Schwach

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Kapitel 44

Violet

Sie hatte den Kampf gegen Sophies Griff längst aufgegeben und kämpfte sich zusammen mit der kleinen Asiatin mit ihrem Wikinger Gefährten durch die engen Gassen der Siedlung. Sie begegneten mehr als einmal kleineren Gruppen von geborener. Familien, die sich besorgt bereiten und sogar Menschen, die hier scheinbar in Einklang mit den Vampiren gelebt hatten. Ab und an, wenn Violet und Sophie sich an ihnen vorbeischlich, drehte ein Vampir den Kopf in ihre Richtung, als würde er spüren, dass seine Königin in der Nähe war. Aber bis jetzt hatte Sophie es geschafft, dass sie unentdeckt blieben.

"In den Wäldern sind ebenfalls geborene, um in die Richtung zu entkommen, müssten wir an ihnen vorbei und das geht nicht, ohne sie zu eliminieren", überlegte Sophie und sah dann zu Violet und dann zu Björn.

"Re wird sicher versuchen, die Ortschaft einkesseln, wenn er das nicht schon getan hat. Also, selbst wenn wir die Geborenen töten, könnten Erschaffene auf uns tiefer im Wald warten. Wie gut bist du mit diesem Feuer, dass Nicolas beherrscht?" fragte Sophie, die scheinbar den Plan gefasst hatte sich hindurch zu kämpfen, aber Violet schüttelte mir den Kopf.

"Es kommt und geht", sagte sie wahrheitsgetreu und empfand sich einmal mehr selbst eher als Belastung, als wirklich hilfreich zu sein.

"Okay, wenn du zurückbleibst kann ich..." doch weiter kam sie nicht, denn plötzlich wurde Violet mit einem Kreischen so heftig angesprungen, dass sie aus der Gasse herausgeschleudert wurde. Weg von Sophie und Björn.

Der Schmerz, mit dem sie auf den Boden aufkam, war aushaltbar, aber sie spürte deutlich wie ihr Körper noch weiter über den Boden gezerrt wurde und sie ihre Handflächen aufgerieben wurden, bei dem Versuch sich festzuhalten.

Es brannte wie die Hölle.

Doch ehe Violet darüber nachdenken konnte, was sie da eigentlich angegriffen hatte, sah sie wie ein paar Menschen davon rannten. Sie flohen und hatten sie unleugbar erkannt. Soviel dazu, sich heimlich aus der Siedlung zu schleichen. Doch, das war definitiv ihr kleinstes Problem.

"Wo ist er?" kreischte die Stimme weiter und erst jetzt begann Violet damit, sich um den Angreifer zu kümmern, der aus dem Nichts gekommen war, um sie aus der Gasse zu fegen wie ein Blatt.

Ihr Abbild. Diese zum Leben erweckte Deux Macina, die eigentlich in dem Labyrinth zurückgelassen wurde. Das Gemälde.

Wie war es hier hergekommen? Hatte Nicolas es mitgebracht?

Wohl kaum. Soweit sich Violet erinnerte, hatte dieses Ding seine psychische Instabilität ausgenutzt, um Nicolas vorzugaukeln, es wäre Violet, bevor sie versucht hatte, sie umzubringen.

Dieses betrügerische Miststück.

"Du bekommst Nicolas nicht", meinte Violet und wich einen weiteren Angriff von ihr aus und schaffte es auf ihre Beine zurückzukommen. Sie wusste genau, was diese Deux Macina wollte. Violets tot, damit sie sich gegenüber Nicolas als sie selbst ausgeben konnte. Aber das würde nicht geschehen! Nicolas gehörte ihr! Nur über ihre verdammte Leiche würde dieses Ding ihn bekommen!

Sie hatte zu viel riskiert, zu viel getan und ausgehalten, um mit Nicolas zusammen zu sein, sie war gestorben und wiederauferstanden, hatte ihn sterben sehen und wieder zurückgeholt. Sie hatte ihn sich verdammt nochmal verdient!

