*42* / I need you now

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(Eine Woche später)

Da Levin heute über Nacht bei Papa und Marie ist und Florian Nachtdienst habe bin ich eigentlich alleine daheim und habe die Zeit genutzt um mal wieder richtig durchzuwischen. Ich hasse es den Boden zu wischen und meist stört auch immer einer der Beiden. Damit bin ich nun allerdings fertig und beschließe noch eine Runde spazieren zu gehen. Wir haben kurz nach 7 und da wir immernoch Winter haben ist es natürlich dunkel. Trotzdem ziehe ich mir Sneaker und meine Winterjacke an um noch etwas Luft zu schnappen. Irgendwie bin ich heute innerlich sehr unruhig und hoffe nur dass die Bewegung draußen mir hilft.
Schnell schnappe ich mir noch mein Handy sowie meinen Haustürschlüssel und verlasse das Haus nachdem ich auch das Licht im Flur hinter mir ausgeschaltet habe. Kalte Luft empfängt mich und ich atme tief durch. Schließlich brauchen wir Luft für einen großen Körper und einen noch ganz winzig kleinen Körper in mir. Normalerweise würde ich mich um runter zu kommen jetzt auf mein Motorrad setzen und noch eine große Tour durch die Landschaft machen aber aus Erlebniserfahrung fahre ich schwanger kein Motorrad mehr. Klar kann man im Auto auch einen Unfall haben aber auf dem Motorrad ist man einfach noch ungesicherter. Ich möchte halt kein Risiko eingehen was sich vermeiden lässt. Habe den kleinen Wesen ohne es zu wissen schon genug angetan.
Mit doch recht straffen Tempo mache ich mich auf den Weg und bereue kurz, dass ich mir keine Mütze mitgenommen habe. Zurückgehen möche ich dann dafür aber doch nicht. Hinterher überlege ich es mir dann doch anders. Wieso haben Flo und ich eigentlich immernoch keinen Wuff? Eigentlich haben wir schon nach unserer Hochzeit drüber nachgedacht und immernoch keinen. Gut jetzt kommt eh erstmal Baby Nummer zwei aber vielleicht klappt es danach endlich einen Familienhund anzuschaffen. Da ich selber mit einer Vielzahl an Tieren groß geworden bin halte ich zumindest ein Hund gar nicht für verkehrt. Man lernt früh auch Verantwortung zu übernehmen und bekommt auch viel Liebe zurück.
Ich laufe eine ganze Weile still vor mich her doch anstatt sich zu verbessern verschlimmert sich meine Symptomatik immer mehr. Anfangs war es nur die innere Unruhe mit welcher ich eigentlich noch leben konnte. Kenne sie auch schon seit ich 15 bin. Jetzt werde ich gefühlt immer paranoider, drehe mich immer wieder hektisch um und erschrecke mich vor jedem Geräusch. Ohne es zu wollen atme ich auch schneller und flacher. Ich werfe einen Blick auf meine Uhr und erschrecke mich noch mehr. Laut der Uhr bin ich schon fast eine Stunde unterwegs. Unsicher sehe ich mich schon wieder um. Meine Brust schnürt sich immer mehr zu und ich kann kaum noch atmen. Tränen der Angst laufen mir mein Gesicht runter und mit zitternden Händen hole ich mein Handy aus der Jackentasche. Leon und Mimi bringen um die Zeit die Kinder ins Bett, Papa und Marie sind auch nicht erreichbar und der Rest hat heute Dienst. Ne warte Mal. Dustin hat momentan Urlaub wenn ich das richtig noch in Erinnerung habe. Ich suche seinen Kontakt und rufe ihn an. Es klingelt und klingelt, doch er geht nicht dran.
Meine Beine zittern mittlerweile auch und ich kann mich kaum noch auf den Beinen halten. Ich bin in einem Waldgebiet und wenig weiter ist ein Weiher. Irgendwann muss ich am Tag mal mit Levi hier her kommen. Etwas abseits vom Wanderweg lasse ich mich auf den Boden sinken und breche komplett in Tränen aus. Es ist dunkel, nasskalt und ich habe einfach Angst wobei ich nicht einmal weiss wovor. Mein Handy klingelt und ich schaue direkt drauf. Dustin ruft zurück. Zum Glück.

E: Dustin was machst du grade?
D: Habe eben gespült und das Handy nicht gehört... Em was ist los? Du weinst ja!
E: Ich bin irgendwo in einem Waldgebiet bei einem Weiher und schiebe mega die Panik. Dustin ich habe einfach nur Angst.
D: Okey Süße ganz ruhig.. Ich ziehe mich eben an und dann komme ich dich suchen. Ich weiss dass du Angst hast und es dir mental überhaupt nicht gut geht. Geht es denn körperlich?
E: Denke schon.. Bitte beeile dich.
D: Ich lasse dich nicht alleine. Versprochen. Und natürlich beeile ich mich... Wie lange bist du denn ungefähr gelaufen?
E: Fast ne Stunde.
D: Okey.. Wie schnell warst du unterwegs? Also eher Typ schlendern oder walken.
E: Echt jetzt?

Hätte ich nicht so eine Panik würde ich jetzt lachen. Bin dafür aber auch zu fertig, denn mir fallen die Augen schon fast zu.

D: Sorrryy.. Nein eigentlich nicht...  Süße ich hole eben Julian samt seinem Hund ab und dann sucht der dich. Köln ist groß und wenn du selber nicht weisst in welchem der Waldgebiete bei dir in der Nähe du bist brauchen wir Hilfe. Auch Weiher haben wir halt mehrere.
E: Mach schnell.
D: Machen wir... Ich weiss es ist schwer und du machst es nicht extra aber versuch ruhiger zu atmen und dich nicht reinsteigern zu lassen.
E: Du mich auch.
D: Em?? Du versuchst ganz ruhig zu bleiben und ich fahre Julian holen. Habe ihm eben geschrieben und muss ihn nur einsammeln.

Etwas entfernt sehe ich durch meine nur wenig geöffneten Augen Taschenlampenlicht und ein blinkenes Halsband. Vielleicht meine Rettung. Ich versuche aufzustehen doch meine Beine zittern zu sehr dafür. Mein Glück ist es, dass der Hund ein Labrador und an mir interessiert ist. <Mylo kommst du jetzt hier her!... Was ist denn da??? Ach du je gehts Ihnen gut?> höre ich vermutlich den dazu gehörigen älteren Herrn fragen und er kommt dazu. Mir rutscht das Handy aus der Hand und schnell erkennt er, dass ich telefoniert habe. Er nimmt sich das Handy und gedämpft höre ich wie er mit Dustin telefoniert... Erst tanzen mir bunte Punkte vor den Augen und dann folgt schnell ein Schwarzes Nichts...

Queen of fiese Cuts is back... noch fiese ist, dass ich kein weiteres Kapitel vorgeschrieben habe und es frühestens Dienstag kommen wir.. schoohhrriiieeehhhhhh.. werde gleich noch anfangen aber es safe nicht mehr fertig bekommen. falls doch kommt es doch morgen online

Kommt gut in die erste ganze Woche von 2021 und übersteht sie ohne Folgeschäden

Ex hoc momento pendet aeternitas - Amor tollit timoremWo Geschichten leben. Entdecke jetzt