☆ River ☆
Nach tagelangem Schneefall hat sich das Wetter endlich beruhigt. Es ist zwar nach wie vor eiskalt, aber wir müssen uns ja auch nicht draußen aufhalten, wenn es nicht sein muss. Heute Morgen habe ich mich Dakotas Protesten zum trotz noch ein Mal aufs Dach gewagt und wäre beinahe wegen eines Lachflashs abgestürzt. Miss Evans hat sich aus einem Gästezimmer eine Matratze geholt und sie dann nach draußen geschleppt, um sie am Fuße der Leiter auf den gefrorenen Boden zu legen, damit ich weich lande, sollte ich wiedererwarten doch abrutschen. Ihre Fürsorge rührte mich wirklich und spornte mich gleichzeitig dazu an, vorsichtiger zu sein.Der Stromausfall hielt ganze zwei Tage an, aber seit etwa drei Stunden funktioniert alles wieder einwandfrei. Zum Glück, denn es nervte echt, jedes Mal erst Wasser auf dem Campingkocher zu erwärmen, um einen Kaffee zu trinken.
Jetzt ist es Abend und ich habe den Jacuzzi angeheizt.
Endlich kann ich meiner Fantasie nachgeben und mit meiner heißen Mitbewohnerin plantschen. Ich bin schon ganz gespannt darauf, sie in einem knappen Bikini zu sehen. Seit der Sieger-Massage gestern Abend, die ein wenig ausgeartet ist und uns beiden mehr Lust verschafft hat, als ich es mir in meinen kühnsten Träumen vorgestellt hatte, denke ich an nichts anderes, als sie wieder überall zu berühren. Nie im Leben habe ich damit gerechnet, dass ich mehr als Dakotas entblößten Rücken zu Gesicht bekommen würde. Noch immer habe ich das Gefühl, als könnte ich ihre weiche Haut riechen und schmecken, als höre ich die leisen lustvollen Laute, die ihr über die vollen rosigen Lippen gekommen sind. Gott war ich hart gewesen. Steinhart. Wahrscheinlich hätte ich mit meiner Erektion Löcher in Wände schlagen können.
Dümmlich vor mich hingrinsend stehe ich auf der Terrasse, in nichts weiter als Badelatschen, einer Badehose und eingehüllt in einen Bademantel. Ungeduldig tappe ich mit dem linken Fuß auf und warte auf Dakota, die noch immer oben ist, um sich umzuziehen. Wenn sie nicht in den nächsten fünf Minuten hier aufkreuzt, dann gehe ich sie holen.
Jawohl, das mache ich!
Captain Morgan sitzt am Rand des Jacuzzis und taucht immer wieder eine seiner Pfoten in das heiße Wasser. Ihm scheint das blubbernde Nass zu gefallen. Hoffentlich fällt er nicht rein. Einstein sitzt auf der obersten Stufe und beobachtet den Kater mit Argusaugen. Ich wette, sollte sein Freund abrutschen, würde er ohne zu zögern hinterher springen und den Rettungsschwimmer spielen. Der Gedanke amüsiert mich und meine Lippen verziehen sich zu einem Lächeln.
Über dem Jacuzzi wabert eine Dampfwolke und mich überläuft ein wohliger Schauer bei dem Gedanken an das warme Wasser.
»Captain ... o Gott«, keucht Dakota hinter mir auf und ich drehe mich abrupt zu ihr um.
In einen weißen Bademantel gewickelt, steht sie in der Terrassentür und starrt auf das Wasserbecken.
»Keine Panik, ich habe ihn nicht aus den Augen gelassen«, versichere ich und strecke meine Hand nach ihr aus.
Zögernd kommt sie hinaus in die Kälte und legt ihre kleine Hand in meine.
»Bist du bereit, dich aufzuwärmen?«
»Ja.« Ihre Stimme bebt leicht und die Wangen färben sich rosa.
Zielsicher führe ich sie zum Jacuzzi hinüber und helfe ihr ganz gentlemanlike aus dem Frotteemantel. Was ich zu sehen bekomme, lässt mich den Kopf schütteln.
»Ernsthaft, Baby?«
Dakota wirft mir über die linke Schulter einen schüchternen Blick zu. »Was denn?«
»Du trägst eins meines Shirts über dem Bikini?«
»Tut mir leid, ich hätte dich fragen sollen, ob ich mir eins leihen darf«, gibt sie beschämt zu.
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Snowed In With The Sin
ContoDakota ist nach Aspen gekommen, um die Feiertage in aller Ruhe zu genießen und das vergangene Jahr mit all dem Stress und den herben Verlusten zu verarbeiten. Doch kaum ist sie nach einem grauenvollen Flug in dem Skiort angekommen, da erfährt sie, d...