mit LonelyArktis
„Wir sind nett, wenn Mann nennt zu uns ist", hauchte Helly sanft, schob sich eine der langen blonden Strähnen hinter ihr Ohr.
„Du bist einer der neuen Praktikanten", fuhr Devi fort. Das Vorgehen hatten die beiden Sukkuben gut einstudiert. „Bestimmt suchst du noch ein Bett für die Nacht. Wir hätten bei uns noch ein Platz frei", summte die Kleinere und malte Kreise auf der Innenseite Peters Oberschenkel.
„Erkenntlich...zeigen? Bett für die...Nacht?" Wie ein Bus schaute er von der Einen zur Anderen, wusste nicht genau, was er erwidern sollte, oder was genau sie von ihm erwarteten, merkte nur, wie seine Hand sich um das Glas verkrampfte.
Bisher hatte er sich vorsorglich von allen weiblichen Kreaturen hier unten fern gehalten, wie sowieso praktisch sein ganzes irdisches und jenseitiges Leben, hatte er es doch schon immer schwer gefunden, diese zu verstehen. 'Frauen sind schwierig' war ein Satz, den er ohne auch nur eine Millisekunde zu zögern unterschreiben würde. Seine letzte Begegnung mit einem dieser Exemplare hatte das mal wieder vortrefflich gezeigt.
„Shhh", machte Helly , drückte den Zeigefinger auf die weichen Lippen, „Du musst dich nicht jetzt sofort erscheinen."
„Ganz richtig, wir führen dich erst herum und zeigen dir das Arrangement."
Allerdings wäre es unhöflich diese Damen einfach abzulehnen und vor den Kopf zu stoßen und Höflichkeit war eine der Tugenden, die er sich von keinem Höllenreich der Welt würde nehmen lassen.
„Ich...ich kann es mir ja mal ansehen", sagte er daher zögerlich, innerlich seufzend, aber anders sah er momentan keine Möglichkeit, der Penetranz der Succubi zu begegnen.
Für das ungleiche Paar war alles von Beginn an klar gewesen: Heißer Mann mit guten Manieren, der perfekte Belag für ihr Sandwich.
„Süß", hauchte Helly. Ihr Gesicht nahm eine ähnliche Rosarot Tönung an wie Peters. „Bist du schüchtern?", fragte sie neugierig und schob sanft eine Hand in seine. Unter der Tischplatte konnte niemand sehen, wie sie die Finger langsam tastend ineinander verschränkte, aber als sie aufstanden war es ein offenes Geheimnis, was die beiden Teufelinnen für Peter planten – zumindest für alle anderen im Raum.
Spätestens, als er die weiche Frauenhand in seiner spürte, war er nicht mehr in der Lage das Angebot abzulehnen, egal, wie höflich – und sich ihr Zimmer mal zeigen zu lassen, war ja an sich noch nichts Verwerfliches. Anschließend konnte er immer noch mit einem freundlichen Lächeln das Weite suchen.
Devi schüttelte über die beiden nur ungläubig den Kopf. Zwei Riesen mit Adonis Körpern, aber verhielten sich wie Kinder, die sich im Unterricht heimlich Zettelchen zusteckten. Und das gebündelte Selbstbewusstsein landete bei ihr, einem Rothaarigen Kobold.
„Geeenau", zog sie das Wort in die Länge, „Das ist die einzig vernünftige Entscheidung. Hier geht's lang, meine Hübschen." Hinternwackelnd ging Devi vor, trug das Lächeln einer ägyptischen Königin auf den Lippen, im Bewusstsein, dass mindestens ein Paar Augen, aber vier Beine ihren wiegenden Hüften folgten, die Treppe hoch in den östlichen Flügel in dem sich auch ihr Schlaf- und Spielzimmer befand.
„Es muss sehr anstrengend als Ks Praktikant sein", nuschelte Helly, betrachtete ihre stattliche Begleitung von der Seite. „Und du bist die Laufarbeit bestimmt müde."
„Es ist eigentlich ziemlich okay." Gelassen zuckte Peter mit den Schultern. Kharon war als Boss in Ordnung, gab ihm verantwortungsvolle Aufgaben, wurde nie laut, zickig oder ließ seine schlechte Laune an ihm aus. Er war ein professioneller Chef, durch und durch – im Gegensatz zu seinem kleinen Bruder, wie Peter gehört hatte. Nur die letzten Tage schien Kharon seltsam neben sich zu stehen. Vermutlich hatte dies etwas mit der geheimnisvollen Frau zu tun, die plötzlich an der Seite des Fährmann aufgetaucht war und um die alle ein großes Aufheben zu machen schienen. Selbst Mephisto wurde von Kharon in die Sache mit rein gezogen.
