☆ River ☆
Ich öffne die Augen und brauche ein paar Sekunden, um im Hier und Jetzt anzukommen. Im Zimmer ist es noch ein wenig schummrig, woraus ich schließe, dass es nicht mal acht Uhr sein kann. Tja, ich bin gestern eindeutig zu früh ins Bett gegangen, aber die ganze körperliche Arbeit hat doch mehr geschlaucht als gedacht. Als ich die Arme unter der Decke hervorziehe, bereue ich es sofort, denn sie werden schlagartig kalt. Uhh ... ich muss aufstehen und den Kamin anmachen, aber dann friere ich mir sicher die Eier ab.Missmutig werfe ich die Bettdecke zurück und rolle auf die Seite, um mich erst aufzusetzen und dann mit verbissener Miene das Bett zu verlassen. Ich hocke mich vor den Kamin, schnappe mir ein paar Holzscheite und mache ein Feuerchen. Die Hände aneinander reibend erhebe ich mich wieder, recke und strecke Arme und Rücken und tapse hinüber zum Balkonfenster. Was ich dort sehe, lässt mir allerdings das Blut in den Adern gefrieren.
Ach du Scheiße! Was soll das denn? Draußen sieht es aus wie in der Arktis. Den gestern noch saubergefegten Balkon kann man als solchen nicht mehr erkennen. Wenn ich jetzt die Tür öffne, fällt mir eine ganze Ladung Schnee auf die nackten Füße.
Dann werde ich mich wohl oder übel mal fertig machen und ein weiteres Mal den Eingangsbereich frei schippen, sonst kommen wir heute Abend gar nicht mehr aus der Tür - so fern es nicht plötzlich aufhört zu schneien.
Mit hängenden Schultern schlurfe ich ins Bad und erledige meine Morgentoilette. Die Dusche hebe ich mir für später auf, wenn mir der Schweiß nur so den Rücken hinunter läuft. Entschlossen streife ich mehrere Lagen Kleidung über und verlasse schließlich mein Zimmer.
Im Haus ist es mucksmäuschenstill. Dakota und Einstein schlafen also noch. Okay, selbst ist der Mann oder wie sagt man so schön?
Auf leisen Sohlen schleiche ich zur Treppe und gehe zuerst in die Küche. Ohne Kaffee komme ich morgens nicht in die Gänge.
Geistesabwesend stelle ich eine Tasse unter den Automaten und schalte ihn an. Ich lehne mich mit der Hüfte gegen den Tresen und warte ungeduldig darauf, bis der Muntermacher durchgelaufen ist. Als mein Magen zu rumoren beginnt, greife ich zu einem der Plätzchen, die in einer Schale liegen und einfach köstlich aussehen. Gebäck zählt nicht zu meinem üblichen Frühstück, aber fürs Erste muss es reichen.
Sobald der Kaffee in der Tasse dampft, nehme ich ihn zur Hand und nippe dran. Mhm ... köstlich. Zufrieden seufzend gehe ich hinüber zur Terrassentür und spähe hinaus, wobei ich nichts weiter als Schnee sehe.
Schnee, Schnee, Schnee!
So schön das Winter Wonderland auch aussieht, so erdrückend fühlt sich die Pracht gleichzeitig an. An Skifahren oder Snowboarden ist derzeit nicht zu denken, es sei denn, man möchte unter der Schneedecke begraben werden. Von unserem Jacuzzi ist an diesem Morgen nicht mal der kleinste Zipfel zu sehen. Das mit dem erholsamen Bad zu zweit wird also vorerst nichts.
Um mich ein wenig abzulenken, denke ich an den gestrigen Tag zurück. Erst unser kleiner Wettbewerb, dann meinen Kochversuch, um die verlorene Wette einzulösen, und später unser gemeinsames Plätzchen backen, dass mit einer Zuckerguss-Schlacht geendet hat. Ich muss schmunzeln, als ich daran zurückdenke, wie niedlich Dakota mit den bunten Strichen in ihrem Gesicht und am Hals ausgesehen hat. Wie eine Indianerin auf dem Kriegspfad. Noch immer habe ich ihr ausgelassenes Lachen im Ohr.
