Kapitel 43

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Samu stand frierend auf seinen Balkon und rauchte die gefühlte 50te Zigarette. Es war kurz vor 15 Uhr und Riku würde gleich kommen. Dieser bog auch gerade um die Ecke, als der Sänger die Zigarette ausdrückte und machte sich auf den Weg zu Samus Wohnungstür, stand die Haustür doch sperrangelweit offen, da einer der Nachbarn offensichtlich auszog.

„So, da bin ich, wie immer zu früh, aber du hast schon gewartet, oder?"

„Ja irgendwie schon..."

Samu ging vor Riku in die Küche und stellte die Kaffeemaschine an. „Ich gehe davon aus, du trinkst einen Kaffee oder?"

Der Gitarrist nickte. „Klar, was auch sonst." lachte er und wartete dann, bis Samu mit seinem Hightechkaffeevollautomaten zwei Kaffee gezaubert hatte und sie am Tisch saßen.

„So. Und jetzt schieß mal los, du brauchst dringend meinen Rat?"

„Ja es geht um Milla." Der Sänger fuhr sich durch die Haare und blickte seinen Freund an. „Meine Gedanken drehen sich im Kreis. Ich liebe sie doch und ich will doch nur zurück geliebt werden. Ist es wirklich so offensichtlich dass sie mich nicht liebt?"

Riku seufzte leise und senkte den Kopf. „Ja, irgendwie ist es das schon... Und bei der letzten Probe hat sie ja nun wirklich bewiesen, wie oberflächlich sie denkt..." gab er zu bedenken und mustere seinen Kumpel intensiv.

„Aber das willst du eigentlich nicht hören, oder?"

„Aber was ich hören will entspricht nicht der Wahrheit, oder?" Samu wendete sich Riku zu und drehte die Tasse in seiner Hand. „Du hast jetzt die einmalige Chance mir alles zu dem Thema zu sagen und ich werde dir zuhören. Ich versuchte es zumindest."

Erneut verließ die Lippen des Gitarristen erst einmal nur ein Seufzen. „Du weißt, dass wir uns von Anfang an nicht grün waren, Samu... Von daher ist das jetzt auch nicht unbedingt objektiv, was ich sage. Aber ich hatte nie das Gefühl, dass sie dich wirklich liebt. Sie hat sich immer in deinem Erfolg und Ruhm gesonnt, hat sich von dir für Jobs vermitteln lassen und lag sonst nur auf der faulen Haut. Sie hat dein Geld ausgegeben und das Einzige, was sie in die Beziehung wirklich investiert hat, ist die Katze. Und um die kümmerst du dich inzwischen und nicht sie. Im Grunde hat sie selbst eine Katze gewollt, die im Endeffekt aber dir gehört und um die sich dann deine Mutter kümmert, wenn du auf Tour bist. Das ist doch keine glückliche Beziehung... oder sollte ich sagen Geben und Nehmen. Du gibst und gibst und gibst, aber du bekommst nichts zurück. Gar nichts, außer vielleicht ab und zu mal ein wenig Sex, wenn du gerade mal wieder besonders spendabel warst und ihr mehr als nur ein kleines Guccikleidchen bezahlt hast."

Samu hatte sich das ganze angehört und nickte nun langsam. „Wie konnte ich die ganze Zeit nur so blind und taub sein? Wieso ist mir das nicht aufgefallen?" Er schluckte schwer und blinzelte ein paar Mal.

„Weil du dich in sie verliebt hattest. Und sie hat es eben ausgenutzt." Riku griff nach den Händen seines Kumpels, die unruhig zitterten. „Und du hast uns nie zugehört... Die Anderen haben es aufgegeben etwas zu sagen. Aber mir hast du auch weiterhin nicht zugehört, was Milla betraf..."

„Frauen können einem ganz schön den Kopf verdrehen, was?" Samu grinste schief und atmete ein paar Mal tief durch. „Ich hoffe ich schaffe das heute. Ich bin echt fertig und habe kaum geschlafen. Milla kommt in 2 Stunden vorbei und wir wollen reden..."

„Dann lass dich aber von ihr nicht um den Finger wickeln, Samu. Du weißt, wie sie ist und dass sie weiß, wie sie dir Honig um den Mund schmiert, ohne dass du es merkst..." Der Gitarrist drückte die Hände seines Freundes und sah ihn aufmunternd an. „Und du weißt, egal was ist und wofür du dich entscheidest, ich und die Jungs stehen hinter dir. Aber das heißt nicht, dass ich, wenn du dich doch für sie entscheidest, dann plötzlich gut Freund mit ihr bin. Gerade nicht nachdem sie Lexy so behandelt hat..."

I'm gonna win this little gameWo Geschichten leben. Entdecke jetzt