Eine kleine Überraschung

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„Weißt du schon was in dir ist?"
Fragte ich sie mit einem Lächeln.
Sie schaute mich fragend an und verstand nicht was ich ihr damit sagen wollte.
„Darf ich es denn verraten oder möchtest du es selber herausfinden?"
Sie wurde leicht rot im Gesicht und wirkte nervös.
„Was ist denn in mir?! Bin ich krank?! Hast du irgendwas schlimmes entdeckt?! Bitte sag es mir!"
Sie schüttelte mich und war völlig aus dem Häuschen.
„In dir wächst ein neues Leben heran. Du bist Schwanger."
Sie ließ mich los und hielt sich die Hände vor den Mund.
Scheinbar war sie sprachlos und Tengen schien sich über die Sache sehr zu freuen.
„Ich werde Vater? Bist du dir da auch ganz sicher?"
Ich nickte ihm freudig zu und es lenkte mich sehr gut von der Tatsache ab, dass es bis eben noch um meine Ermordung ging.
„Ich kann in ihren Körper reinhören und da schlägt definitiv das Herz eines Embryos. Ich bin da sehr verlässlich zum feststellen. Ich hab zwar nur wenige Geburten miterlebt, aber so einen Herzschlag besitzen nur Kinder in einem sehr frühen Stadium der Schwangerschaft.
Ihr könnt euch also auf Nachwuchs freuen."
Die beiden schlossen mich in ihre Arme und erdrückten mich fast.
„Das ist wirklich ein Wunder!"
Kyojuro löste mich aus den erdrückenden Griff der beiden und lächelte mich zufrieden an.
Seine Augen leuchteten richtig und er streichte mir über den Kopf.
„Ich hätte da eine Lösung für das Problem mit den Hinamoris, doch dafür müssten wir sie erstmal aufsuchen. Wärst du dafür bereit?"
Ich schaute ihn verstört an.
„Die würden mich umbringen noch bevor wir sie zu Gesicht bekommen! Was hast du denn vor?!"
Er schaute mich beruhigend an und schien einen Plan zu haben.
„Begleite mich einfach und dann wirst du sehen was ich vorhabe! Vertrau mir!"
Ich wurde rot im Gesicht bei seinem Anblick und wie er mich in den Armen hielt.
„Sag mal Kyojuro, hast du sie zu deiner Geliebten gemacht?"
Tengen hatte uns genau beobachtet und schien sich ziemlich sicher.
Aber so wie Kyojuro mich behandelte, konnte man das auch schwer verneinen.
„Ja sie gehört zu mir! Sie ist meine fantastische Frau!"
Er grinste einfach nur freudig und küsste mich auf die Stirn.
Tengen lächelte nur zufrieden.
„Achte mir auf meinen teueren Freund! Ich kenne keinen der eine Frau besser behandeln würde kleine!"
Mit hochrotem Kopf nickte ich seine Worte einfach ab, da mir zu seinen Worten einfach nichts einfiel.
„Bleibt für diese Nacht doch gerne noch und macht euch morgen auf den Weg. Seid meine Gäste ihr zwei!"
Kyojuro nahm die Einladung dankend an, also blieben wir erstmal im Anwesen von Tengen.
Neben Hinatsuru, hatte er auch noch zwei weitere Frauen die allesamt wunderschön waren und vor allem einen einzigartigen Charakter hatten.
Die beiden Männer hatten viel zu besprechen als ich endlich mit der Behandlung von Tengen fertig war. Also nahmen mich seine Frauen ein bisschen mit in die Stadt um mir die Gegend zu zeigen.
Ich hatte schon ziemlich Angst dass ich auf offener Straße attackiert werden könnte, aber es passierte nichts.
Ich zog mir einfach nur meinen Hut tief ins Gesicht so dass mir die Leute nicht in die Augen sehen konnten.
Die würden bestimmt sofort erkennen wer ich bin und dann war's das mit meiner Anonymität.
„Ava sag mal, warum kleidest du dich eigentlich so westlich? Ich wollte dass schon die ganze Zeit fragen."
Die jüngste seiner Frauen Suma, schaute mich neugierig an und hatte sich anscheinend die Frage die ganze Zeit verkniffen.
„Ach das... naja ich wurde sehr westlich erzogen von meiner Mutter. Meine Familie ist schließlich stark von der westlichen Geschäftswelt geprägt und daher kenne ich die ganzen landesüblichen Gepflogenheiten nicht.
Ich Krieg es nicht mal hin mir einen Yukata ohne Probleme an zu ziehen."
Ich lachte selbst über meine Doofheit und schämte mich zeitgleich auch dafür.
„Na na! Das kriegen wir schon hin! Komm mit! Ich kenne da einen tollen Schneider der dir bestimmt etwas leichtes in der Landesüblichen Tracht verschaffen kann. Es ist nicht weit von hier."
Sie packte meine Hand und zog mich hinterher durch die Straßen. Hinatsuru und Makio folgten uns auf dem Fuß und ein paar Gassen weiter war eine sehr alte Schneiderei.
Es waren wunderschöne Kimonos und Yukatas ausgestellt die alle mit viel Liebe gefertigt wurden.
Ob ich wirklich sowas tragen kann?
Schön sehen sie alle Male aus aber ob das wirklich das richtige für mich ist?
Wir betraten die Schneiderei, in dem ein sehr Junger Mann mit Brille an einer Nähmaschine saß und an seinem nächsten Werk arbeitete.
„Hallo Yun! Ich hab hier eine zuckersüße Kundin die gerne eingekleidet werden würde!"
Suma schien den Schneider gut zu kennen und brüllte quer durch das ganze Geschäft.
Ich zog mir den Hut noch Tiefer ins Gesicht, da ich es nicht mochte im Mittelpunkt zu stehen.

Eine kleine Überraschung
Ende

Löwe & DahliaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt