Das ging schnell

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Kyojuro ließ mich wieder runter und wir gingen zu seinem Vater.
„Als mein Vater solltest du der Trauung deines Sohnes beiwohnen oder etwa nicht?"
Er guckte genau wie ich eben.
„Jetzt schon? Ich meine heute? Ist das nicht etwas zeitig?"
Kyojuro lachte und ich konnte nur schmunzeln.
„Du hast fast das gleiche wie Ava eben gesagt! Die Frau des Meisters persönlich wird die Zeremonie abhalten! Falls ich im Kampf fallen sollte, will ich dass sie abgesichert ist! In unserem Job weiß man nie wann welcher Tag der letzte ist."
Ich zog ihm am Ohr und schaute ihn beleidigt an.
„Sag nicht sowas! Das mag zwar so sein dass du ständig mit dem Tod kämpfst, aber vergiss nicht dass ich an deiner Seite bin! Ich trage meinen Teil zur Sache genauso bei wie du und glaub ja nicht dass ich nicht mit in den Kampf ziehe!"
Kyojuro schaute mich etwas verdutzt an, Shinjuro musste lauthals los lachen und Senjuro verkniff sich das Kichern.
„Du hast wirklich die Charakterzüge von Ruka! Es ist fast so als wäre sie hier hahaha! Mein Junge, hör auf deine Frau! Sie wird dir sowieso nicht die Chance lassen nein zu sagen, glaub mir."
Kyojuro schmunzelte und drückte mich an sich.
„Das weiß ich doch! Man kann ihr keine Befehle geben."
Er fing selbst an zu lachen und ich dachte mir nur so : bin ich so dominant?
Eigentlich schätze ich mich überhaupt nicht so ein.
„Ava San wenn du etwas zum Anziehen brauchst, dann lass uns helfen! Wir sind gut mit festlichen Kimonos von Shinobu Sama ausgestattet.
Da ist bestimmt auch etwas für dich dabei!"
Kyojuro nahm mich über seine Schulter als wäre ich ein Sack Reis.
„Dann auf gehts! Kleiden wir dich ein meine Dahlia!"
Er war sehr enthusiastisch und so sehr ich auch strampelte, er ließ mich nicht los.
„Gut dann bis nachher! Ich brauche dann eure Hilfe!"
Rief ich zu Senjuro und seinem Vater, während Kyojuro mich verschleppte und den drei Mädchen folgte.
Sie brachten uns in eine große Kleiderkammer die voll mit verschiedenen Kimonos war.
Ich wüsste nicht mal ansatzweise wie man die alle anzieht so doof dusselig wie ich schon mit einem einfachen Yukata war.
„Gut dass du so klein bist! Shinobu Samas Sachen sollten dir also gut passen!"
Die drei kramten jeweils einen Kimono für mich raus und schoben Kyojuro aus der Tür.
„Nicht linsen! Das bringt sonst unglück!"
Rief die kleine Sumi ihm noch zu bevor sie die Tür schloss.
Ich stand jetzt vor der Qual der Wahl und hatte keinen Plan welchen ich wählen sollte.
Ich probierte jeden einmal an und bestaunte mich im Spiegel.
„Shinobu trägt solche tollen Sachen? Ich würde sie gerne mal in so einem Gewand sehen!"
Die drei guckten mich etwas traurig an.
„Shinobu Sama hat solche Sachen nicht mehr getragen seit dem Tod ihrer geliebten Schwester. Sie steckt immer Hals über Kopf in Arbeit und findet keine Zeit mehr die zu tragen. Aber vielleicht eines Tages ja wieder."
Sie waren zwar etwas niedergeschlagen, aber das schlug schnell wieder in Fröhlichkeit um.
Nach weiteren Anproben, die ich mühevoll über mich ergehen lassen musste, fanden wir endlich das passende Stück.

Nach weiteren Anproben, die ich mühevoll über mich ergehen lassen musste, fanden wir endlich das passende Stück

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Ich hab mich noch nie so edel gefühlt wie in dem Moment als ich den Kimono an hatte.
„Wow Ava San du siehst wunderschön aus! Da wird Rengoku San aber Augen machen!"
Ein bisschen rot im Gesicht wurde ich ja schon so wie sie mir das sagten.
Ich öffnete die Tür, doch Kyojuro war wieder weg.
Aber Senjuro kam mir entgegen und strahlte als er mich so sah.
„Ava du siehst aus wie eine Prinzessin!"
Ich ging zu ihm und lächelte.
„Das ist auch wirklich nicht zu dick aufgetragen? Ich weiß nicht wo bei dem Ding zu viel oder zu wenig ist."
Er zupfte noch meinen Obi etwas zurecht und steckte mir eine Schwarze Dahlia ins Haar.
„Die passt wunderbar zu dir! Meinem Bruderherz wird es bestimmt gefallen!
Er musste noch etwas erledigen und kommt dann zum Anwesen der Ubayashikis. Ich und Vater begleiten dich! Wir haben auch dein Pferd mitgebracht!"
Er nahm mich an seine kleine Hand und führte mich nach draußen.
Dort wartete bereits Shinjuro mit Sturmwind, der sich anscheinend wieder mal an den Zori von ihm vergangen hat.
Warum frisst er die nur so gern?
„Erzieh deinen Gaul bitte! Der frisst mir ständig die Sandalen weg!"
Sturmwind schnaubte ihn seinen Rotz ins Gesicht und wieherte ihn anscheinend belustigt an.
„Ihr beiden Streithähne! Jetzt ist aber Schluss! Gib die Pantoffel zurück!"
Nur widerwillig spuckte er die Zori aus, die nun voll mit Pferdespeichel waren.
„Ich glaube du brauchst auch was neues Vater!"
Senjuro kicherte als Shinjuro die Sandalen aufhob und diese noch trieften.
Die Mädchen sahen das und rannten kurzerhand ins Haus und holten ein paar neue Zori für ihn.
„Hier! die haben wir normalerweise für unsere Patienten, aber besser als Barfuß zu laufen."
Dann kletterte ich auf meinen wilden Riesen und setzte Senjuro vor mich.


Das ging schnell
Ende

Löwe & DahliaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt