine Ahnung ob ich überhaupt einen Bissen runterbekommen kann.
In der Tat rühre ich eigentlich nur lustlos in meinem Kaffee rum. Immerhin versuchen die Beiden nicht krampfhaft ein Gespräch anzubahnen. Phil trinkt schon seinen zweiten Kaffee und Alex bastelt sich grade ein etwas komisches Sandwich. Sie haben echt alles mitgebracht was entweder Schoki ist, viel Zucker hat oder Vitamine enthält. So macht er sich ein Weißbrot mit Erdnussbutter, Marshmallow Fluff und Erdbeeren. Ob das schmeckt bezweifle ich ja ein bisschen. Vermutlich bekommt man nach einem schon Diabetes.
Er beißt genüßlich rein doch verzieht dann das Gesicht. Ich lache auf und er schaut mich an. <Wasch denn.. Die Erbähre isch schauer.> kommentiert er mit vollem Mund und ich verdrehe leicht grinsend die Augen. Um das zu testen nehme ich mir auch eine Erdbeere und beiße rein. <Alles aber nicht sauer!> meine ich und Phil nimmt sich auch eine. <Naja geht so.> meint er dann und schiebt mir vorsichtig den Erdbeerquark rüber. Seufzend nehme ich ihn entgegen und greife nach meinem Löffel.
Keine Ahnung wie ich es schaffe aber ich esse die Schüssel leer. Zufrieden nicken Alex und Phil als ich sie pappsatt wieder von mir wegschiebe. Ich werde mich jetzt zusammenreißen und Flori morgen einen mega Geburtstag ermöglichen. Er weiss noch nichts von der geplanten Feier. Ich habe ihm erzählt, dass wir den Abend ganz entspannt zu zweit verbringen da seine Freunde alle arbeiten müssen. Wir haben alles schon bestellt und bezahlt also wird es auch durchgezogen. Ich werde mich aber was feiern angeht im Hintergrund halten. Zu der Feier möchte ich Levin so schnell wie möglich wieder hier haben. So wie ich grade drauf bin ist es aber besser, dass er bei Marie und Papa ist. Ich könnte mich zwar um ihn kümmern aber so kann ich erstmal etwas damit klarkommen.
<Wir kümmern uns dann um die Vorbereitungen für morgen wenn du wirklich feiern möchtest.. Wir kriegen das sonst bestimmt auch verschoben.> meint Phil doch ich schüttel energisch den Kopf. Bei meinen Kopfschmerzen nicht die klügste Idee. <Wir haben das seit Monaten geplant und es haben alle mitgespielt und sich freigenommen. Wir wissen, dass er die Zahl 27 mag also feiern wir diesen Geburtstag.> füge ich meinem Kopfschütteln hinzu und Alex zuckt mit den Schultern. <Nun gut.> sagt Phil wieder und ich frage <Gehen wir rüber ins Wohnzimmer?> Die beiden nicken und ich stehe auf. Dann nehme ich mir meinen Kaffee und wir gehen auf die Couch. Sie ist auf Dauer bequemer als die Esszimmer Möbel.
Keine Ahnung ob meine Familie Verständnis dafür hat, dass ich morgen den Geburtstag von Flo feiern möchte. Doch es steckt auch einiges an Geld drin, welches sonst einfach weg wäre. Ich greife nach meinem Handy und erschrecke. Wir haben schon 11 Uhr durch. Und mein Handy ist voll mit Nachrichten von meiner Familie und Freunden. Sowas spricht sich immer rum wie ein Lauffeuer. Mama droht schon mit der Polizei also rufe ich sie einmal an.

M: Oh man Emilia endlich..
E: Sorry Mama.
M: Ich habe mir einfach nur Sorgen gemacht. Flo hatte uns zwar geschrieben, dass er dich die Nacht heim geholt hat nachdem die Polizei dich aufgefunden hat aber es kam einfach kein Lebenszeichen.
E: Wie gesagt sorry.. Ich hatte erst n bisschen versucht zu schlafen und dann kamen Alex und Phil rum. Sie haben mich zum Frühstück gezwungen was gedauert hat. Da habe ich mein Handy vergessen.
M: Ist schon okey Schatz.. Wie gehts dir?
E: Wie soll es mir gehen? Wie euch vermutlich.. Es tut mir leid, dass ich Leon und Mareike in der Uniklinik alleine gelassen habe.
M: Nein das ist okey.. Leon hat Verständnis dafür. Du warst da als er ging. Das ist schon mehr als man je von jemandem verlangen könnte.. Leon hat mit Mareike irgendwann ein Taxi zu sich nach Hause genommen. Jana und Moritz sind erstmal bei uns denn wir können noch nicht einfach hier weg.
E: Mama?
M: Ja mein Schatz?
E: Ist es sehr scheiße dass ich trotzdem Floris Geburtstag morgen feiern möchte?
M: Nein.. Habe da schon mit Leon drüber gesprochen. Er wird dann auch vorbei kommen. Glaube fast, dass Joni es so gewollt hätte. Schließlich hast du es schon so lange geplant.
E: Das hoffe ich.. Er hätte dabei sein sollen.. Wir haben doch extra Singstar geübt.

Auch jetzt weine ich natürlich schon wieder.

M: Ja und ihr wart super.. Nun singt er dort oben mit all seinen Freunden.
E: *schniefend* Bestimmt. Hoffentlich nicht so schief wie früher immer als er seine Musiklehrerin ärgern wollte.
M: Oh ne bitte nicht.. Lass den Kopf nicht hängen Ella.. Er wird niemals so ganz gehen solange wir an ihn denken... Nun lass deine Gäste nicht rumsitzen und versuch irgendwann etwas zu schlafen. Ich liebe dich mein Schatz.
E: Ich dich auch Mama.

Wir legen wieder auf und ich antworte noch Leon. Zuletzt schreibe ich eine Whatsapp in die Gruppe für morgen dass es trotzdem stattfinden wird. Erst dann lasse ich mich nach hinten fallen und muss schon wieder gähnen. Da es mir zu ruhig ist mache ich Musik an bevor ich mir die Decke wieder hochziehe. <Möchtest du probieren ein bisschen zu schlafen?> fragt Phil und ich meine <Keine Ahnung. Eigentlich ja. Gesünder wäre es vermutlich auch.. Aber es wird eh nichts.> <Sollen wir hier bleiben bis Flo kommt? Also damit du wenn du aufwachen solltest wenigstens nicht alleine bist.> fragt Alex und ich antworte <Wenn ihr die Zeit habt gerne.> <Natürlich.> meint Phil und ich ziehe mir noch ein Kissen ran. Bevor ich aber die Augen schließe werfe ich den Beiden die Fernbedienung zu. Solche Töne stören mich beim Schlafen echt nicht. Papa meint, dass ich sogar neben einem startenden Eurofighter schlafen würde. Wach werde ich nur durch Ansprache, Streit, Weinen und vom Wecker.

Good morning in the morning (ich mag den Kerl echt nicht aber der Satz ist leider legendär)
Ein herzliches Willkommen an die treu gebliebenen Leser und an die neuen Follower. Ich freue mich euch hier begrüßen zu dürfen..
Manche haben schon bemerkt, dass ich ein "Buch" für Oneshots veröffentlicht habe..
This time one year ago habe ich erstmal zurückgestellt denn da komme ich eh seit Monaten nicht weiter. merkt euch trotzdem die Protagonistin