„Außerdem habe ich eine gute Ausdauer. Bin das Herumlaufen gewöhnt." Ein Überbleibsel von seinem irdischen Leben.
Bewundernd sah Helly zu Peter, drückte seine Hand fester. „Dann bist du ziemlich cool." Er wirkte schüchtern, aber beantwortete die Fragen zu Kharon ganz lässig, als wäre es nichts besonderes, dem Dämonenfürsten direkt unterstellt zu sein.
„Herein spaziert", flötete Devi beschwingt in einer Art nervigen Singsang, der die Aufmerksamkeit wieder zu ihr zog. Sie stand in der sperrangelweit geöffneten Tür und gab den Blick auf das Zimmer frei. Ein Schminktisch in einer Ecke, um den Spiegel hing ein pinker Kunstfederschal, eine Kleiderstange mit lose darüber geworfenen Strumpfhosen, Negligés und anderen Traumfetzen aus Seide und Spitze, in der anderen. Wortwörtlich ein Lichtblick war die im weichen rot leuchtende Lichterkette, die sich an der Zimmerdecke entlang schlängelte bis zum Kopfteil eines Bettes. Des Bettes zu dem Helly Peter an der Hand führte.
„Ah....ja..." Zögernd betrat Peter den Traum aus Rot und Negligées, schaute sich verlegen um. Er war bisher noch nie im Zimmer eines Mädchen gewesen und allein der süßliche Geruch, der in der Luft hing, vernebelte seine Sinne auf merkwürdige Art und Weise, wie er es nicht kannte. All die Eindrücke schlugen ihm wie eine weiche Wand entgegen, hüllten ihn ein, und so ließ er sich neben Helly aufs Bett ziehen, unfähig, alles auf einmal zu verarbeiten.
„Gefällt es dir?", fragte sie leise, setzte sich auf die Matratze und zog an seinem Arm, damit er es ihr gleich tat. „Es ist ein bisschen mädchenhaft und ein bisschen unordentlich...", Hellys blaue Augen schweiften zu den Klamotten, „Aber ich habe es selbst eingerichtet." Das mit der Deko war wirklich nicht leicht gewesen, darum schwang auch ein bisschen Stolz in ihrer Stimme mit.
„Das hat Helly sehr schön gemacht, meinst du nicht auch, Peter?", ergriff Devi die Chance des Moments, weil sie genau wusste, dass ihre Freundin dieses Lob von ihm hören wollte. „Und gemütlich ist es auch, besonders wenn man die Betten zusammen schiebt", feixte die Kleine und tat genau das, schob das Einzelbett rüber zum anderen, bis es eine große Kuschellandschaft bildete.
Erst Devis Worte ließen ihn den Blick von der auffälligen Kleiderstange abwenden. „Ja...ja, das hast du wirklich sehr schön gemacht." Er räusperte sich, klärte seine Kehle, in der auf einmal ein Frosch zu stecken schien, als er in Hellys große, erwartungsvolle Augen schaute, die Wangen leicht gerötet.
Erst Devis Worte ließen ihn den Blick von der auffälligen Kleiderstange abwenden. „Ja...ja, das hast du wirklich sehr schön gemacht." Er räusperte sich, klärte seine Kehle, in der auf einmal ein Frosch zu stecken schien, als er in Hellys große, erwartungsvolle Augen schaute, die Wangen leicht gerötet.
Endlich konnte sich auch Devi zu ihnen gesellen, hüpfte aufs Bett und trat von hinten auf den Mann zu, schlang die blassen Arme um seinen Oberkörper und presste die sündhaft roten Lippen an seinen Hals.
Doch der unschuldige Augenblick währte nicht lange, als Devis sündige Lippen an seiner kräftigen Halsschlagader einen Schauer über seinen Rücken jagten, geradewegs in seinen Schritt.
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Welcome To Hell
FantasíaEngelchen auf der einen Schulter, Teufelchen auf der anderen, Blut tropft vom Handgelenk - und nur ein einziger Wunsch: RACHE! Ein Pakt mit einem Dämon, der Tausch gegen die Seele, der eigene Tod - doch alles läuft anders, wenn man sich mit Mephis...