Audienz

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Er nahm mich Huckepack und raste mit mir davon.
Für ihn war ich wirklich nur ein Fliegengewicht ,da er nach wie vor sein Tempo hielt während er mich trug.
Meinen Hut hatte ich zum Glück zusammengebunden damit er mir nicht wegfliegen konnte, aber nach hinten ist er trotzdem gerutscht.
Seine Löwenmähne wehte mir dabei um die Nase. Seine Haare rochen so gut und wie er mich so fest hielt, fühlte ich mich sicher.
Ich legte beim laufen meine Arme um seinen Oberkörper und legte meinen Kopf auf seine Schulter.
Ich hätte so sofort einschlafen können, aber wenn ich mich nicht festhalte, fliege ich von ihm runter.
In seinem Tempo erreichten wir innerhalb von einem Tagesmarsch das Hauptquartier zu dem ich mich einfinden sollte.
Ich war ziemlich nervös und aufgeregt.
Man geht schließlich nicht alle Tage als Halbdämon ins Lager der Dämonenjäger.
Es war ein sehr altes Traditionell Japanisches Anwesen dass von großen Mauern umgeben war.
Es lag ein seltsamer Geruch in der Luft.
Scheinbar ein Abwehrmechanismus gegen Dämonen.
Kyojuro legte seine Hand auf meine Schulter.
„Hab keine Angst! Ich bin bei dir! Ich lass nicht zu dass dich jemand anrührt!"
Ich drehte mich zu ihm um und schaute ihn verunsichert an.
Er hatte gemerkt dass mir unwohl ist und sprach es gleich an.
„Mir passiert auch wirklich nichts?"
Er nahm meine Hand und faltete sie in seine.
„Lass mich nicht los! Wenn du Angst hast, dann drück sie ganz fest okay?"
Mit der anderen Hand strich er mir über die Wange.
Er berührte mich in letzter Zeit wahnsinnig gern und wich mir kaum von der Seite.
Wie eine Katze die schmusen will.
Wir gingen also Hand in Hand in das Gebäude.
Ich konnte hier eine Menge starker Präsenzen wahrnehmen.
Sie alle waren auf dem Niveau von Kyojuro oder auch darüber.
Das ließ mir schon das Blut in den Adern gefrieren und mein Fluchtsinn meldete sich.
Am liebsten würde ich wieder umdrehen.
„Ich bin bei dir Ava! Beruhige deinen Geist und Sortiere deine Emotionen! Niemand außer mir wird dich anrühren!"
Ich wurde leicht rot und seine Worte waren so beruhigend dass ich mich mehr bei ihm ein harkte und wir gemeinsam in einen groß angelegten Garten kamen.
Er war mit viel Mühe angelegt worden, aber mir persönlich zu minimalistisch.
Dort waren auch die starken Auren die ich zuvor gespürt hatte. Es waren acht an der Zahl und eine war besonders mächtig.
Sie kam von einem Mann der allen Anschein nach der Mann ist, der mir die Einladung zukommen lies.
„Meister! Ich bin zurück und vollkommen genesen! Bei mir habe ich wie angekündigt, meine Lebensretterin!"
Er verneigte sich tief vor ihm und zog mich dabei gleich mit runter auf den Boden.
Kyojuro muss sehr viel Respekt vor ihm haben wenn er so auf die Knie fällt.
Ich rappelte mich langsam nach dem Bauchklatscher wieder auf und kniete mich ebenfalls hin.
Auf mich kam ein junger Mann zu mit schwarzen mittellangen Haaren und einem sehr auffälligen Mahl im Gesicht.
„Erhebt euch meine Kinder. Ich bin froh dass du wohlauf bist. Lasst mich euch ansehen."
Wir standen auf und ich klopfte mir den Kies von meinem Kleid.
Ich zog meinen Hut etwas tiefer ins Gesicht da ich wirklich Angst hatte was passieren könnte.
„Reich mir bitte deine Hand mein Kind. Ich sehe nicht mehr so gut und würde gerne wissen wer du bist?"
Die anderen Kämpfer schauten mich alle mit erwartungsvollen blick an.
Ich sah Kyojuro an und der nickte nur zuversichtlich.
Zaghaft legte ich meine Hand in seine und er tastete sie ab.
Er sah zwar nicht stark aus. aber mein Instinkt trügt mich nicht! Wenn ich etwas starkes spüre, dann war er hier der stärkste.
„Fürchte dich nicht mein Kind. Niemand wird dir hier etwas tun. Verrate mir doch deinen Namen und woher du kommst?"
Seine Stimme war so klar und beruhigend, als würde sich seine ruhige Art auf mein ängstliches Gemüt legen.
„Der Meister hat dich etwas gefragt! Also antworte gefälligst!"
Schnauzte mich einer der anderen an.
Er war überall mit Narben übersäht und sein Blick sprach Bände.
Er war übervoll mit Hass und Abscheu mir gegenüber.
Aber er konnte unmöglich wissen was ich bin aufgrund meiner speziellen Vorkehrungen.
„Lass dich nicht von ihm verunsichern! Denk dran, ich bin bei dir!"
Flüsterte Kyojuro hinter mir zu.
Ich schluckte schwer und drückte seine Hand.
Kyojuro stand auf und stellte sich zu mir.
„Entschuldigt Meister! Sie ist den Umgang mit so viele. Menschen nicht gewöhnt! Wenn Ihr erlaubt, würde ich für sie sprechen."
Der Mann lächelte und streichelte meine Hand.
„Nur zu Kyojuro. Ich respektiere das."
Der Kämpfer mit den vielen Narben sah zerknirscht aus und erhob sich ebenfalls.
„Wenn sie sich schon jetzt in die Hose macht, kann ich schlecht glauben dass sie wirklich Rengokus leben gerettet haben soll! Mach schon selbst deine Klappe auf wenn du den Mut dazu hast!"

Audienz
Ende

Löwe & DahliaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt