24. Kapitel: Astral in Gefahr!

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~ Ariya ~ 

Oben auf einem Ast hockte eine Gestalt. Ich bremste mein Fahrzeug und nahm den Helm ab. Zunächst dachte ich, es handelte sich bei ihm um Astral. Ziemlich schnell bemerkte ich meinen Irrtum. Astral war weder schwarz, noch besaß er solch ein abgrundhässliches Lachen. Dieses Wesen sah ich nicht zum ersten Mal. Yuma hatte gegen ihn gekämpft. Mit Astral an seiner Seite. „Verfolgst du mich etwa?"

Das Wesen lachte. Langsam schwebte er herab. Seine Nase berührte meine, als er sich zu mir neigte. Seine Augen blitzten heimtückisch. „Man könnte sagen, ich habe nach dir gesucht, Drachenkind. Was nicht weiter schwer war. Du fühlst es auch, nicht wahr?" Er streckte die Hand nach mir aus. „Unsere Verbindung.", hauchte er und strich mit der Fingerkuppe an meinem Hals entlang.

Das er mich überhaupt berühren konnte, obwohl er mehr oder weniger eine körperlose Seele war, war erstaunlich. Genau wie Astral war auch er für die Menschen unsichtbar.

Ich gab mich gelassen und zog lediglich eine Augenbraue nach oben. Innerlich fuhr ich zusammen, denn er hatte nicht Unrecht. Da war etwas. Ähnlich wie bei Astral. Nur anders, aber doch identisch. Ich verstand es nicht, wollte es nicht verstehen, weil die Wahrheit erschreckend wie grausam war.

Mit einem Knurren schlug ich seine Hand weg. „Was willst du? Nur plaudern?"

Der schwarze Geist umrundete mich. Eine nachdenkliche Miene aufgesetzt. Er strich durch meine Silberlocken, dann musterte er interessiert meine Maschine. „Ich bin über alles im Bilde. Du suchst deinen Wächter. Lass dass deine Freunde für dich erledigen. Du solltest dich lieber um eine andere Angelegenheit kümmern." Nun sah er mich wieder direkt an.

Und mir war, als blickte ich direkt in einen Spiegel. Wir besaßen exakt die gleichen Augen. Nur war meine rechte Iris silbern, wo seine schwarz war.

Ich keuchte leise auf. Irgendwas regte sich in mir. Das hatte ich schon einige Male gespürt. Zum ersten Mal bei dem Kuss mit Vector. Beim zweiten Mal, als Skye mich auf seine Seite ziehen wollte.

Macht prickelte in meinen Fingerspitzen. Meine Haut spannte. Ein Beben erfasste mich. Was immer das in mir war, es wollte hinaus. Mein Herz setzte aus, als mir eine weitere Begebenheit einfiel.

Der Duellgeist verzog spöttisch die Lippen. „Wir sind uns ähnlicher, als du ahnst. Wenn ich du wäre, würde ich in die Astralwelt zurückkehren. Du willst doch nicht, dass deiner Leuchte etwas zustößt."

Sämtliche Farbe wich mir aus dem Gesicht.

Die Leuchte.

ASTRAL!

Wenn er starb, verlor ich mehr als mir lieb war.

Black Mist lachte und verschwand.



Ein Tor in die Astralwelt zu erschaffen, war für mich ein Leichtes. Das gehörte mit zu meinem Wesen. Es war jener Teil, der mich ausmachte. Die Jahre auf der Straße hatten mich nicht nur gelehrt, mich zu verteidigen, zu kämpfen, zu überleben und jeden zu töten, der mich bedrohte. Ich hatte auch viel über mich selbst in Erfahrung gebracht. Dinge, die nicht einmal Kaito wusste. Meine Brüder hüllten sich in Stillschweigen, so wie immer. Dabei hatten sie immer gewusst, dass ich anders war.

Schließlich konnten nur Astralwesen die Astralwelt betreten.

Als ich noch in der Barianwelt gelebt hatte, war ich oft zu Besuch in die andere Welt gereist. Der alte Herrscher hatte mich mit offenen Armen empfangen, obwohl ich aus der Barianwelt stammte. Beide Welten hatten Jahrhunderte der Kriege erlebt. Die alte Feindschaft war noch lange nicht niedergelegt.

Drachenstern Saga - Part 1 - Die Legende der DrachenreiterWo Geschichten leben. Entdecke jetzt