(Update jeden Dienstag) Nicolas ist dem Wahnsinn verfallen und trauert um Violet ohne wirklich wahrhaben zu wollen, dass sie tatsächlich Tot sein soll. Als eine mysteriöse Frau, die große Ähnlichkeiten mit Violet hat, auftaucht und ihm verspricht si...
Nicolas sah wie sein Erschaffer auf ihn zu rannte und diesmal tatsächlich versuchte ihn umzubringen, aber Nicolas bewegte sich nicht. Nach all den Jahrhunderten, nach all den Schrecklichkeiten, die er bereits gesehen und erlebt hatte. War dies die Entsetzlichste.
Er wusste nicht, warum es ihn so heftig traf, wie es in diesem Moment geschah, aber als sein Verstand das gesamte Ausmaß begriff, berührte es etwas in ihm, was er schon seit Jahrtausenden für tot gehalten hatte. Mitleid, Wut wegen soviel Grausamkeit.
Was für ein Wesen musste man sein, um einem so seltenen Geschöpf wie einer Königin solche Dinge anzutun?
Das hier könnte Violet sein und Nicolas könnte derjenige sein, der ihr das antat das war es, was liebe aus einem machte. Liebe oder Machthunger.
Letzteres war es bei Re gewesen. Der Mann, der Nicolas erschaffen hatte, zu dem er irgendwann einmal sogar ausgesehen hatte.
Es war das pure Streben nach Macht, dass seinen Erschaffer dazu getrieben hatte einer Königin, einem so wertvollen Objekt, so etwas anzutun. Und es tat weh, es zu sehen. Schmerzte, wie ihn noch nie etwas geschmerzt hatte.
Sie waren so wertvoll, so selten, so erhaben und Re hatte eine von ihnen verstümmelt und zerstört und wohl auch viele andere vernichtet. Sein Sammlerherz blutete und mit ihm das des Mannes, der eigentlich tot sein sollte. Das war für ihn ein Verbrechen, das seinesgleichen suchte und die Wut auf Re, die brannte sich so tief in ihm, dass es die letzten Reste seiner verrotteten Seele erreichte. Es sammelte sich dort, eingezwängt in ein viel zu kleines Gefäß und wurde heißer, mächtiger.
Nicolas sah wie Re auf ihn zukam und aller Hass bahnte sich seinen Weg an die Oberfläche und brach aus ihm heraus.
Vielleicht war Nicolas ebenfalls ein Monster, aber so etwas würde er Violet niemals antun! Sie zwingen, bei ihm zu bleiben? Sie einsperren? Ja. Vielleicht.
Aber sie zerstören, zerschneiden, zerstückeln und sie ihrer Schönheit und Einzigartigkeit berauben? Nein. Niemals.
Wenn Nicolas etwas besaß, dann pflegte er es. Violet würde in seine Nähe auf ewig schön und besonders sein, weil er sie so haben wollte. Weil sie die Krönung seiner Sammlung war. Eine Königin in seinem Besitz. Das war es, was er wollte.
Als Re ihn erreichte, aber hielt sein Erschaffener inne und starrte auf die Hand, die er gerade noch gegen Nicolas erhoben hatte. Der Schlag wäre tödlich gewesen, daran zweifelte Nicolas nicht, doch bevor Re ihn berühren konnte, zerfiel sein Erschaffer zur Asche.
Der Feuersturm, der um Nicolas ausbrach, die Wut, die sich materialisierte und aus ihm hervorbrach wie ein Sturm, riss Res Zellen, seine Moleküle, seine Existenz auseinander.
So heiß, so alles verzerrend, dass es nicht nur Nicolas Schöpfer in Schutt und Asche verwandelte, sondern alles im Umkreis von einem Kilometer.
Der Van, in dem die zerstückelte Königin lag, verdampfte regelrecht und das Geschöpf im Wasser wirkte fast glücklich, als es dem lang ersehnten Ende entgegensah.
Übrig blieb er.
Eine Kuppel aus alles zerstörender Macht erstreckte sich gegen den Himmel und vernichtete alles, was sich in ihr befand.
Als der Sturm in Nicolas und damit auch um sich herum endete, versanken seine Schuhe in dem aufgeweichten Teer der Straße und der Wald um hin herum loderte lichterloh.