Und dann erst ihre Anspielung, als ich sie in der Badewanne überrascht habe.
»Würdest du das denn tun wollen?«
Aber hallo!!! Natürlich würde ich sie abchecken. Ich bin ein gesunder Mann in den besten Jahren und sie ist eine heiße Frau, mit Kurven zum Niederknien. Welcher Kerl würde da nicht hinschauen beziehungsweise scharf werden?
»Oh, da gibt es viele.«
Was für Typen kennt sie denn? Eunuchen? Priesteranwärter? Wie lange ist ihre letzte Beziehung her? Ich kann mir nur schwer vorstellen, dass Dakota so wenig Aufmerksamkeit vom anderen Geschlecht bekommen soll. Und ich kann mir noch viel weniger vorstellen, dass mein liebes Schwesterlein bisher nie versucht hat, ihre beste Freundin zu verkuppeln, denn mir wollte sie schon einmal eine Arbeitskollegin andrehen. Was für ein grauenvolles Date!
Wenn es nach mir gegangen wäre, dann hätte ich ihr in der Wanne gern Gesellschaft geleistet. Allein die Gewissheit, dass sie nur wenige Meter von mir entfernt völlig nackt unter all diesem Schaum war, sorgte dafür, dass ich eilig den Raum verlassen musste. Als ich wenig später allein unter der Dusche stand und mich um meine steinharte Erektion kümmern musste, da habe ich mir vorgestellt, wie meine Hände über Dakotas verführerischen Körper glitten. Von ihren Schultern hinab zu ihren prallen Brüsten, die ich dann sanft massierte und ihre harten Knospen mit meinen Daumen reizte, ehe meine Hände über ihren Bauch hinab zwischen ihre Schenkel wanderten. Mit einem leisen Stöhnen lehnte sie sich an meine Brust, schloss die Augen und öffnete bereitwillig ihre Beine, um mir einen besseren Zugang zu gewähren. Meine Finger erkundeten ihre intimste Stelle und tauchten schließlich tief in sie ein. Unnötig zu erwähnen, dass die Vorstellung, wie sich ihre Pussy um meine Finger zusammen zog, ausreichte, um mich heftig kommen zu lassen. Danach fühlte ich mich komplett erledigt und musste erstmal eine Weile auf dem Bett liegen und wieder zu mir kommen. Einstein holte mich wenig später in die Realität zurück, indem er mich wissen ließ, dass er dringend mal nach draußen musste.
Rasch kippe ich den restlichen Kaffee hinunter und mache mich endlich auf den Weg ins Schneegestöber, denn wenn ich noch länger an gestern Abend denke, dann werde ich wieder hart und das wäre wirklich ungünstig. Im Flur setze ich mir die Mütze auf, schlüpfe in die Jacke und die Stiefel und schnappe mir zum Schluss noch die Handschuhe.
Dann mal los ... ehe Dornröschen und ihr Beschützer wach werden.
In der Eiseskälte habe ich außerdem ausreichend Zeit mir zu überlegen, wie ich die Mauer, die Dakota um sich herum errichtet hat, zum Einsturz bringen oder wenigstens ein kleines Loch ins Mauerwerk schlagen kann.
☆°~♡~°☆
Da hat sich jemand aber viel vorgenommen. 🙈
Hoffentlich klappt das auch so, wie River sich das vorstellt. 😊
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Snowed In With The Sin
Historia CortaDakota ist nach Aspen gekommen, um die Feiertage in aller Ruhe zu genießen und das vergangene Jahr mit all dem Stress und den herben Verlusten zu verarbeiten. Doch kaum ist sie nach einem grauenvollen Flug in dem Skiort angekommen, da erfährt sie, d...