11. Teil

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Mein Herzschlag pulsierte bis zu meinem Hals, als ich seine warme Hand auf meiner spürte. In dem Moment war ich für einen kurzen Augenblick wie gelähmt. Irgendein fremdes Gefühl durchströmte meinen Körper.
Meine Augen gingen automatisch hoch zu seinen. Sein nicht deutbarer
Blick traf mich. Als ich das Geräusch der Türklinke wahrnahm, zog ich meine Hand blitzschnell weg, so als ob ich Feuer unter meinen Fingerspitzen gespürt hätte.
In der Hoffnung, dass es nicht Aylin war, blickte ich zur Tür. Wo glücklicherweise bloß ein Mann in einem weißen, langgeschnittenen Kittel stand. Dieser war sicherlich der Arzt, welcher uns nun behandeln sollte.

Der ältere Mann lächelte freundlich, reichte uns seine Hand und setzte sich auf einen Hocker vor uns hin.
Er blickte mit seinen schmalen blauen Augen abwechselnd von Caner zu mir.

,,Das sieht aber nicht gut aus, hatten sie einen Beziehungsstreit? Dann muss ihre Freundin aber eindeutig dominiert haben, wenn ich so ihre Verletzungen vergleiche.''

Während der Arzt dies aussprach, kamen mehrere Lachfalten in seinem Gesicht zum Vorschein.

Mein Atem schien mir einen Moment lang nicht zu reichen. Ich musste aufatmen und konnte meinen geschockten Ausdruck nicht verbergen.

,,Beziehung? Da müssen sie etwas falsch verstanden haben!", entgegnete ich nahe zu hysterisch und spürte wie sich mein Körper angespannt hatte.

,,Und wieso sollte ich Frauen schlagen? Wie kommen Sie auf so
einen Mist?", sprach nun Caner mit
einer genervten Stimmlage.

,,Würde sogar passen.", entfuhr es mir plötzlich, völlig unkontrolliert.

Caner sah mich im selben Moment an. Ich spürte seinen durchdringenden Blick wie eine zweite Haut an meinem Leib.

,,Habe ich dich jemals geschlagen? Was fühlst du dich dann angesprochen?"

Ich sah zu ihm und erntete wütende Blicke seinerseits.

,,Schau mich nicht so dumm an.
Dreh deinen Kopf nach vorne."

Wut packte mich. Ich hasste seine Blicke, wo er auf besonders böse und dominant machte. Ich hasste irgendwie alles an ihm. Im selben Moment nahmen wir das herzliche Lachen des Arztes war. Er rückte mit seinem Hocker näher an uns heran.

,,Schauen wir es uns doch mal an, bevor die Herrschaften meine Praxis zusammen schreien.''

Ich fühlte mich beschämt und das alles wegen diesem Idioten neben mir!

Bei Caner wurden schwache Prellungen diagnostiziert. Bei mir betonte der Arzt, dass der Schlag keine starken Schäden hinterlassen hätte, jedoch sollte ich aufgrund  des verlorenen Blutes heute ruhen. Die Blutung wurde gestoppt und die Wunden dementsprechend desinfiziert.

,,Wieso sind wir nicht in separaten Zimmern behandelt worden?", fragte ich neugierig wie ich war, als der Arzt mit der Wunde an Caners Stirn beschäftigt war.

,,Wir sind grade sehr voll und dachten Sie beiden seien ein Paar."

Plötzlich schallte im Raum
Caners lautes lachen.

,,Da würde ich ja lieber Selbstmord begehen, als mit der zusammen zu sein."

Seine dumme Aussage ließ mich keineswegs kalt, so sehr ich dies auch versuchte. Diese Aussage machte mich wütend. Sehr wütend. Er sprach ohne Respekt und Niveau und das auf meine Kosten. Ich war voller Wut und negativer Energie geladen.

,,Es fällt manchen schwer mit anderen Menschen auszukommen, die im Vergleich zu diesen mehr an Niveau und Klasse besitzen."

Wir sahen uns in dem Moment direkt in die Augen. Sein Blick funkelte grimmig
-was mich schadenfroh wie ich war, aufmunterte.

SchicksalsschlagWo Geschichten leben. Entdecke jetzt