☆ Dakota ☆
»Das ist so typisch Raven«, murmelt River und wirft das Geschenkpapier zur Seite.Nachdem wir noch eine Weile im Bett gelegen und mit den Tieren gekuschelt haben, wurde es langsam Zeit, das warme Lager zu verlassen und uns den Aufgaben des Tages zu stellen. Schade! Wirklich schade!
Nach einem ausgiebigen Frühstück und dem obligatorischen Ausflug nach draußen, um zumindest ein bisschen Schnee zu schippen, wobei ich River fast schon mit Gewalt davon abhalten musste, sich an der Arbeit zu beteiligen, sitzen wir nun vor dem Kamin. Es wird Zeit, unsere Geschenke auszupacken, die wir von Raven bekommen haben.
»Warum? Was hat sie dieses Jahr Schönes für dich?«
»Schön? Na ja, so weit würde ich jetzt nicht gehen.« Er hält eine silberfarbene Tasse hoch, auf der King River steht.
Schmunzelnd beuge ich mich vor und inspiziere die Tasse. »Ist doch ganz hübsch.«
Skeptisch zieht er die linke Augenbraue nach oben. »Wenn du brav bist, dann darfst du morgen früh daraus deinen Kaffee trinken.«
»Oh, wie gnädig von dir.«
»So bin ich nun mal.« Frech steckt er mir die Zunge heraus.
»Los, weiter. Was hat sie dir noch geschenkt.« Meine beste Freundin ist für ihre ausgefallen und oft zweideutigen Geschenke bekannt, daher erwarte ich noch einen echten Knaller.
River stellt die Tasse zur Seite, woraufhin Einstein an ihr schnuppert. Captain Morgan hat sich bereits auf das bunte Geschenkpapier gestürzt und rollt damit über den Boden, wickelt sich halb darin ein. Lächelnd zücke ich mein Telefon und mache ein paar Fotos des flauschigen Rackers, die ich dann an Raven schicke. Sie ist bereits jetzt schockverliebt in unser Findelkind und kann es kaum erwarten, ihn kennenzulernen.
»Jetzt hat sie völlig den Verstand verloren«, merkt River an und faltet eine hellblaue Boxershorts auseinander, die über und über mit kleinen Pärchen bedruckt ist, die in den unterschiedlichsten Stellungen Sex haben. Auf der Vorderseite, genau dort, wo sich bei früheren Unterhosen der Schlitz zum Herausholen des besten Stücks befunden hat, lugt ein Cartoon-Penis hervor, der ein Kondom in der Hand hält. In einer Sprechblase steht ‚Einen Augenblick ... Ich muss mir nur schnell etwas überziehen, dann komme ich!!!'
Das ist einfach genial!
Prustend breche ich regelrecht in mich zusammen vor Lachen und stibitze ihm das Kleidungsstück aus der Hand, um es mir genauer ansehen zu können.
»Die ... musst ... du ... nachher ... unbedingt ... anziehen ...«, keuche ich atemlos und drehe mich auf den Rücken, wo ich die Hose mit ausgestreckten Armen über meinen Kopf halte. »Die ... steht ... dir ... bestimmt ... super.«
»Als wenn ich den Stofffetzen jemals anziehen würde«, brummt River und schüttelt ablehnend den Kopf. »Ich mache mich doch nicht zum Deppen.«
»Bitte, River.« Lachend komme ich auf die Knie, lege die Hände aneinander und sehe ihn flehend an. »Bitte, bitte, bitte. Nur für mich.«
»Was bekomme ich im Gegenzug dafür von dir?«
Gute Frage. Was könnte ich ihm denn anbieten?
»Hmm ...« Grübelnd ziehe ich meine Unterlippe zwischen die Zähne.
»Lass erst mal sehen, was du bekommen hast.«
Zustimmend greife ich nach dem Geschenk neben mir und beginne damit es mit flinken Fingern zu öffnen. Wie auch schon der Mann mir gegenüber, packe ich eine Tasse aus, allerdings ist meine goldfarben und trägt den Aufdruck Queen Dakota.
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Snowed In With The Sin
Short StoryDakota ist nach Aspen gekommen, um die Feiertage in aller Ruhe zu genießen und das vergangene Jahr mit all dem Stress und den herben Verlusten zu verarbeiten. Doch kaum ist sie nach einem grauenvollen Flug in dem Skiort angekommen, da erfährt sie, d...