4. Teil

7K 275 27
                                    

Vorab muss ich kurz sagen, dass es mich fasziniert, dass viele diese Geschichte schon mehrmals gelesen haben und jetzt noch ein zusätzliches mal auf Wattpad. Freut mich und schmeichelt mir, wenn ich eure tollen Kommentare lese. Danke dafür. :*
..............................................................
Die Türe wurde von meiner geliebten Stiefmutter geöffnet. Als sie so nah vor mir stand hatte ich das enorme Bedürfnis ihr ins Gesicht zu spucken, doch weil ich geradeaus mit Kaan zu unseren Zimmern ging, konnte ich mich noch beherrschen.

Als ich in meinem Zimmer stand war ich mehr als geschockt. Meine ganzen Kleider waren auf dem Boden, der Schrank war weg. Mehrere leere Kartons standen hinter der Tür, mein Schreibtisch war ebenfalls verschwunden und die Sachen drauf? Genau wie die Kleider, auf dem Boden.

,,Was soll das?!'', sprach ich vor mich hin. Ich wiederholte den selben Satz noch mehrere male, nur lauter, nein nahe zu brüllend. Wütend raste ich ins Wohnzimmer, wo mein Vater und Ceylan waren. Baba schenkte mir böse Blicke, die für mich völlig alltäglich waren. Ohne ihn zu Begrüßen sprangen die glühenden Wörter aus mir heraus.

,,Was habt ihr aus meinem Zimmer gemacht?!'', ,,Weil du dich immer wieder drückst mussten wir halt anfangen auszuräumen.'', gab
Ceylan kleinlaut von sich.
,,Ihr habt KEIN Recht meine Sachen ohne meine Erlaubnis anzufassen, geschweige sie einfach auf den Boden zu werfen!''
Mein Vater fing sofort, in einer nicht messbaren Lautstärke, an zu reden.
,,Alles in dieser Wohnung habe ich von meinem Geld bezahlt, dass heißt ich mache was ich will!''

Immer wenn mein Vater mich anschrie bildete sich in Ceylans Augen ein Funkeln. Wie bei einem kleinen Kind, wenn es was geschenkt bekam. Sie genoss die Distanz zwischen meinem Vater und mir in vollen Zügen.

,,Sei doch glücklich, wir haben deine Arbeit erledigt. Du kannst jetzt deinen Kram in die Pakete packen. So undankbar!'' Ich schenkte Ceylan ein Lachen, versüßt mit Ironie. ,,Ihr macht grad so als ob ich umziehen will. Ich.will.hier.bleiben.'' Mein Vater richtete sich etwas auf und nahm
eine aggressive Körperhaltung ein.
,,Wir machen es DIR Recht, du wirst ein größeres Zimmer haben.''
Ich lachte erneut, ,,Mir? Ich will hier bleiben, aber deine Frau braucht ja immer mehr als nötig. " ich atmete tief ein, ,,Baba, es geht nicht darum wie groß mein Zimmer ist, oder welche Möbel ich habe. Von mir aus könnten wir in einer alten Baracke leben, aber wenn du deine Rolle als Vater richtig einnehmen würdest, wäre das alles kein Problem."

Er sah mich unbeeindruckt an, als ob dass was ich sagte total sinnlos wäre.

,,Wer weiß, vielleicht hat sie hier in der nähe auch eine nette Bekanntschaft, die sie nicht verlassen will!''

Ich spürte wie ich vor Wut brannte.
,,Defne, was soll das heißen?!'', schrie mein Vater. Er stand vor mir und hielt mein Kinn hoch, so dass mein Nacken anfing zu schmerzen.
,,Baba lass mich los!'', ,,Was für Jungs?!'' Schrie er in einem
schmerzenden Ton. ,,Sie redet doch nur Müll, denkst du in meiner Situation denke ich an so etwas?'' Er ließ mein Kinn etwas los, trotz allem hielt er es noch fest. Ich spürte wie meine Stimme zittrig wurde. Wieso log diese Frau so unverschämt?

,,Müll? Mich würde es nicht wundern. Wer weiß ob du überhaupt arbeitest!''
Ich entwich meinem Vater und schrie sie so laut an, als ob meine Stimme das Gegenmittel für diese verlogene Gestalt war.

,,Hör endlich auf! Du Falsche Schlange was willst du noch? DU hast doch alles was du wolltest, alles! Ich werde sowieso in ein paar Jahren weg sein, dann kannst du deine Teufelstaten weiter machen. Warte nur ab, Allah sieht alles!''

In dem Moment klatschte mein Vater mir eine, auf die selbe Stelle wo sich Bulut schon verewigt hatte. Es tat höllisch weh, als ob man mir eine Flamme ans Gesicht gedrückt- und anschließend die brennende Haut abgerissen hätte.

SchicksalsschlagWo Geschichten leben. Entdecke jetzt