*19* / Buddies Abend

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*Freitagabend*

<Viel Spaß mein Schatz.. Rufst du einfach später an wenn ich euch abholen soll.. Frühestens aber bitte zwischen 12 und halb 1.> meint Flo lachend und zieht mich nochmal liebevoll an sich heran. Nach einem kurzen Kuss klingelt es auch schon sturm an der Tür und wir trennen uns voneinander. <Habt ihr auch ganz viel Spaß.. Und ja die Zeit sollten wir mindestens hinbekommen.> erwidere ich und greife nach meiner Handtasche. So klingelt nur Dustin und lachend öffne ich die Haustür. <Servus Grüetzi und Hallooo mein Hase... Na bist du Ready?> fragt er sofort und wirft mir eine Secco Dose zu. Ja heute wird etwas assi aber vermutlich unglaublich lustig. Levin kommt grade aus dem Wohnzimmer getapst und jetzt ist Dustin der jenige, der uns wegen dem Kind bremst.
Grinsend drückt er mir seine Dose in die Hand und hebt meinen Sohn hoch. Levin gluckst vor lachen, denn er wird durch die Luft gewirbelt. Dann nutze ich halt nochmal die Zeit und lehne mich an Flo an. Unser Sohn hat genauso wie ich unbiologische Onkel und Tanten und ich freue mich sehr darüber. Oft kann einem nichts Besseres geschehen. <Ja ich nehme meine Aussage von Montag ja schon zurück.. Bei so einem süßen Knirps verstehe ich ganz viel.> gesteht Dustin grinsend und macht nur Quatsch mit Levin.
<Ohje jetzt haben wir ihn auf den Trichter gebracht.> flüstert Flo mir zu und Julian kommt durch offene Haustür rein. <Dustin komm mach dich da weg und führ das Hasi aus.. Wir haben hier heute Männerabend mit dem kleinen Mann und du musst Therapeut spielen damit sie nicht eskaliert.> sagt er und lacht auf. <Hey Julian... Den letzten Satz merke ich mir übrigens du Arsch.> begrüße ich ihn grinsend und umarme ihn dann. Was habe ich mir da für eine zweite Familie angeeignet? Beim Blick auf die Uhr fällt mir dann auf, dass Dustin und ich echt los müssen. Der Abend wird lang.
<Du musst Levin jetzt wirklich abgeben Dustin.. Wir müssen los.> meine ich dann und Dustin gibt Levin wieder zu Flo. Ich gebe meinen beiden Männern einen Kuss (gut Levin bekommt ein Küsschen auf die Stirn) und ziehe Dustin dann mit aus der Haustür. Kaum haben wir dann unseren Vorgarten verlassen gebe ich ihm seine Dose zurück und wir öffnen sie. Lachend stoßen wir an und laufen zusammen zur Bushaltestelle.
Eine Stunde später haben wir unser Essen vor der Nase stehen und grade den zweiten Cocktail bestellt. Wir haben eben über unseren Tag gesprochen und jetzt beginnt das große Thema Streit. Klar haben wir uns vertrgen aber es muss endgültig ausgesprochen werden. Ich bin grade dabei zu erklären was die Wochen eigentlich so los war. <Es gibt viele Details die eigentlich niemand kennt.. Habe Flori aber auch verboten drüber zu sprechen damit keiner was erfährt und die Situation noch schwieriger macht... Ich mache ja selber wieder eine Therapie um es zu verarbeiten. Wir sind aber auf einem guten Weg und ich kann die Therapie vermutlich bald auch mit gutem Gewissen beenden.. Jedenfalls ist Mareike seit einem Zusammenbruch vor 3 Monaten in der geschlossenen Psychiatrie. Sie kann das nicht verarbeiten und sich auch nicht um Jana und Moritz kümmern. Sie sind momentan bei meiner Mama und Markus. Ich war oft zur Unterstützung dort oder hatte die Beiden bei mir. Aber mir 3 Kindern daheim kann ich noch weniger raus als nur mit Levin. Es war einfach zu viel. Den Verlust sowie beide Unfälle verarbeiten, dabei irgendwie noch alle Termine einhalten und gleichzeitig Frau, Mama und Freundin sein war halt zu viel also musste ich leider Abstriche machen.> fange ich an zu erklären und habe schon wieder Tränen in den Augen. Ich lege meine Gabel weg und greife nach meinem Glas um den Rest von meinem Cocktail auszutrinken. <Och Emmi.. Du hättest doch immer was sagen können. Dann hätte ich dich auch am Montag nicht so angemotzt wenn ich das gewusst hätte.> sagt Dustin und ich nicke schulterzuckend. <Ja schon aber ihr sorgt euch eh immer so. Nicht einmal Papa oder Marie wussten von diesem ich nenne es mal Doppelleben. Ich hatte einfach Angst, dass Jana und Moritz in eine Pflegefamilie müssen wenn wir uns nicht um die Beiden kümmern können.. Und zudem die Sorge, dass ich nicht arbeiten darf wenn ich auch von meiner Therapie erzähle.> führe ich es weiter aus und unsere zweite Runde an Getränken kommt. Ich unterbreche meine Erklärung kurz und warte ab bis die Bedienung wieder weg ist. Dustin nutzt die Zeit um durchzuatmen. Ja ich hätte reden sollen aber es war zu viel Angst da.
<Irgendwie verstehe ich es ja.. Eben auch weil wir mit Emotionen bei dir schon n paar Mal böse Erfahrungen hatten.. Aber wir hätten dir doch geholfen. Habe die Woche auch mitbekommen, dass Alex und Phil sich ziemlich Sorgen gemacht haben weil du einfach anders warst als sonst. Für Baby Blues ist es nämlich auch schon n bisschen zu spät. Eigentlich wollte Alex dich am Donnerstag sogar erschlagen weil du arbeiten kamst obwohl du Mittwoch einen Unfall hattest.> meint Dustin und grinst leicht. Ach ja der Alex. Liebevoll wie eh und je. <Du weisst, dass ich meinen Job liebe und nach einem Jahr auch echt wieder arbeiten wollte.. Der Rettungsdienst kann vermutlich sehr gut ohne mich, ich aber nicht ohne den Rettungsdienst.> gestehe ich und schiefe kurz. <Ja ich weiss das doch.. Und das ist auch okey.. Aber kaputt hilfst du uns nicht weiter.> argumentiert er gegen und lacht. <Jaahhhaa.> entgegne ich leicht genervt und wir stoßen mit dem zweiten Cocktail nochmal an. Ich weiss ja selber, dass Reden hilft aber hinterher ist man ja bekanntlich immer schlauer.

Es bleibt bei dem kurzen Kapitel da ich keine Ahnung habe wie es hier weitergeht.. Sie haben jedenfalls einen entspannten Abend und quatschen sich aus.

Ex hoc momento pendet aeternitas - Amor tollit timoremWo Geschichten leben. Entdecke jetzt