Kapitel 35

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„Ich glaube du kannst das! Wenn ich so sehe wie du Gitarre spielst..." Lexy rutschte noch ein bisschen hin und her und senkte dann den Kopf Richtung Brust damit er freie Bahn hatte.
„Ich gebe mein Bestes!“ murmelte er leise und begann mit leichtem Druck die massiv verspannten Stellen in der Schulter seiner Freundin zu massieren.
„Oh man, da hast du dir aber ordentlich was eingefangen...“ befand er nach wenigen Minuten bereits, ließ jedoch nicht beim Druck seiner Finger nach, die die Verspannungen langsam lockerten.
Lexy konnte nicht verhindern, dass ihr leise Töne des Wohlbefindens entwichen. „Das fühlt sich toll an, du machst das echt gut." murmelte sie leise und reckte sich ihm noch ein wenig mehr entgegen.
„Ich versuche es zumindest. Aber... wenn das nicht besser wird, solltest du da mal einen Arzt drauf gucken lassen. Der weiß bestimmt, was da noch besser hilft, als wenn ich Laie hier drauf los massiere!“ Er lachte leise und traf dann eine besonders schmerzhafte Stelle an ihrer Schulter. „Hmpfz..." Lexy schnappte nach Luft und verspannte sich kurz. „Da solltest du vielleicht nochmal bisschen mehr massieren. Dafür brauche ich keinen Arzt. Das habe ich manchmal, das geht mit massieren und Wärme nach ein paar Tagen weg."
„Das beruhigt mich. Aber… trotzdem solltest du vielleicht mal zu einem Arzt gehen, damit der dir etwas zur Vorbeugung von so was sagt.“ Riku hatte sich nah an sie heran gebeugt und ihr die Worte auf ihre schmerzende Schulter geflüstert, bevor er sie weiter sachte an der besonders schmerzhaften Stelle massierte.
Lexy schloss die Augen und seufzte leise auf. „Ich glaube dann lasse ich mich lieber noch Mal von dir massieren, das fühlt sich nämlich echt gut an."
„Aber ich bin kein Arzt und auch kein Profi…“ brummte er weiter und streichelte ihr über die Stellen, die er eben noch mit Druck ‚behandelt‘ hatte. „Und außerdem heißt das ja nicht, dass ich dich nicht mehr massieren werde oder kann, wenn du damit zu einem Arzt gehst, der dich untersucht!“
„Wenn es dich beruhigt und dazu bringt nicht mehr von Ärzten zu reden, dann verspreche ich dir, dass ich einen Arzt aufsuche wenn es schlimmer wird." Es fühlte sich einfach nur gut an, seine Hände so zu spüren und er könnte gerne noch stundenlang weiter machen.
„Gut, dann bin ich beruhigt!“ Seine Finger tasteten nach einer anderen verspannten Stelle, die er neben der Wirbelsäule fand und leicht darauf drückte. „Oh, das fühlt sich aber auch nicht gut an!“
"Scheint mir ganz so, als wäre nicht nur meine Schulter verspannt oder?" murmelte die junge Frau und beugte sich noch ein bisschen nach vorne.
„Scheinbar dein ganzer Rücken… aber… da komme ich so nicht dran…“ murmelte der Gitarrist zurück und schob das Shirt ein Stück zur Seite, um besser über die Muskeln entlang der Wirbelsäule tasten zu können. „Merkst du das? Da ist ganz viel verspannt…“
In Lexys Kopf wirbelten die Gedanken umher. „Soll ich das Shirt doch besser ... ausziehen?" fragte sie schüchtern und spürte, wie ihre Wangen sich rot färbten. Sie verstand gar nicht warum sie so reagierte, im Schwimmbad würde sie ja auch im Bikini rum rennen.
