16 | Ein bockiger Dämon

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mit LonelyArktis
und WvP_Sleepy

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Aries are their own worst enemy.
-unbekannt-

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♈Aries♈ 


Gemeinsam betraten sie Ms Gemächer, der sofort anfing auf und ab zu marschieren, wie ein Tiger im Käfig, während er sich die Schläfen rieb. Er konnte die Kopfschmerzen bereits kommen sehen.

Aries hasste den Anblick, der sich ihr im Zimmer bot: Satinbezogenes, grotesk großes Bett, das den gesamten Raum dominierte. Wie geschmacklos.
So sahen also die privaten Gemächer der Dämonen aus.
"Ich beantrage, dass ich in den Himmel versetzt werde. Irgendein Lampenschirm im hohen Gericht hat einen Fehler bei mir gemacht", verlangte sie schroff mit vor der Brust verschränkten Armen.

Bei Aries Worten verzogen sich Ms Mundwinkel zu einem hämischen Grinsen.
"Das glaubst du doch wohl selbst nicht, dass sie dich da haben wollen", spie er verächtlich aus. "Aber gut", fügte er etwas leiser hinzu, "wenn du es schaffst K zu beseitigen, werde ich dich zum Himmelstor bringen und du kannst Petrus dein Anliegen vortragen."
Wenn die dummen Himmelsbewohner diesen kleinen Stier tatsächlich aufnahmen, was er bezweifelte, hätte er zumindest ein Problem weniger.

Sofort fluteten Bilder Aries Kopfkino:
Sie sah sich selbst, wie sie den höchsten Dämonenfürsten dieser Ebene verführte und in einem märtyrerischen Akt ihre Ehre hergab, um dem schlafenden K, einen Dolch in den Rücken zu stoßen.

Was für ein Unsinn!

Sich heftig schüttelnd vertrieb sie diese Albtraumbilder aus ihren Gedanken. Verflixt, diese ganze Bettgesellschaft hier unten färbte zu stark auf ihren Verstand ab. Sie würde einen anderen Weg finden.

Verbissen funkelte sie M mit fest aufeinandergepresstem Kiefer nieder, was dieser erwiderte.
Er sollte sie einfach im Styx ersaufen.
.....
DAS war die Idee!

M kicherte in sich hinein bei dem Gedanken an diesen wundervollen, idiotensicheren Plan: Er würde Kharon, den Fährmann der Unterwelt, an dessen eigenen Arbeitsplatz ersäufen.
Geschah ihm Recht!

"Viel Glück, Aries! Du schaffst das, da bin ich mir sicher", beteuerte Asterin, die nicht ernst zu nehmende rosa Tante.
"Halt die Klappe", reagierte Aries.
"Was hab ich jetzt schon wieder falsch gemacht?", in einer Mischung aus verletzt und gekränkt sein hob Asterin ratlos die Arme.
Manchen Menschen konnte sie es wirklich nie recht machen. Wenn sie doch nur auf jemand anderen gefallen wäre, das war nicht mal mit Absicht gewesen. Als ob sie einen Todeswunsch gehabt hätte. Andererseits: hier lebte es sich durchaus gut. Kein altern... alterten Dämonen? Fragend blickte sie drein, wollte jetzt aber lieber nicht dazwischen quatschen. Das beste war, sie musste gar nicht richtig arbeiten. Das was sie jetzt tat, sitzen und zuhören, war nicht so anstrengend, wie acht Hunde zeitgleich ausführen.

"Buh!", machte Aries und ging einen drohenden Schritt auf Asterin zu, als diese etwas träumend in die Luft geschaut hatte.
Sofort machte Rin einen erschrockenen Satz nach hinten und klammerte sich an Ms Arm fest. Mit Flüsterstimme brabbelte sie direkt los: "Ich weiß nicht mehr, was ich tun soll. Hab schon alles versucht. Das Aussprechen mit ihr klappt nicht so richtig. Sie nimmt es mir immer noch übel.... Nur wenn du oder einer der anderen Hohen da sind fällt sie mich nicht an", murmelte sie ernsthaft betrübt.

