18. Teil

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,,Du kannst mich nicht loswerden.''

Fassungslos starrte ich ihn an. Er war in diesem Flieger? Neben mir? Das konnte nicht wahr sein!

,,Hast du deine Zunge verschluckt?"

Seine Mundwinkel zuckten amüsiert hoch. Erlaubte er sich jetzt einen Spaß mit mir? Wenn ja, war dieser Spaß ganz und gar nicht lustig.

,,Was machst du hier?", stotterte ich vor mich hin und spürte erst jetzt das schnelle Hämmern meines Herzens gegen meinen Brustkorb.

Seine grünen Augen wandten sich  nicht ein einziges mal  von mir ab, während er hochkonzentriert mit mir sprach.

,,Ich konnte es nicht übers Herz bringen, eine suizidgefährdete  alleine gehen zu lassen."

,,Was denkst du eigentlich wer du bist Caner Dogan? Wie kommst du auf die Idee, dass du mich begleiten musst?", entgegnete ich wütend auf seine dumme Bemerkung.

,,Kannst du mir erklären, wieso du auf einmal den  Kontakt abgebrochen hast?", fragte er mit einer ernsten Mimik und berücksichtigte nicht einmal meine Aussage.

Wütend schaubte ich. Ich brauchte keinen Heuchler, wie er es war.

,,Ich bin dir keine Rechenschaft schuldig, verstanden?", entgegnete ich und blickte aus dem kleinen Fenster des Flugzeuges. Doch er zog mich im nächsten Moment ruckartig am Arm in seine Richtung. Unsere Gesichter dicht vor einander. Zu dicht. Seine Grünen Augen waren wie ein durchbohrendes Laster.

,,Doch bist du.", rief er und betonte jede Silbe extra.

,,Caner, lass mich in Ruhe.", entgegnete ich, als ich merkte wie mehrere andere Passagiere zu uns blickten.

,,Na gut. Den Flug lang lasse ich dich."  

Sein Arm ließ meinen los. Der Druck ließ ab.

Die Stewardessen betonten, dass nun alle Passagiere an Board waren und nur noch wenig Zeit bis zum Start des Flug blieb. Ich packte mir mein Handgepäck, welches unter meinen Beinen stand, und  steuerte auf einen freien Platz in der ersten Reihe zu. Ein Mann saß in der Mitte, der Platz neben ihm zum Gang frei. Während ich hin lief spürte ich Caners Blicke auf mir.

,,Ist es in Ordnung, wenn ich hier sitze?''

Der Junge Mann sah hoch und nickte lächelnd. Aus den Augenwinkeln spürte ich immer noch Caners Blicke auf mir. Doch ich ignorierte es und setzte mich erleichtert hin.

Was tat er hier? Ich verstand ihn nicht. Gar nicht!  Er war ein Rätsel. Woher wusste er überhaupt, dass ich wegfliegen wollte und überhaupt wann? Was war das bloß für ein Mann? Wieso reizte mich seine geheimnisvolle Art? Wieso verursachte seine Anwesenheit in diesem Flugzeug in mir ein merkwürdiges Gefühl?

,,Wollen Sie?", fragte der junge Mann  und deutete auf eine blaue Packung voll Studentenfutter. Ich lehnte dankend ab.

Ich setzte meinen Gedankengang fort. Ich hoffe mein Ziel zu erreichen. Kaan. Mein kleiner Bruder. Meine Seele. Ich musste Bulut finden. Er wusste wo Kaan war. Er war vielleicht sogar bei ihm. Ich musste ihn finden.

,,Wir bitten Sie die Gurte anzulegen. In kürze landen wir in Istanbul."

Gurte anlegen? In Kürze landen? Aber wir waren doch erst losgeflogen? Ich spürte wie ich an etwas angelegt war. Ein angenehmer Männergeruch stieg mir in die Nase. Verdammt! Ich musste an der Schulter des Mannes eingeschlafen sein. Wie peinlich! Sonst war ich doch nicht so schläfrig!

Ich öffnete meine Augen schlagartig und sah hoch. Mein Atem blieb mir gefühlt aus der Lunge weg. Es waren die Augen von Caner. Diese grünen Augen. Zu mir blickend. Perplex von allem zog ich meinen Kopf gerade und spürte wie sich  meine Wangen erwärmten.

SchicksalsschlagWo Geschichten leben. Entdecke jetzt