☆ River ☆
Den letzten Tag vor unserer Abreise haben wir zum größten Teil auf den Pisten verbracht. Auf den Schlitten lieferten wir uns ein Pärchen-Wettrennen, das Dakota und ich natürlich gewonnen haben. Meine Schwester und ihr Liebster mussten uns anschließend zum Mittagessen einladen, was sie mit einem Achselzucken hinnahmen.Nachdem wir uns mit Pommes, Burgern und Chicken Wings vollgestopft hatten, ging es hinaus auf einen der beliebten Wanderwege, um einen Verdauungsspaziergang zu machen, der am Ende in einer Schneeballschlacht endete. Diesmal hatten Raven und Jacob die Nase vorn.
Immer noch lachend und leicht durchweicht kehrten wir in unser warmes Domizil zurück, um uns umzuziehen und aufzuwärmen. Einstein und Captain Morgan, die den Tag über daheimbleiben mussten, nutzen die Gelegenheit, um sich ausgiebig streicheln zu lassen – vor allem von den beiden Damen. Jetzt am späten Nachmittag lümmeln wir im Wohnzimmer herum, genießen die wohlige Wärme, eine Tasse Kaffee und die letzten selbstgemachten Kekse, die die Mädels am Vortag gebacken haben.
»Wie sieht es aus? Hat jemand Lust, zum Abschluss des Urlaubs etwas trinken zu gehen? Ein wenig Après Ski, ehe es zurück nach Hause geht?« Jacob, die auf dem Boden vor dem flackernden Kamin sitzt, blickt hoffnungsvoll in die Runde.
»Also ich hätte nichts gegen einen Schlummertrunk«, erwidere ich und fahre mir mit einer Hand durchs Haar. »Bisher haben wir uns ja so gut wie nicht unters Volk gemischt.«
»Brauchst du soziale Kontakte, großer Bruder?«, fragt Raven frech, während sie dem Kater den Bauch krault.
»Nicht unbedingt«, sage ich und lege den Arm um Dakotas Schultern, um sie enger an meine Seite zu ziehen. »Was sagst du, Baby? Wie wäre ein Abend in einer Bar?«
Dakota lehnt ihren Kopf gegen meine Schulter. »Ich hätte Lust auf ein, zwei Gläser Glühwein«, erklärt sie und lächelt verschmitzt.
»Mehr bekommst du eh nicht«, flüstere ich ihr zu, »Immerhin wirst du dann gefühlsduselig.«
Ihre Wangen röten sich, als sie sich daran erinnert, wie ihre Glühwein-Party vor ein paar Tagen verlaufen ist. Noch immer habe ich ihre Worte im Ohr.
Du hast einen schönen Mund.
Wer hätte gedacht, dass Miss Evans mich all die Jahre heimlich angeschmachtet hat? Ich nicht, aber es schmeichelt natürlich meinem Ego. Und ich habe sie ebenfalls klammheimlich in Augenschein genommen, wann immer sich die Gelegenheit dazu ergab, nur glaubte ich damals, dass sie mich abgrundtief hasst. Glücklicherweise war ihre Abneigung nicht so tief in ihr verankert, sodass ich ihr seit unserem Aufeinandertreffen hier beweisen konnte, dass ich nicht so verabscheuungswürdig bin, wie sie dachte.
Raven setzt den Captain auf den Boden und erhebt sich. »Na komm Dakota. Wir müssen uns umziehen.«
Meine Süße windet sich aus meiner Umarmung, gibt mir einen raschen Kuss und folgt meiner Schwester aus dem Raum.
Jacobs schaut seiner Verlobten nach bis sie nicht mehr zu sehen ist. »Wenn sie so enthusiastisch ist, dann habe ich garantiert keinen Spaß heute Abend, denn ich werde alle Hände voll damit zu tun haben, die anderen Typen auf Abstand halten.«
Ich kann mir ein Lachen nicht verkneifen. »Tja, du wusstest von Anfang an, auf was du dich mit ihr einlässt. Meine Schwester ist eine selbstbewusste Frau, die eben gern zeigt, was sie hat.«
»Hmm ...«, brummt er und wirft einen Blick auf seine Uhr. »Das ist ja auch einer der Gründe, warum ich sie liebe, aber manchmal wünsche ich mir, dass sie ein bisschen weniger offenherzig wäre, denn so weckt sie nur das Interesse der notgeilen Kerle.« Jetzt klingt er leicht verzweifelt.
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Snowed In With The Sin
القصة القصيرةDakota ist nach Aspen gekommen, um die Feiertage in aller Ruhe zu genießen und das vergangene Jahr mit all dem Stress und den herben Verlusten zu verarbeiten. Doch kaum ist sie nach einem grauenvollen Flug in dem Skiort angekommen, da erfährt sie, d...