Nicolas atmete wieder, hatte das Gefühl durch diesen Ausbruch endlich die wieder Luft zu bekommen, obwohl er sie nicht brauchte. Dann wurde es still.
Er. Sein innerstes und die Umgebung um ihn herum.
Gelassen, kühl. So, wie er immer gewesen war.
Nicolas benötigte noch einige Sekunden, um wirklich zu verstehen, was er getan hatte und dann wusste er plötzlich, was Re die ganze Zeit hatte andeuten wollen.
Konnte es sein?
War es möglich?
In all den Schriften, den Legenden war nie von einem König die Rede gewesen, sie wurden stets als Frauen beschrieben. Frauen, die den Anfang einer Blutlinie setzen und neue, geborene Vampire zur Welt brachten. Immer. Oder zumindest: In allem, was er bis jetzt gehört hatte.
Dann aber schob er die Fragen beiseite, denn nachdem das Feuer abgeklungen war und die Königin vergangen, die die Anziehung zu Violet verdeckt hatte, nahm er es wieder wahr.
Ein stetiges Ziehen, dass ihn wieder zurück in die Siedlung führte.
Ein Ziehen, das schwächer wurde. Immer und immer schwächer. Obwohl er doch näher kam. Nicolas stutze, dann beschleunigte er seine Schritte.
Nein.
Das würde nicht passieren!
Das durfte nicht passieren! Er würde es niemals akzeptieren, niemals zulassen, dass irgendjemand ihm das nahm, was ihm das wertvollste auf der Welt geworden war. Vielleicht war es keine Liebe, die er für Violet empfand, aber es war machtvoll. Deshalb würde es funktionieren.
Er raste die Straße entlang, die er selbst verwüstet hatte, sah wie einige Vampire teilweise verbrannt versuchten sich wegzuziehen und immer wenn Nicolas einen sah, der die weiße Hand als Zeichen trug, machte er dem Leiden, dieses Vampirs, mit einem bloßen Gedanken ein Ende. Es war fast albern, wie mächtig dieses Feuer in ihm war und wie stark es ihn machte.
Das Kampfgeschehen innerhalb der Ortschaft war größtenteils zum Erliegen gekommen und weil der Wald in Flammen stand und so schnell auch nicht mehr aufhören würde zu brennen, hielten es die meisten für besser zu fliehen.
Vor ihm, vor der Macht denen sie Zeuge geworden waren, vor dem was passieren könnte, wenn Nicolas auf sie traf.
Sowohl die Geborenen als auch die ungeborenen Flüchteten wie Kakerlaken in alle Himmelsrichtungen. Die Menschen ließen sie zurück.
Soviel zu der angepriesenen Koexistenz. Es war ein Witz. Wer konnte, rette sich selbst. Solidarität existierte nicht. Auch nicht für Nicolas.
Ein einzelner geborene, der vor Schock erstarrte, als Nicolas an ihm vorbeizog und einen kleinen Jungen in Arm hatte, schien zu verstehen, was Nicolas war und viel wimmernd auf die Knie als Nicolas ihn passierte. Es kümmerte Nicolas nicht.
Selbst, wenn er ein König war. Er würde weitermachen wie bisher.
Dann endlich kam Nicolas zu der Stelle an, die ihn so anzog und er sah Sophie, wie sie Violets Kopf im Schoß barg. Seine Schwester hatte Tränen in den Augen und strich Violet sanft durchs Haar. Mit bebenden Lippen, bat sie Violet darum nicht aufzugeben, dennoch wurde der Funke Leben in Violet schwächer und schwächer.
"Wenn du sie liebst, lässt du sie gehen", meinte die Schale plötzlich, aber Nicolas betrachtete ihn nur kalt.
"Wenn du Sophie liebst, gib ihr ihren Mann zurück", entgegnete er und die Schaale und er tauschten einen langen Blick aus.
"Das kann ich nicht. Ich würde sie verlieren. Diese Gefühle in mir, die mich...lebendig machen", meinte Björn und Nicolas nickte. Er verstand ,was diese Deux Macina sagen wollte. Er verstand sie sogar sehr gut.
"Tja. Da sind wir dann schon zwei"
Hoppla! Dieses Bild entspricht nicht unseren inhaltlichen Richtlinien. Um mit dem Veröffentlichen fortfahren zu können, entferne es bitte oder lade ein anderes Bild hoch.