Najōs mysteriöse Insel

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Ich wuschelte ihm durchs Haar und lächelte.
„Du bist jetzt schon wie er, nur eben etwas kleiner! Aber bald wirst du schon größer sein als ich!"
Er schmunzelte und legte seinen Kopf auf meinen Bauch.
„Was denkst du? Wird es ein Junge oder ein Mädchen?"
Ich schaute ihn mit einem Lächeln an.
„Egal ob Junge oder Mädchen, mir ist wichtig dass das Baby gesund und wohlbehalten zur Welt kommt."
Er streichelte meinen Bauch durch den man die Bewegungen und vor allem die Tritte spüren konnte.
„Das Baby tritt aber ganz schön stark!"
Senjuro lachte als er so die Bewegungen spürte.
Shinjuro kam ebenfalls dazu und legte seine Hand auf meinen Bauch.
„Das wird definitiv ein Junge! So stark wie das kleine in dir sich bewegt. Zumal wurde noch nie ein Mädchen in die Rengoku Familie geboren, warum sollte es jetzt anders sein?!"
Er war sich seiner Aussage sehr sicher und wo er recht hatte, hatte er recht.
Kyojuro hatte mir bereits erzählt, das bislang nur männliche Nachkommen in seiner Familie geboren wurden.
Darüber hinaus musste ich mich an jedem dritten Tag der Familientradition unterziehen.
Dabei sollte ich unentwegt eine Stunde lang ins Feuer blicken ohne auch nur abzuschweifen.
Shinjuro meinte, dass so die Rengoku typischen Merkmale in der Familie weiter gegeben werden und es freute ihn dass ich dieser Tradition auch folge leistete.
Ich konnte mir schon bildlich vorstellen wie so ein kleines süßes Kind mit flammender Mähne und den Augen des Feuers zur Welt kommen würde.
Der Gedanke daran erfreute mich und ich konnte es garnicht abwarten bis es soweit ist.
Am nächsten Tag zogen wir weiter zu einer kleinen Stadt an der Küste.
Nanjō war sehr ländlich und vor allem sehr unberührt von der Industrie und ihrem Fortschritt.
Hier fuhr nicht ein Automobil im Gegensatz zur Hauptinsel.
Alles war hier wie eine Zeitkapsel und hätte ich genügend Zeit, würde ich hier auf alle Fälle auf Erkundungstour gehen.
Wir hatten von einigen Bauern von einer unberührten Insel nahe der Küste gehört, auf die freiwillig kein Mensch gehen würde.
Die Riffe und Strudel vor ihr, haben schon etliche Seefahrer auf den Grund des Meeres geschickt.
Aber dank meines Trainings und dem schiefgegangenen Experiment vor einigen Monaten, hatte ich mir die Fähigkeit angeeignet zu fliegen.
Somit war der Seeweg kein Problem mehr.
Wir brachten Sturmwind zu einer Herberge und machten uns von dort aus zu Fuß auf den Weg zum Meer.
Bis vor kurzem, habe noch nie das Meer gesehen und schon garnicht so viele Boote oder Schiffe.

Es war wie aus einem Buch und ich fühlte mich so, als wäre ich in den Tropen einer anderen Welt

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Es war wie aus einem Buch und ich fühlte mich so, als wäre ich in den Tropen einer anderen Welt.
„Sieh mal Ava! Dahinten ist ein riesiger Fisch!"
Senjuro deutete völlig aufgeregt auf einen gigantischen Meeressäuger der aus dem Wasser sprang und sich wieder hinein fallen ließ.
„Ich hab mal von diesen Dingern gelesen! Das sind Walhaie! Besonders auffällig ist ihr gepunkteter Körper und das riesige breite Maul! Wunderschöne Tiere! Wir sollten hier wirklich mal Urlaub machen wenn alles vorbei ist! Was meint ihr?"
Senjuro schien von der Idee begeistert und Shinjuro war von dem majestätischen Anblick des Wals verzaubert.
Er starrte einfach raus auf das Meer und lächelte zufrieden.
„Dort hinten ist die Insel! Bald erreicht die Sonne ihren Zenit, wir sollten uns beeilen!"
Gab er dennoch streng von sich.
Er hatte recht! Jetzt ist nicht die Zeit in der Traumblase rum zu hängen!
„Dann werde ich euch einzeln rüber fliegen! Ich kann unmöglich euch beide zeitgleich tragen!"
Die beiden nickten zustimmend und so flog ich beide nacheinander rüber von einer unbeobachteten Stelle aus.
Wenn die Leute sehen würden wie ein Menschenähnliches Wesen übers Wasser zischt, würden sie wahrscheinlich Panik bekommen.
Die Insel war von vielen Seehunden und Vögeln bewohnt. Wir gingen tiefer ins Innere der Insel und fanden schließlich nichts außer Felsen und noch größere Felsen.
Doch irgendwas war hier faul.
Ich sah zum Himmel wie einige Vögel in den Felsen verschwanden.
„Das ist wie bei dem Tal damals, wo ich mit Kyojuro war! Ich bin mir sicher dass dahinter noch eine Ebene liegt!"
Ich ließ Shinjuro und Senjuro unten stehen und flog auf den Höchsten Punkt der Felsen.
Tatsächlich! Meine Intuition hatte mich nicht enttäuscht!
Hinter den Felsen erstreckte sich ein gigantisches Feld voller Tropengewächse mit der Farbenpracht eines Regenbogens.
Ich drehte mich zu den Beiden, die unten immer noch warteten.
„Hier ist ein gigantisches Feld voller Blumen und noch weiteren Pflanzen!"
Schrie ich zu den beiden runter.
„Vielleicht werden wir ja endlich fündig! Gibt es einen Weg um dort rein zu kommen?!"
Rief Senjuro zu mir hoch.
Ich schaute mich auf der anderen Seite um, aber fand nicht einen Spalt der den beiden rüber helfen könnte.
„Wartet einen Moment ich werde einen Durchgang schaffen!"
Kaum gesagt, schon getan.
Ich schlug mit voller Power ein gewaltiges Loch durch die Felsen um Shinjuro und Senjuro zu mir auf die andere Seite zu lassen.

Nanjōs mysteriöse Insel
Ende

Löwe & DahliaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt