21.

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Jemand hat mal gesagt, dass der Tod nicht der größte Verlust im Leben sei. Der größte Verlust ist das, was in uns stirbt, während wir noch leben;

Triggerwarnung
___

Immer wieder schaute ich hinter mich den Flur entlang, doch Esteban war nicht mehr zu sehen. Ich wusste immernoch nicht, was genau ich ihm gegenüber empfinden sollte, doch mir sollte auch keine Zeit mehr bleiben, länger darüber nachzudenken.

"So, setz dich meine Schöne."

Pablo ließ mich in seinem Büro angekommen endlich los und schloss hinter sich die Tür ab, was mein Herz sofort zum rasen brachte.

Ich kannte ihn mittlerweile gut genug, um zu wissen, was gerade alles in ihm vorging.

"Love", raunte er dann meinen Namen und zeigte dabei wieder auf den braunen Holzstuhl, der vor seinem großen Schreibtisch stand, auf dem die kleine Lampe stand, die in dem sowieso schon düsteren Raum nur wenig Licht freigab. "Weißt du noch, wie wir uns kennengelernt haben?"

Während er mir diese Frage stellte, öffnete er den obersten Knopf seines Hemdes und sah mich dabei mit seinem irren Blick an, bei dem er gleichzeitig lächelte, doch einen auch mit seinen Augen in der Luft zeriss.

"Ja", hauchte ich leise und ließ mich langsam auf den Stuhl sinken, während ich seinem Blick auswich und auf meine vor Angst zitternden Hände schaute.

"Ich weiß es auch noch, als wäre es gestern gewesen", meinte er mit tiefer Stimme und setzte sich dabei vor mich auf die Kante seines Tisches. "Ich weiß noch ganz genau, wie du mich im Internet angeschrieben hast. Weiß noch genau, wie du mir das erste Mal von deinem Stiefvater erzählt hast und wie du irgendwann nur noch schlafen konntest, wenn ich die ganze Nacht am Telefon blieb. Du warst so zerbrechlich, meine kleine, süße Love", hauchte er lächelnd und drückte mit seiner Hand mein Kinn nach oben, sodass ich ihm in seine Augen schauen musste, die so voller Hass schienen, dass es mir den Atem raubte.

Er war so ein Narzisst, das seine Schauspielkunst schon an Perfektion grenzte. Bei diesem Mann wusste man nie, was als nächstes passierte...

"Und weißt du noch, wie ich dir dann ein neues Leben versprochen habe? Wie ich dir geschworen habe, für dich zu sorgen, wenn du zu mir kommst?"

Ich nickte und sofort entstand ein weiches Lächeln auf seinen Lippen, dass aber mehr Schein war, als alles andere an ihm.

"Dann sag mir eins, meine Schönheit. Habe ich dich nicht immer wie meine Königin behandelt? Habe ich nicht für dich alle anderen Frauen entlassen und dich aufgebaut? Hab ich dich nicht vor diesem Monster gerettet, dass jede Nacht in dein Zimmer geschlichen kam?"

Seine Stimme wurde bei jedem Wort lauter und als er dann mein Kinn losließ, sich von dem Tisch abstützte und den Gürtel seiner Hose öffnete, wusste ich, es war wieder soweit. Jetzt gab es kein Zurück mehr und ich musste es einfach ertragen.

"Wieso bist du dann so zu mir? Nach allem, was ich für dich getan habe? Denkst du im Ernst, es wird dir im Leben auch nur irgendwas geschenkt?"

Er sprach ganz ruhig und umso ruhiger er wirkte, umso mehr fing mein gesamter Körper an zu zittern. Starr, fast wie benommen, zwang ich mich nur noch dazu, mich auf einen Punkt auf dem dunklen Boden zu konzentrieren, doch seine Stimme entriss mich immer wieder meinem Abdriften in eine andere Welt.

The split Mate - Only by nightWo Geschichten leben. Entdecke jetzt