~ Yugi ~
Die Wüste erstreckte sich zu allen Seiten. Mit der Hand beschattete ich mein Gesicht, während ich den Blick schweifen ließ. Wohin ich auch schaute, sah ich nur Sanddünen und flimmernde Hitze. Einen Ausgang war nicht zu sehen. Das Portal war ebenfalls verschwunden. Heißer Wind blies mir ins Gesicht. Kleinste, feinste Sandkörnern rieben über jede freie Hautpartie. Die heißen Temperaturen konnten einen Menschen binnen einer Stunde umbringen. Unvorbereitet sollte man sie nie betreten, wen man keine suizidale Absichten hegte. Ohne schützende Kleidung und ausreichende Wasservorräte verwandelte sich solch ein Ausflug in eine Todesfalle. Die heiße Luft erschwerte das Atmen. Mit jedem Atemzug drang der Sandstaub in meine Lungen.
Nun verstand ich, warum Wüstenbewohner vermummt waren. Sie taten es nicht nur der Hitze wegen, die Stoffe schützten vor allem vor Staub und Sand.
Die Temperuren erreichten ihren Höchststand. Für uns bestand nun akute Lebensgefahr. Wir mussten unbedingt aus der Sonne raus. Ein Schattenplatz in der Wüste zu finden, war so unwahrscheinlich wie Schnee in Florida im August.
„Wieso überrascht mich das nicht, das wir in einer Wüste gelandet sind?"
Als Ariya von Tempelprüfungen erzählte, hatte ich mit allem gerechnet - nur nicht mit dem hier.
Wäre nicht Marik an meiner Seite, würde ich mich unter Garantie verlaufen. Ich besaß einen Orientierungssinn wie eine besoffene Brieftaube bei Windstärke zehn. Hier sah alles gleich. Sand, Sand, überall nur Sand.
Marik drückte meine Schulter. „Ich führe dich, mach dir keine Sorgen."
Ich stapfte hinter ihm her. Mit jedem Schritt sanken wir bis zu den Knien in den Sand, weshalb wir nur langsam vorankamen. Oben auf dem Kamm gab der Boden nach und wir schlitterten nach unten. Die erste Düne war gemeistert. Es folgten noch Dutzend weitere.
Eine Stunde später begannen meine Knie zu zittern. Quälender Durst brannte in meiner Kehle. Marik hatte gewusst, wohin uns die Reise verschlug und hatte vorsorglich einige Wasserflaschen im Gepäck. Doch die mussten wir uns einteilen, da wir nicht wussten, wie lange wir noch hier ausharren mussten.
Die Hitze wurde unerträglich. Lichter flimmerten vor meinen Augen. Die Umrisse verschwammen. Die Sonne brannte unbarmherzig. Ich war in Scheiß gebadet und völlig dehydriert, trotz der leeren Wasserflasche in meiner Hand, die ich vor wenigen Minuten getrunken hatte.
Während des anstrengenden Fußmarsch sprachen wir nur das Nötigste. Einen Weg zurück gab es nicht. Uns blieb nichts anderes übrig, als immer nur einen Fuß vor den anderen zu setzen. Der Pharao sprach mir leise Mut zu. Seine Nähe half mir, nicht aufzugeben. Ich betete, dass wir den Tempel bald fanden.
Sämtliche Gespräche verstummten nach einer weiteren Stunde. Das Laufen erforderte bald unsere ganze Aufmerksamkeit. Unsere Kraftreserven waren beinahe aufgebraucht. Noch immer war kein Ziel in Sicht. Nicht eine Oase war zu sehen, wo wir auf einen Schattenplatz hoffen konnten.
„Wenn das eine Tempelprüfung sein soll, dann frage ich mich, wo dieser Tempel sein soll.", keuchte ich. Schon eine Weile wurde ich vom Schwindel geplagt. Die Hitze machte mir zu schaffen. Meine Knie zitterten und ich sank zu Boden. Die Welt drehte sich wie ein Karussell. Ich brauchte dringend eine Pause.
'Yugi! Steh auf! Wenn du jetzt einschläfst, bist du verloren!'
Meine Lider flatterten. Ich versuchte mich aufzurappeln, doch irgendwie gehorchten mein Körper nicht. Ich war so müde. So unvorstellbar müde. Was gäbe ich nicht alles für ein kleines Nickerchen.
'Ariya vertraut auf uns!'
Der Gedanke an Ariya half mir, wieder auf die Beine zu kommen. Marik war plötzlich an meiner Seite. Er riss mich unbarmherzig weiter. Er war nicht weniger erschöpft, doch wir wussten beide, dass wir uns keine Pause leisten konnten. Die Wüste war tückisch. In ihr lauerten Gefahren, die mit bloßen Auge nicht zu sehen waren.
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Drachenstern Saga - Part 1 - Die Legende der Drachenreiter
FanfictionHallo liebe Leser und Leserinnen Dies ist meine Yu-Gi-Oh-Fan-Geschichte. Und darum geht es ...... Sieben Reiter wurden entsandt. Sieben Male schufen ein Band. Sieben Bestien erwachten in der Nacht und bündeln die stärkste Macht. Die Welt war im Wan...