"Keine Sorge, Sweetie, bleib einfach bei mir", versuchte M sie zu beruhigen.

Ein Spitzname!
Noch nie hatte jemand Asterin einen Spitznamen gegeben und dann so einen süßen. Der Trübsinn von eben war vergessen, begeistertes Strahlen erhellte ihr Gesicht. Vor Freude zappelte sie ein wenig. Stillstehen unmöglich.
"Darf ich dir auch einen Kosenamen geben?"
Wie sollte sie ihn nennen? Held? Retter? Das war nicht ganz das Wahre, oder?

Bei der Erwähnung eines 'Spitznamen' wäre M beinahe zusammengezuckt, da ihm sofort der einzige 'Spitzname' in den Sinn kam, den er bisher erhalten hatte: Mephi.
Es gab kaum etwas, das er mehr hasste und gerade wollte er zu einer scharfen Erwiderung in Asterins Richtung ansetzen, als ihm ein Gedanke kam.

„Schatz", brachte er heiser hervor. „Nenn' mich Schatz."
Seine Hände zogen das Mädchen in Pastellfarben an ihrer Hüfte sanft zu sich ran, als er auf sie hinunter schaute und ein Leuchten in seine Augen trat.

Es war nicht sie.
Es war nicht sie, von der er diese Bezeichnung hören wollte. Aber die, von der er es sich am meisten ersehnte, würde diese Worte nie über die Lippen bringen, die Worte, nach denen er sich so sehr verzehrte.
Er wollte es hören, wollte hören, dass er geliebt wurde, dass er für jemanden wertvoll war - und wenn es nicht von der Frau kam, die er am meisten begehrte, dann sollte wenigstens dieses Mädchen ihn so nennen. Dieses Mädchen, dass Sterne in den Augen zu haben schien, wenn es ihn ansah, ebenfalls etwas, dass er bei seiner Angebeteten niemals, absolut niemals, erleben würde.

"Schatzi", wiederholte Asterin zögerlich lächelnd bis es sich auf ihren Zügen verfestigt hatte.

"Okay, ich tu es aber ich will mehr als nur dein Wort", unterbrach Aries die Turteltäubchen und fokussierte diese spöttisch roten Augen von M.
Sie traute denen nicht, keinem Dämonen. Niemandem.

Aries Forderung ließ M nur spöttisch die Augenbraue hochziehen.
„Du willst, dass ich dir meinen Namen in den Arsch ritze?", fragte er trocken.
„Bei einem Pakt zwischen zwei Dämonen reicht das bisschen Blut nicht, da muss es schon ein richtiger Vertrag sein - mit Unterschrift im Fleisch des Untergebenen."
Er ließ Asterin los und machte einige Schritte auf Aries zu, bis er so dicht bei ihr stand, dass er direkt in ihre wütend funkelnden Augen schauen konnte.
„Aber wenn es das ist was du willst," er hob den Finger und strich damit langsam über ihre Wange, „dann lässt sich das einrichten", beendete er den Satz und legte amüsiert den Kopf schief, ein spöttisches Lächeln auf den Lippen.

"Was hat das eine-" mit dem anderen zu tun, würde der Satz lauten, wenn Aries dazu gekommen wäre, zu Ende zu sprechen.
Aber nein, M unterbrach sie mit seiner Aufklärung.
Wenn ihre gesamte Haltung, Art und Wortwahl nicht zuvor schon völlige Ablehnung ausgestrahlt hatte, dann spätestens jetzt.

Sie hasste ihr Leben und ihren Tod! Wann kam denn endlich die Erlösung, oder wenigstens eine Pause? Hass auf M und sein blödes Grinsen, das sie ihm am liebsten aus dem Gesicht gewischt hätte - mit der Faust. Hass darauf, dass sie zu ihm hochschauen musste, er ihr jederzeit auf den Kopf spucken könnte. Hass auf ihre Unwissenheit und am meisten Hass auf Asterin, die blöde Kuh.

"Wieso nicht anders herum? Ich kann dich ritzen."
Woher kam der wahnwitzige Mut? Und schaufelte sie sich gerade ihr eigenes Grab?

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