Riku nickte, bis ihm bewusst wurde dass sie, so wie er hinter ihr saß, dies gar nicht sehen konnte und lachte dann leicht auf. „Ähm… ja… wenn ich dich dann am ganzen Rücken massieren soll… wäre das schon irgendwie sinnvoll, findest du nicht? Sonst verrenke ich mir die Finger und… dann kann ich leider nicht mehr Gitarre spielen!“
Sie streckte sich leicht und griff nach ihrem Shirt um es sich vorsichtig auszuziehen. „Dafür will ich auf keinen Fall der Grund sein. Dann bekomme ich noch von Samu Ärger! Kaum hast du eine Freundin, schon funktionieren die Finger nicht mehr..." Die Zweideutigkeit wurde ihr, wieder mal, erst hinterher bewusst und sie vergrub den Kopf in den Händen.
„Der würde es mit Fassung nehmen!“ prustete Riku los und hauchte ihr einen Kuss auf den Nacken. „Er macht ja jetzt schon Witze, dass Sami demnächst nicht mehr spielen kann, weil er Muskelkater vom Baby tragen hat! Auch wenn er, was seine Band angeht, ein Perfektionist ist, Samu ist kein Unmensch und er ist froh, wenn wir glücklich sind. Er sagt, dann machen wir die beste Musik und… sind einfach gut drauf.“
„Hmmmmm." Lexy fand es schon immer toll auf den Nacken geküsst zu werden und genoss seine Berührungen auf ganzer Linie. „Ich denke Samu ist okay. Der hat bei mir einen guten Eindruck hinterlassen."
„Das freut mich. Er ist mein bester Kumpel, da finde ich es gut, wenn ihr euch wenigstens versteht, wenn ich schon nicht mit seiner Freundin klar komme!“ Er wurde für einen Moment ernst und auch in seiner Stimme klang dieser plötzliche Stimmungswandel mit.
„Wieso verstehst du dich denn nicht mit ihr?" Lexy spürte, dass dieses Gespräch nicht so nebenbei zu führen war und drehte sich, um Riku anzusehen.
Er hob kurz die Hände und schüttelte den Kopf. „Du… wirst sie kennen lernen und… entweder du wirst merken, was ich meine, wovon ich im Übrigen ausgehe, oder eben nicht.“ Ein leises Seufzen verließ seine Lippen. „Weißt du, ich hatte gehofft, dass Samu sich vielleicht… also… dass er Milla vielleicht abschießt, wenn er Anna näher kennen lernen würde. Aber… auch da hatte er ja darauf spekuliert, dass sie etwas für Osmo wäre. Und er hatte, wieder einmal, recht."
Sie konnte Riku ansehen, wie sehr ihn das mit ihr belastete. „Okay ich soll also nicht voreingenommen sein." Sie nickte nachdenklich und hob dann den Kopf. „Samu wollte Anna und Osmo verkuppeln?“
„Ob er sie direkt verkuppeln wollte, weiß ich nicht, aber ich vermute es. Er hat nur gesagt, dass er sich freut, dass Osmo durch Anna ja wohl verstanden hat, dass Veera nicht die Richtige für ihn ist und… dass er durch sie gesehen hat, dass andere Mütter auch hübsche Töchter haben!“ Er schmunzelte kurz und nickte dann. „Aber im Grunde denke ich, dass er wirklich vor hatte oder sogar noch vorhat, die Zwei zu verkuppeln. Zumal sie Osmo wirklich gut getan hat dieses Wochenende und… hoffentlich zukünftig auch weiterhin gut tut.“
Die junge Frau zuckte mit den Schultern. „Ich glaube schon, dass beide sich wieder treffen werden, aber ich habe keine Ahnung was da draus wird." Sie streckte sich ein bisschen und lächelte. „Fühlt sich schon alles viel besser an, danke."
Dann fiel ihr Blick auf die Uhr und sie erschrak: „Wow wie schnell die Zeit vergangen ist. Willst du jetzt etwas trinken?"
„Hm, ein Wasser wäre toll.“ Er strich ihr über die Wange und lächelte. „Aber… es ist schon so spät… Da sollte ich mich dann auch bald wieder auf den Weg nach Hause machen. Sonst bin ich noch schuld, dass du morgen früh nicht aus dem Bett kommst und zu spät zur Uni kommst. Ich muss ja erst morgen Nachmittag zur Probe.“
Lexy war bereits auf den Weg in die Küche, stoppte in der Bewegung und schaute in sein Gesicht. „Ja ähm..." Sie blickte auf den Boden und spielte mit dem Band an ihrer Hose. „… willst du sonst vielleicht hier blieben? ... Dann können wir morgen noch zusammen frühstücken?"
Sein Blick hellte sich sofort auf und er strahlte seine Freundin glücklich an. „Wenn… wenn du das möchtest, dann… bleibe ich natürlich gerne!“
„Sonst würde ich es doch nicht vorschlagen." schmunzelte Lexy amüsiert, ging in die Küche und kam mit zwei Gläsern Wasser wieder. „Ein großes T-Shirt habe ich bestimmt für dich, nur mit einer Schlafhose kann ich nicht dienen."
Riku deutete auf seine Hose und grinste verschmitzt. „Was meinst du, warum Männer so gern Boxershorts tragen, hm? Wir müssen doch gerüstet sein, für alle Fälle, wenn wir mal irgendwo übernachten, ganz spontan!“ Er lachte und öffnete den Knopf seiner Hose, um den Bund einer dunkelroten Shorts raus zu ziehen. „Und sogar noch eine vernünftige… das trifft sich doch sehr gut! Feinripp wäre jetzt peinlich gewesen!“
Ihr Blick war seiner Hand gefolgt und beobachtete nun wie er die Hose öffnete und ihr seine Unterhose zeigte. Kurz stockte ihr der Atem und sie fühlte ein ungewohntes Kribbeln. „Das ist wohl einer der Gründe." flüsterte sie leise und versuchte ihre Gedanken zu ordnen. „Damit Männer auf Partys und ähnlichen Veranstaltungen gut drunter aussehen..."
„Vielleicht…“ Er hatte sich zu Lexy vorgebeugt und berührte ihre Lippen mit seinen, allerdings diesmal ohne sie richtig zu küssen. „Aber auch wir Männer haben nicht bei Allem Hintergedanken, was wir tun!“ wisperte er weiter und bewegte sich nicht mehr von ihr weg.
„Habt ihr nicht?" Seine Nähe machte sie wieder ganz verrückt und die Tatsache, dass er die Hose nicht wieder zugemacht hatte, trug auch so einiges dazu bei. „Aber ich muss ja zugeben, auch wir Frauen haben manchmal Hintergedanken." Sie leckte sich unbewusst über ihre Lippen und versuchte seinem Blick Stand zu halten.
„Ist das so?“ hakte er mit einem leichten Lächeln nach. Wodurch sich seine Lippen über ihre bewegten, bevor er ihren Mund nun doch endgültig mit seinem verschloss und Lexy in einen intensiven Kus verwickelte, der in seinem Bauch umgehend wieder die Schmetterlinge tanzen ließ. „Hmmja." bestätigte sie ihm seufzend und hob die Hand, um ihm durch die Haare zu streichen. Sie ließ ihre Finger dort aber nicht ruhen, sondern wanderte seinen Nacken entlang bis zu seiner Haut am Hals. Es fühlte sich unglaublich an, Riku zu küssen und zu streicheln und sie ließ sich davon einfach leiten.
Auch er ließ sich von seinen Gefühlen leiten und zog Lexy instinktiv noch näher an sich, wobei er ihr immer wieder mit seinen Händen über den nackten Rücken strich.
Nun saß sie halb auf seinem Schoß und musste sich mit der Hand auf seiner Brust abstützen. Mit der anderen streichelte sie über Rikus Arm und streifte immer wieder wie zufällig seine Seite. Diese Berührung allein reichte aus, dass die Gedanken des Gitarristen Achterbahn fuhren und er sofort merkte, wie sein Körper darauf reagierte. Und es würde bestimmt nicht mehr lange dauern, bis Lexy, so wie sie jetzt auf ihm saß, ebenfalls merken würde, was sein Körper mit ihm anstellte. Lexy seufzte leise auf und drängte sich ein wenig mehr an ihm. Sie wollte seine Nähe und Wärme spüren und bewegte nun leicht den Daumen, der auf seiner Brust lag hin und her. Gleichzeitig wanderte die andere Hand seine Seite entlang und kam nun auf seinem Bauch zum liegen. „Lexy…“ keuchte Riku leise auf und sah die junge Frau mit lustverschleierten Augen an. „Wenn wir so weiter machen… kann ich mich nicht mehr zurück halten…“ murmelte er fast beschämt und versuchte seine Gefühle und Gedanken irgendwie unter Kontrolle zu bringen, die noch immer ihre eigenen Wege mit ihm gingen.
Sie löste sich ein wenig von ihm und auch ihr Blick war leicht verklärt. "Ich will aber nicht aufhören... es aber auch nicht zu Ende führen... Gibt es da keinen Mittelweg?" murmelte sie heiser und suchte wieder Rikus Blick.
„Ich… weiß nicht… was… meinst du für… einen Mittelweg?“ fragte auch er mit rauer Stimme zurück, die ihm fast zu versagen drohte, während seine Hände, wie von allein, über ihre Haut streichelten.
Sie schloss kurz die Augen, einerseits, weil sie sein streicheln genoss, und dann, weil ihr das Thema grad etwas unangenehm war. „Ich will dich gerne berühren und streicheln und so was aber ich will noch nicht mit dir schlafen." Sie spürte wie die Röte ihr ins Gesicht schoss und zupfte nervös an Rikus Shirt.
„Es hat ja auch niemand gesagt, dass wir gleich miteinander schlafen müssen!“ hauchte er zurück und strich ihr mit dem Daumen über ihre Lippen. „Ich… ich weiß nur… ehrlich gesagt… nicht, wie weit… wie weit wir gehen können, dass es… dir nicht zu viel wird…“ gestand er ihr seine eigene Unsicherheit und schluckte schwer.
„Ich ... weiß es auch nicht." gestand sie ihm ehrlich und wich seinem Blick aus. „Alles hat sich bisher so gut ... und richtig angefühlt und ich wollte noch nicht aufhören..."
Riku brauchte einen Moment, um ihre Worte zu realisieren und zu verarbeiten und murmelte dann heiser zurück: „Also… machen wir einfach weiter und… und wenn es dir zu viel wird… dann… Lexy, versprich mir, dass du mir das dann sagst! Ich… ich will einfach… nichts falsch machen und… zu weit gehen!“
Lexy hob wieder den Kopf und lächelte leicht. Dann rückte sie näher an ihn ran und näherte sich seinen Lippen. „Okay ich werde dich dann stoppen, versprochen." Dann verschloss sie seinen Mund und ließ ihre Hände über seine Arme wandern.
Auch Rikus Hände wanderten über ihren schlanken Körper und aus einem Instinkt hinaus, löste er sich aus dem Kuss heraus, um seine Lippen dann über ihren Hals herunter wandern zu lassen. Lexy seufzte leise auf und war erstaunt, wie gut es sich anfühlte von Riku so geküsst zu werden. Sie legte den Kopf etwas zurück und wanderte nun mit beiden Händen über Rikus Bauch und Brust.
„Habe ich dir eigentlich schon gesagt, wie wunderschön du bist?“ raunte Riku ihr zwischen zwei Küssen auf ihr Schlüsselbein entgegen und knabberte dann noch leicht an ihrer zarten Haut.
Sie hatte Probleme klare Worte zu formulieren, deswegen beließ sie es bei einem leise gehauchten „Nein." Mutig und von ihren Empfindungen geleitet schob sie ihre Hände unter sein Shirt um ihn so besser fühlen zu können.
Riku hielt kurz in seinen Berührungen inne und fixierte Lexys Blick mit seinem. „Was hältst du davon, wenn… wenn wir… das ganze… wo anders hin verlegen… wo wir… noch besser…“ Er ließ den Rest seines Satzes offen und lächelte seine Freundin mit einem funkeln in den Augen an.
Lexy brauchte einen Moment, um sich zu sammeln und wieder soweit runter zu kommen, um zu verstehen was Riku meinte. „Ja... Okay..." wisperte die und kletterte vorsichtig von ihm runter, um vor ihm ins Schlafzimmer zu gehen.

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