Violet sah, wie Sophie angriff, diese Kreatur aber nicht traf, weil sie von Björn aufgehalten wurde, bevor diese das Portrait überhaupt erreichen konnte. Gut so. Egal wie alt Sophie war, sie würde nicht gegen eine Deux Macina bestehen können. Allerdings bezweifelte Violet, dass sie selbst es besser könnte und tat deswegen das einzige, was ihr übrig blieb.

Sie rannte weg.

Violet war immer stolz darauf gewesen, dass sie schnell rennen konnte und zusammen mit ihren Vampirkräften war sie sogar noch schneller, doch diese Deux Macina schien davon wenig beeindruckt. Violet kam nicht einmal bis zum Ende der Straße, als sie plötzlich etwas vom Boden aus packte und zu Fall brachte. Die Deux Macina war dem Boden entlang geglitten.

"Du beschissenes Graffiti!" fluchte Violet und das Portrait glitt wieder von den Steinen, wurde dreidimensional und packte Violet an den Haaren.

"Du bist nur ein Abklatsch. Ich bin vor dir da gewesen! Er hat mich schon geliebt, du bist absolut überflüssig, nicht einmal!" fauchte die Deux Macina sie an und Violet schrie als der schmerzhafte Griff noch fester wurde und sie das Gefühl bekam, dieses Miststück würde ihr gleich die Kopfhaut abreißen.

Aber der Schmerz war gut, denn das Feuer in ihr begann sich endlich wieder zu aktivieren. Sie spürte die Flammen bereits unter ihren. Fingerspitzen Wenn dieses Ding nur etwas länger quatschte, dann würde es reichen, um die Kräfte zu entfachen.

"Du bist nur eine Skizze, eine verdammte Malerei und nicht mal eine besonders gute. Er hat dich nicht gemalt, weil er dich liebte, sondern weil er sich mich gewünscht hat. Du bist..."

"Klappe! Als wärst du auch nur einen Funken besser als ich", kreischte das Ding wieder und riss so heftig an Violet Haar, dass der Feuerstrom wie von selbst von Violet in die Deux Macina glitt und ihr Abbild dazu brachte, sie loszulassen.

Sie brannte für einige Sekunden, doch es dauerte nicht lange bis die Flammen wieder erloschen und als Violet mehr heraufbeschwören wollte...war da nichts. Ihr Feuer war erloschen. Verdammt!

Das Portrait lachte.

"Was denn? Kein königliches Feuer mehr? Schnallst du es irgendwann noch, oder muss man dich mit der Nase darauf stoßen. Du. Bist. Nicht. Besser. Als. Ich!" entgegnete die Deux Macina ihr, als wäre sie grenzdebil und langsam erfasste Violet die Idee, dass es tatsächlich so war, denn sie hatte keine Ahnung was dieses Miststück damit andeuten wollte.

"Ich lebe! Ich bin echt! Ich bin eine Königin!" beschwor Violet ihr und auch etwas sich selbst. Aber wieder lachte das Ding nur.

"Nein, Süße. Das sind wir nicht. Das waren wir nie, auch wenn einige das Glauben", meinte sie und packte Violet am Hals und drückte zu.

Violet trat nach ihr, kämpfte mit allen ihr zur Verfügung stehenden Mitteln, versuchte das Feuer heraufzubeschwören, oder diese unendliche Macht, die es ihr ermöglicht hatte, Nicolas zurückzuholen, aber es passierte nicht. Das bisschen Feuer, dass in ihr noch verblieben war, schien aufgebraucht zu sein, zwar war sie sich sicher es jetzt benutzen zu können, aber es da war schlicht nichts. Die Kraftreserve war leer.

Und noch bevor ihr klar wurde, was das bedeutete, spürte sie einige ihrer Wirbel knacken. Das hässliche Geräusch hallte durch ihren ganzen Körper und Violet wusste, dass dies das Ende wäre. Diese Deux Macina würde ihr den Kopf abreißen und das würde sie weder als Vampir noch, als Königin überleben können. Sie würde sterben. Schon wieder. Sie würde...enden.

enden

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Nicolas (Bd.2)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt